Das Auftreten von Erektionsstörungen kann verschiedene Hintergründe haben: Von organischen Erkrankungen wie Diabetes über medikamentöse bis hin zu psychischen Faktoren wie Stress oder Leistungsdruck kann vieles die Ursache von Erektionsstörungen sein.
Erektionsstörungen, die von psychischen Problemen verursacht werden, zeigen sich eher bei jungen Männern, organische Ursachen treten eher bei Männern höheren Alters auf.
Mögliche psychische Ursachen für Erektile Dysfunktion sind etwa Stress, Versagensängste, Partnerschaftskonflikte oder Depressionen.
Mögliche organische Ursachen für Erektionsprobleme sind zum Beispiel Diabetes, Durchblutungsstörungen, ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt sowie die Einnahme von bestimmten Medikamenten.
Risikofaktoren wie Rauchen oder Übergewicht begünstigen organische Erkrankungen und erhöhen somit die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Erektilen Dysfunktion.
"Herauszufinden, welche Ursache eine Erektile Dysfunktion hat, ist gar nicht so leicht. Meist handelt es sich um ein komplexes Zusammenspiel zwischen körperlichen und psychischen Risikofaktoren, die die Erektionsprobleme bedingen oder aufrechterhalten."
Die möglichen Ursachen einer erektilen Dysfunktion sind vielfältig. Häufig liegt dem Krankheitsbild auch eine Interaktion zwischen verschiedenen Risikofaktoren, organischen Erkrankungen, der Einnahme spezieller Medikamente und psychologischen Faktoren zugrunde.
Während bei jungen Männern eher psychische Ursachen Erektionsstörungen bedingen, ist bei Männern mittleren und höheren Alters deutlich häufiger eine organische Ursache zu finden (1).
Bei jungen, gesunden Männern ist es wahrscheinlich, dass die erektile Dysfunktion psychisch bedingt ist. Auslösend für das Störungsbild ist häufig eine einmalige Erektionsstörung, welche Versagensängste und Leistungsdruck mit sich zieht. Diese mindern wiederum die Erektionsfähigkeit. Es entsteht ein regelrechter Teufelskreis: Je mehr Versuche, eine Erektion zu bekommen, scheitern, desto mehr schwindet das Selbstbewusstsein. Dies führt häufig dazu, dass Betroffene Situationen vermeiden, in denen es zum Geschlechtsverkehr kommen könnte (2).Neben einmaligem körperlich bedingtem Versagen können zudem verschiedene psychische Ursachen Erektionsprobleme begünstigen und aufrechterhalten:
"Der “typische” Patient mit psychischer ED zeichnet sich durch stark ausgeprägten Ehrgeiz, Perfektionismus und beruflichen Erfolg aus. So wichtig diese Eigenschaften in der heutigen Leistungsgesellschaft sind, im Schlafzimmer sind sie kontraproduktiv. Stress und Leistungsdruck stören nicht nur die Libido, sondern können auch eine Erektile Dysfunktion verursachen."
Die Liste an organischen Ursachen für Erektionsstörungen ist lang und umfasst vielfältige Faktoren (5). Besteht der Verdacht, dass Du an einer der weiter unten beschriebenen Erkrankungen leidest, solltest Du unbedingt einen Facharzt oder eine Fachärztin aufsuchen und die Symptome behandeln lassen (6). Ist dies erfolgreich, bessern sich die Erektionsprobleme häufig von alleine. Bestehen die Erektionsstörungen weiterhin, können Potenzmittel eine Option darstellen.
Studien zeigen: Das Risiko, an einer Erektilen Dysfunktion zu erkranken, nimmt über die Lebensspanne hinweg kontinuierlich zu (7). Das Alter ist dabei nicht als Ursache zu betrachten - vielmehr treten in späteren Lebensphasen bei vielen Männern Risikofaktoren für Erektionsstörungen auf.
Häufig vorkommende körperliche Ursachen für Erektionsstörungen sind zum Beispiel die Folgenden:
Bei etwa 15% der Erektionsstörungen verursachen Medikamente die Symptome. Häufig ist dabei jedoch schwer auszumachen, ob die mit dem Arzneimittel behandelte Erkrankung oder das Medikament selbst die erektile Dysfunktion verursacht. Ein Beispiel: Bluthochdruck kann Ursache einer Erektilen Dysfunktion sein - und zugleich verursachen Blutdrucksenker Potenzstörungen (9).
In der Regel verschwinden Erektionsprobleme durch Medikamente mit dem Absetzen. Letzteres sollte jedoch unbedingt mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin besprochen werden, bevor Du Änderungen an Deiner Medikamenteneinnahme vornimmst. In keinem Fall solltest Du Deine Arzneimittel ohne eine vorherige Absprache absetzen oder austauschen.
Zu den Medikamenten, die eine Erektionsstörung bedingen können, zählen (10):
Der Lebensstil hat nicht nur Auswirkungen auf unsere Lebensqualität, sondern auch auf die Erektionsfähigkeit (11). Das liegt daran, dass spezielle Risikofaktoren mit Erkrankungen einhergehen, welche eine Erektile Dysfunktion verursachen können. Ein Beispiel: Eine ungesunde, fettreiche Ernährung fördert Arterienverkalkung und Bluthochdruck - beides Ursachen für Erektionsstörungen.
Folgende Risikofaktoren können das Auftreten einer Erektilen Dysfunktion bedingen:
Achtung! “Rauchen schadet der Potenz”
Wohl beinahe jeder Raucher hat diesen Warnhinweis bereits auf einer Zigarettenpackung gelesen. Und tatsächlich: Studien zeigen einen klaren Zusammenhang zwischen Erektiler Dysfunktion und Zigarettenkonsum (12). Schuld daran sind die im Tabak befindlichen Inhaltsstoffe wie Nikotin, welche sich in den Blutgefäßen ablagern und so den Blutfluss in den Penis erschweren.
Risikofaktoren gelten umgekehrt als Schutzfaktoren. So kann ein gesunder Lebensstil, verbunden mit einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Bewegung, Erektionsstörungen vorbeugen und die Erektionsfähigkeit verbessern (13).
Die Ursachen für Erektionsstörungen sind vielfältig: Neben psychischen können auch organische Faktoren auslösend für die Erkrankung sein. Diverse Risikofaktoren begünstigen das Auftreten von Erektionsproblemen - hierzu zählen etwa mangelnde Bewegung oder eine unausgewogene Ernährung.
In vielen Fällen ist es die Interaktion zwischen solchen Risikofaktoren, organischen Erkrankungen, psychischen Voraussetzungen und der Einnahme von bestimmten Medikamenten, die zu einer Erektilen Dysfunktion führen.
Die Ursachen von plötzliche Erektionsstörungen sind vielfältig. Somit kann auch keine pauschale Aussage darüber getroffen werden, welche Faktoren die Erkrankung im Einzelfall auslösen. Wir empfehlen deshalb eine Rücksprache mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin, solltest Du an plötzlichen Erektionsstörungen leiden.
Der Einfluss von längerfristigem Koffeinkonsum auf Erektionsstörungen ist noch nicht ausreichend erforscht, um über den Zusammenhang verlässliche Aussagen tätigen zu können. Erste Studienergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass es keinen Zusammenhang zwischen längerfristigen Koffeinkonsum und dem Auftreten von Erektionsstörungen gibt (14).
Hartnäckig hält sich der Glauben, dass Lebensmittel den Hormonhaushalt beeinflussen können. Im Fokus stehen hierbei oft Sojaprodukte. Dass Lebensmittel dieser Art jedoch einen Einfluss auf den Testosteronspiegel haben, hat sich in Studien nicht bestätigt (15).
Es gibt Hinweise darauf, dass Zahnfleischerkrankungen einen Risikofaktor für diverse Krankheitsbilder darstellen - so auch für die erektile Dysfunktion. Die Zahngesundheit kann also einen Einfluss auf die Erektionsfähigkeit haben (16).
Es gibt Hinweise darauf, dass intermittierendes Fasten Erektionsstörungen verbessern oder vorbeugen kann (17). Weitere Forschung ist jedoch notwendig, um diesen Zusammenhang zu bestätigen.
Schädliche Chemikalien und Schwermetalle können die Funktionsfähigkeit des Körpers auf verschiedenen Wegen negativ beeinflussen. Toxische Belastungen können dementsprechend unter anderem auch zu Erektionsstörungen führen.
Die Einnahme von Anabolika hat diverse Nebenwirkungen, darunter eine verminderte Libido und Erektionsstörungen.
Die Art der Unterwäsche hat keinen Einfluss auf die erektile Funktion. Jedoch kann die Spermienqualität infolge von häufigem Tragen von enger Unterwäsche abnehmen.
Zur Behandlung von Erektionsstörungen werden häufig Medikamente wie Viagra (Sildenafil), Cialis (Tadalafil) und andere PDE-5-Inhibitoren eingesetzt, die den Blutfluss zum Penis verbessern und eine Erektion unterstützen. Diese Medikamente sind effektiv für viele Männer und sollten nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden. Es ist wichtig, sich über mögliche Nebenwirkungen und die richtige Anwendung zu informieren, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
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18. Shomon, M. (2023). Sexual Dysfunction and Thyroid Disease. verywellhealth. Verfügbar unter: https://www.verywellhealth.com/sexual-dysfunction-thyroid-disease-3231814 [Aufgerufen 11.10.2023].