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Erektionsstörung Ursachen und Risikofaktoren

Physische und organische Ursachen im Überblick

Das Auftreten von Erektionsstörungen kann verschiedene Hintergründe haben: Von organischen Erkrankungen wie Diabetes über medikamentöse bis hin zu psychischen Faktoren wie Stress oder Leistungsdruck kann vieles die Ursache von Erektionsstörungen sein.

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Das Wichtigste in Kürze

    Erektionsstörungen, die von psychischen Problemen verursacht werden, zeigen sich eher bei jungen Männern, organische Ursachen treten eher bei Männern höheren Alters auf.

    Mögliche psychische Ursachen für Erektile Dysfunktion sind etwa Stress, Versagensängste, Partnerschaftskonflikte oder Depressionen.

    Mögliche organische Ursachen für Erektionsprobleme sind zum Beispiel Diabetes, Durchblutungsstörungen,  ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt sowie die Einnahme von bestimmten Medikamenten.

    Risikofaktoren wie Rauchen oder Übergewicht begünstigen organische Erkrankungen und erhöhen somit die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Erektilen Dysfunktion.

    Prof. Dr. med. Christian Wülfing | Chefarzt Urologie Asklepios Klinik Altona, Hamburg
    Prof. Dr. med. Christian Wülfing

    Chefarzt Urologie Asklepios Klinik Altona, Hamburg

    "Herauszufinden, welche Ursache eine Erektile Dysfunktion hat, ist gar nicht so leicht. Meist handelt es sich um ein komplexes Zusammenspiel zwischen körperlichen und psychischen Risikofaktoren, die die Erektionsprobleme bedingen oder aufrechterhalten."

    Was sind häufige Ursachen für Erektionsstörung?

    Die möglichen Ursachen einer erektilen Dysfunktion sind vielfältig. Häufig liegt dem Krankheitsbild auch eine Interaktion zwischen verschiedenen Risikofaktoren, organischen Erkrankungen, der Einnahme spezieller Medikamente und psychologischen Faktoren zugrunde.

    Während bei jungen Männern eher psychische Ursachen Erektionsstörungen bedingen, ist bei Männern mittleren und höheren Alters deutlich häufiger eine organische Ursache zu finden (1).

    Psychische Ursachen von Erektiler Dysfunktion

    Bei jungen, gesunden Männern ist es wahrscheinlich, dass die erektile Dysfunktion psychisch bedingt ist. Auslösend für das Störungsbild ist häufig eine einmalige Erektionsstörung, welche Versagensängste und Leistungsdruck mit sich zieht. Diese mindern wiederum die Erektionsfähigkeit. Es entsteht ein regelrechter Teufelskreis: Je mehr Versuche, eine Erektion zu bekommen, scheitern, desto mehr schwindet das Selbstbewusstsein. Dies führt häufig dazu, dass Betroffene Situationen vermeiden, in denen es zum Geschlechtsverkehr kommen könnte (2).Neben einmaligem körperlich bedingtem Versagen können zudem verschiedene psychische Ursachen Erektionsprobleme begünstigen und aufrechterhalten:

    Stress Erektionsstörungen durch Stress gehören zu den häufigsten Ursachen.. Der Grund: Stresshormone erschweren den Blutfluss in den Penis und können somit eine Erektion verhindern.
    Leistungsdruck Leistungsdruck kann sich auch im Liebesleben niederschlagen: Zu den häufigsten Ursachen für erektile Dysfunktion zählt ein stark ausgeprägter Leistungsdruck, der das Zustandekommen einer Erektion erschwert.
    Nervosität Auch Nervosität kann Erektionsprobleme begünstigen. Dies ist auch der Grund dafür, dass Erektionsprobleme häufig zu Beginn einer neuen Beziehung auftreten
    Beziehungsprobleme Eine gesunde Kommunikation mit Partner:innen ist wichtig für eine erfüllende Sexualität. Beziehungsprobleme führen häufig dazu, dass die Harmonie zwischen Partner:innen gestört ist - sie können deshalb Ursache für Erektionsstörung sein.
    Angst Versagensängste und die Angst davor, die Kontrolle zu verlieren, sind häufig Ursache für Erektionsstörungen. Auch die Befürchtung, sich mit Geschlechtskrankheiten zu infizieren, kann das Zustandekommen einer Erektion erschweren oder verhindern.
    Depressionen Depressionen können Erektionsstörungen auf verschiedenen Wegen begünstigen: Betroffene verspüren oft ein vermindertes Selbstwertgefühl. Auch die Libido ist häufig deutlich schwächer ausgeprägt oder gänzlich abwesend. Betroffene von Erektionsproblemen erkranken zudem häufiger an Depressionen als Männer mit einer gesunden Erektionsfähigkeit (3).
    Traumatische Erfahrungen Sexueller Missbrauch sowie anderweitige traumatische Erlebnisse stehen in einem engen Zusammenhang mit dem Auftreten von Erektionsstörungen. Traumatische Erfahrungen sind somit häufige psychische Ursachen für Erektionsstörungen.
    Sexuelle Hemmungen Sexuelle Hemmungen sind kulturell bedingt und können zum Beispiel durch Religion oder Erziehung vermittelt werden. Sie können die sexuelle Selbstbestimmtheit beeinträchtigen und stehen eng mit Schamgefühlen in Zusammenhang.
    Pornographie Studien zeigen, dass der häufige Konsum von pornografischen Medien und der damit verbundene Vergleich der eigenen sexuellen Leistungsfähigkeit mit der der Darsteller zu Versagensängsten führen kann. Dies wiederum bedingt in vielen Fällen eine Erektile Dysfunktion (4).
    Prof. Dr. med. Christian Wülfing | Chefarzt Urologie Asklepios Klinik Altona, Hamburg
    Prof. Dr. med. Christian Wülfing

    Chefarzt Urologie Asklepios Klinik Altona, Hamburg

    "Der “typische” Patient mit psychischer ED zeichnet sich durch stark ausgeprägten Ehrgeiz, Perfektionismus und beruflichen Erfolg aus. So wichtig diese Eigenschaften in der heutigen Leistungsgesellschaft sind, im Schlafzimmer sind sie kontraproduktiv. Stress und Leistungsdruck stören nicht nur die Libido, sondern können auch eine Erektile Dysfunktion verursachen."

    Erektile Dysfunktion: Ursachen organischer Art

    Die Liste an organischen Ursachen für Erektionsstörungen ist lang und umfasst vielfältige Faktoren (5). Besteht der Verdacht, dass Du an einer der weiter unten beschriebenen Erkrankungen leidest, solltest Du unbedingt einen Facharzt oder eine Fachärztin aufsuchen und die Symptome behandeln lassen (6). Ist dies erfolgreich, bessern sich die Erektionsprobleme häufig von alleine. Bestehen die Erektionsstörungen weiterhin, können Potenzmittel eine Option darstellen.

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    Wie hängt das Alter mit dem Auftreten von Erektionsstörungen zusammen?

    Studien zeigen: Das Risiko, an einer Erektilen Dysfunktion zu erkranken, nimmt über die Lebensspanne hinweg kontinuierlich zu (7). Das Alter ist dabei nicht als Ursache zu betrachten - vielmehr treten in späteren Lebensphasen bei vielen Männern Risikofaktoren für Erektionsstörungen auf.

      Häufig vorkommende körperliche Ursachen für Erektionsstörungen sind zum Beispiel die Folgenden:

      Durchblutungsstörungen Störungen im Blutfluss im Penis sind häufige körperliche Ursachen für Erektionsstörungen: Eine Erektion kann erst durch vermehrten Bluteinfluss in den Penis zustandekommen. Körperliche Erkrankungen wie eine Arterienverkalkung, auch Arteriosklerose genannt, führen deshalb häufig zu Erektionsproblemen.
      Herz-Kreislauf- Erkrankungen Zu den körperlichen Ursachen von Erektionsstörungen zählen auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Bluthochdruck etwa schädigt die Blutgefäße. In der Folge mindert sich der Blutfluss in die Schwellkörper des Penis - eine Erektionsstörung entsteht (8). Auch Erkrankungen der Herzkranzgefäße oder ein Herzinfarkt können Erektionsstörungen bedingen.
      Diabetes Das Risiko, infolge von Diabetes an Impotenz zu leiden, ist relativ hoch. Grund sind die schädlichen Auswirkungen eines zu hohen Blutzuckerspiegels auf die Blutgefäße (diabetische Angiopathie) und Nervenzellen (diabetische Neuropathie).
      Hormonstörungen Auch Störungen des Hormonhaushalts, wie etwa Schilddrüsenfunktionsstörungen, eine Überproduktion des Hormons Prolaktin oder ein zu geringer Spiegel von männlichen Sexualhormonen (insbesondere Testosteron) können Erektionsstörungen bedingen.
      Nervenerkrankungen Erkrankungen oder Verletzungen von Gehirn und Nervenzellen, etwa durch Bandscheibenvorfälle oder Schlaganfälle, sind bedeutende Ursachen von Erektiler Dysfunktion. Dasselbe gilt für Erkrankungen wie Epilepsie, Parkinson und Multiple Sklerose.
      Erkrankungen im Genital- und Beckenbereich In manchen Fällen kommt es vor, dass angeborene Missbildungen der Harnröhre oder des Penis, Entzündungen der Hoden und Nebenhoden, Prostatakrebs oder eine Prostatavergrößerung Erektionsstörungen verursachen.
      Operationen im Genital- und Beckenbereich Häufig können Erektionsstörungen auch nach Eingriffen im Bereich des Beckens oder der Prostata auftreten. Der Grund hierfür liegt dabei häufig in der Schädigung von Nervenbahnen, die zentral für das Zustandekommen einer Erektion sind

      Welche Medikamente können Impotenz verursachen?

      Bei etwa 15% der Erektionsstörungen verursachen Medikamente die Symptome. Häufig ist dabei jedoch schwer auszumachen, ob die mit dem Arzneimittel behandelte Erkrankung oder das Medikament selbst die erektile Dysfunktion verursacht. Ein Beispiel: Bluthochdruck kann Ursache einer Erektilen Dysfunktion sein - und zugleich verursachen Blutdrucksenker Potenzstörungen (9). 

      In der Regel verschwinden Erektionsprobleme durch Medikamente mit dem Absetzen. Letzteres sollte jedoch unbedingt mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin besprochen werden, bevor Du Änderungen an Deiner Medikamenteneinnahme vornimmst. In keinem Fall solltest Du Deine Arzneimittel ohne eine vorherige Absprache absetzen oder austauschen.

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      Zu den Medikamenten, die eine Erektionsstörung bedingen können, zählen (10):

      • Herz-Kreislauf-Medikamente, z.B. Beta-Rezeptoren-Blocker, Diuretika, Digoxin, ACE-Hemmer oder Antiarrhythmika
      • Psychopharmaka, z.B. Antidepressiva, Neuroleptika und Beruhigungsmittel
      • Hormone und Antihormone
      • Weitere Medikamente, z.B. Magen-Darm-Medikamente, Antirheumatika, Antiepileptika, Muskelrelaxantien, starke Schmerzmittel wie Morphin oder Medikamente gegen Prostatavergrößerung

      Risikofaktoren für Erektionsprobleme

      Der Lebensstil hat nicht nur Auswirkungen auf unsere Lebensqualität, sondern auch auf die Erektionsfähigkeit (11). Das liegt daran, dass spezielle Risikofaktoren mit Erkrankungen einhergehen, welche eine Erektile Dysfunktion verursachen können. Ein Beispiel: Eine ungesunde, fettreiche Ernährung fördert Arterienverkalkung und Bluthochdruck - beides Ursachen für Erektionsstörungen.

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      Folgende Risikofaktoren können das Auftreten einer Erektilen Dysfunktion bedingen:

      • Ungesunde Ernährung
      • Bewegungsmangel
      • Schlafstörungen
      • Übergewicht
      • Übermäßiger Alkoholkonsum
      • Rauchen
      • Drogenmissbrauch
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        Achtung! “Rauchen schadet der Potenz”

        Wohl beinahe jeder Raucher hat diesen Warnhinweis bereits auf einer Zigarettenpackung gelesen. Und tatsächlich: Studien zeigen einen klaren Zusammenhang zwischen Erektiler Dysfunktion und Zigarettenkonsum (12). Schuld daran sind die im Tabak befindlichen Inhaltsstoffe wie Nikotin, welche sich in den Blutgefäßen ablagern und so den Blutfluss in den Penis erschweren.

        Risikofaktoren gelten umgekehrt als Schutzfaktoren. So kann ein gesunder Lebensstil, verbunden mit einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Bewegung, Erektionsstörungen vorbeugen und die Erektionsfähigkeit verbessern (13).

        Zusammenfassung

        Die Ursachen für Erektionsstörungen sind vielfältig: Neben psychischen können auch organische Faktoren auslösend für die Erkrankung sein. Diverse Risikofaktoren begünstigen das Auftreten von Erektionsproblemen - hierzu zählen etwa mangelnde Bewegung oder eine unausgewogene Ernährung.

        In vielen Fällen ist es die Interaktion zwischen solchen Risikofaktoren, organischen Erkrankungen, psychischen Voraussetzungen und der Einnahme von bestimmten Medikamenten, die zu einer Erektilen Dysfunktion führen.

        Häufige Fragen
        Was sind die besten Behandlungsmöglichkeiten bei Erektionsstörungen?

        Zur Behandlung von Erektionsstörungen werden häufig Medikamente wie Viagra (Sildenafil), Cialis (Tadalafil) und andere PDE-5-Inhibitoren eingesetzt, die den Blutfluss zum Penis verbessern und eine Erektion unterstützen. Diese Medikamente sind effektiv für viele Männer und sollten nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden. Es ist wichtig, sich über mögliche Nebenwirkungen und die richtige Anwendung zu informieren, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

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