Die Ursachen reichen von psychischen Belastungen bis hin zu organischen Erkrankungen. Erfahre, was Impotenz auslöst – und welche Behandlungswege möglich sind.
Der Begriff Impotenz stiftet mehr Verwirrung als Klarheit. Denn in der Umgangssprache finden wir ihn meistens als Oberbegriff für verschiedenste sexuelle Probleme. In der Medizin wird der Begriff jedoch kaum noch und wenn ja, anders verwendet. Was also bedeutet Impotenz genau? Hier erfährst Du mehr.
Beim Thema Impotenz muss man unterscheiden zwischen der umgangssprachlichen und der medizinischen Bedeutung des Begriffes. Umgangssprachlich wird der Begriff für verschiedene sexuelle Störungen genutzt und vor allem mit Potenzproblemen gleichgesetzt. Mediziner:innen unterscheiden jedoch zwischen verschiedenen Arten der „Impotentia“, dem lateinischen Fachbegriff und Ursprung des Wortes „Impotenz“. Bei Männern wird zwischen drei Arten der Impotentia unterschieden:
Unfruchtbarkeit (Infertilität), also die Unfähigkeit, Kinder zu zeugen. Man spricht von dieser Diagnose, wenn ein Paar 1 Jahr lang bei regelmäßigem ungeschütztem Geschlechtsverkehr nicht schwanger geworden ist.
die Unfähigkeit, einen Samenerguss zu bekommen. Man spricht von dieser Diagnose, wenn beim Sex ein Samenerguss ausbleibt, wobei hier manche Männer dennoch einen Orgasmus haben können (Anejakulation). Man unterscheidet zwischen
situativer Impotentia ejaculandi, bei der der Mann nur unter bestimmten Umständen nicht ejakulieren kann und
totaler Impotentia ejaculandi, bei der der Mann nie ejakulieren kann.
die Unfähigkeit zum Beischlaf. Damit ist gemeint, dass ein Mann trotz sexueller Erregung keine ausreichend starke oder lang genug anhaltende Erektion für einen erfüllten Sexualakt bekommen kann. Die Ursachen für Impotenz können sehr vielfältig sein und sowohl organischen als auch psychischen Ursprungs sein.
In der Umgangssprache ist mit Impotenz meist die Impotentia coeundi gemeint. Häufig hat der Begriff in dieser Verwendung einen negativen, stigmatisierenden Unterton. Medizinisch bezeichnet man die Impotentia coeundi heute als erektile Dysfunktion oder Erektionsstörung. Im Gegensatz zu den beiden anderen Formen der Impotenz hat diese Störung also nichts damit zu tun, dass ein Mann keine Kinder zeugen kann. Und umgekehrt sind Männer, die von Impotentia generandi oder Impotentia ejaculandi betroffen sind, durchaus in der Lage, befriedigenden Geschlechtsverkehr zu haben.
Bei der Diagnose Impotenz geht es also weniger um Probleme beim Sex, sondern häufig um das Thema Unfruchtbarkeit. Entweder weil betroffene Männer gar keinen Samenerguss haben oder weil die Spermien – aus verschiedensten Gründen – nicht in der Lage sind, eine Eizelle zu befruchten.
Abgesehen von den lateinischen Fachbezeichnungen wird der Begriff Impotenz heute von Mediziner:innen kaum noch verwendet. Zum einen, weil er negativ besetzt ist und zum anderen, weil er den komplexen und vielfältigen sexuellen Störungen nicht gerecht wird. In diesem Zusammenhang wirst Du daher häufiger Begriffen begegnen, die das Kernproblem genauer bezeichnen wie Infertilität oder erektile Dysfunktion. Zusammengefasst werden verschiedene Probleme beim Sex häufig unter dem Begriff sexuelle Funktionsstörungen.
Nach Angaben des Bundesfamilienministeriums (BMFSFJ) waren 2023 10 Prozent der Paare zwischen 25 und 59 Jahren ungewollt kinderlos.1 Jedes 10. Paar ist also von einer Form von „Impotenz“ betroffen. In 30 bis 50 Prozent der Fälle, so schätzt man, liegt die Ursache beim Mann.2
Die Ursachen für sexuelle Funktionsstörungen im Bereich der Fortpflanzung haben häufig einen körperlichen Hintergrund.
Bei der Impotentia generandi können die Spermienqualität, erbliche Faktoren oder auch Folgen und Nebenwirkungen anderer Erkrankungen, Operationen oder Medikamente eine Rolle spielen.
Bei der Impotentia ejaculandi sind häufig Schädigungen im zentralen Nervensystem (z.B. durch Multiple Sklerose oder Verletzung des Rückenmarks), Stoffwechselerkrankungen oder psychische Erkrankungen die Ursache. Nicht zu verwechseln ist die Impotentia ejaculandi mit der retrograden Ejakulation. Hier wird durch eine Fehlbildung das Ejakulat in die Harnblase statt in die Harnröhre geleitet. Es sieht also nur so aus, als fände kein Samenerguss statt.
Für die Impotentia coeundi, also Erektionsstörungen, gibt es vielfältige körperliche oder psychische Ursachen. Sie reichen von Angststörungen, über Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zu organischen Erkrankungen wie z. B. Veränderungen der Prostata.
Die Behandlung der verschiedenen Formen der Impotentia richtet sich nach den Ursachen und Behandlungszielen. So muss zum Beispiel eine Ejakulationsstörung oder Unfruchtbarkeit nicht zwingend behandelt werden, wenn kein Kinderwunsch besteht. Umgekehrt solltest Du eine Erektionsstörung immer ärztlich untersuchen lassen, da sie ein früher Hinweis auf eine Herz-Kreislauf-Erkrankung sein kann.
Die Behandlungsmöglichkeiten reichen von operativen Eingriffen über Medikamente bis zu Psychotherapien. Für die Behandlung von Erektionsstörungen hat sich vor allem die medikamentöse Therapie mit Potenzmitteln (PDE-5-Hemmer) mit den Wirkstoffen Sildenafil (Viagra®) oder Tadalafil (Cialis®) bewährt.
Unter Impotenz versteht man umgangssprachlich vor allem die Unfähigkeit zur Erektion. Medizinisch bezeichnet man dies heute als Erektionsstörung oder erektile Dysfunktion. Medizinisch wird der lateinische Fachbegriff „Impotentia“ weiter gefasst und bezeichnet auch Unfruchtbarkeit und Ejakulationsstörungen. Generell nutzt man in der Medizin den Begriff Impotenz nur noch selten und spricht stattdessen von Potenzstörungen oder sexuellen Funktionsstörungen. Die Ursachen für Potenzstörungen können körperlicher oder psychischer Natur sein. Ob eine Störung behandlungsbedürftig ist, hängt von den Ursachen und den Behandlungszielen ab.
Die Ursachen reichen von psychischen Belastungen bis hin zu organischen Erkrankungen. Erfahre, was Impotenz auslöst – und welche Behandlungswege möglich sind.
Sildenafil ist ein PDE-5-Hemmer, der vorübergehend blutdrucksenkend wirkt, wodurch die Blutgefäße entspannen und die Erektionsfähigkeit steigt.
Zur Behandlung einer Erektionsstörung können unterschiedliche Wirkstoffe eingesetzt werden - häufig sind dies Tadalafil oder Sildenafil.
Sildenafil ist ein PDE-5-Hemmer, der vorübergehend blutdrucksenkend wirkt, wodurch die Blutgefäße entspannen und die Erektionsfähigkeit steigt.
Potenzstörungen können vorübergehend sein. Vor allem, wenn sie psychische Ursachen haben. Bei körperlichen Ursachen ist in der Regel eine Behandlung erforderlich. Länger anhaltende Beschwerden sollten immer ärztlich untersucht werden.
Medizinisch umfasst der lateinische Begriff „Impotentia“ verschiedene Erkrankungen, darunter auch die Unfähigkeit zur Fortpflanzung. Die beiden Begriffe sind also medizinisch nicht gleichbedeutend. Umgangssprachlich wird „Impotenz“ aber häufig synonym für Potenzprobleme genutzt. In der Medizin spricht man jedoch heute von Erektionsstörung oder erektiler Dysfunktion.
Umgangssprachlich werden die beiden Begriffe häufig synonym genutzt. In der Medizin nutzt man jedoch den Begriff Impotenz in diesem Zusammenhang nicht mehr, sondern spricht von erektiler Dysfunktion oder Erektionsstörung.
Die Behandlung ist abhängig von der Form der Störung, den zugrundeliegenden Ursachen und dem Behandlungsziel (z. B. Kinderwunsch). Die Behandlungsmöglichkeiten reichen von operativen Eingriffen bis zu Psychotherapie. Entscheidende Voraussetzung ist in jedem Fall eine genaue Diagnose.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen in der Regel nur Kosten für medizinisch notwendige Behandlungen. Ob die Kasse zahlt, hängt von den Ursachen und Gesundheitsrisiken der sexuellen Funktionsstörung ab. Kosten für Potenzmittel oder Kinderwunschbehandlungen werden häufig nicht oder nur teilweise übernommen.
Je nach Form der Störung (Unfruchtbarkeit, Ejakulationsstörung oder Erektionsstörung) können organische oder psychische Ursachen vorliegen. Häufige und ernstzunehmende Ursachen für Erektionsstörungen sind Gefäßerkrankungen. Erektionsstörungen sollten daher immer ärztlich untersucht werden.
Die auf unserer Website veröffentlichten Artikel dienen ausschließlich Informationszwecken und stellen keine medizinische Beratung dar. Obwohl wir uns bemühen, genaue und aktuelle Informationen bereitzustellen, können wir nicht garantieren, dass alle Inhalte fehlerfrei oder vollständig sind. Wir empfehlen Dir dringend, bei gesundheitlichen Fragen oder Bedenken immer einen Arzt / eine Ärztin oder eine andere qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Die Verwendung von Informationen aus unseren Artikeln erfolgt auf eigenes Risiko. Wir übernehmen keine Haftung für Schäden oder Verluste, die sich aus der Verwendung der bereitgestellten Informationen ergeben. Unsere Artikel stellen keine medizinische Diagnose dar und dürfen nicht als Ersatz für eine ärztliche Untersuchung, Diagnose oder Behandlung angesehen werden. Jeder individuelle Gesundheitszustand erfordert eine persönliche ärztliche Beurteilung und Beratung.