Kann man Viagra® durch andere Mittel ersetzen?
Viagra® ist das älteste und bekannteste Potenzmittel auf dem Markt. Der enthaltene Wirkstoff Sildenafil, ein sogenannter PDE-5-Hemmer, ist aber auch als kostengünstiges Generikum von anderen Herstellern verfügbar. Neben diesen gibt es weitere PDE-5-Hemmer wie Tadalafil (Cialis®) oder Vardenafil (Levitra®). Diese wirken auf dieselbe Weise und können Viagra® ersetzen. Bei pflanzlichen, homöopathischen oder hormonellen Potenzmittel-Alternativen ist die Wirksamkeit nicht nachgewiesen.
Viagra® ist ein rezeptpflichtiges Mittel gegen Erektionsstörungen. Der enthaltene Wirkstoff Sildenafil, ein sogenannter PDE-5-Hemmer, verbessert die Durchblutung und hilft so, eine stärkere und länger anhaltende Erektion zu bekommen. Viagra® ist das bekannteste Potenzmittel dieser Art und wird umgangssprachlich auch als „blaue Pille“ bezeichnet. Es gibt verschiedene Alternativen, von denen jedoch nur wenige gleich gut wirken.
Viagra® enthält einen Wirkstoff, Sildenafil, der direkt in den Hormonhaushalt und den Blutkreislauf im Körper eingreift. Ein echter Ersatz für Viagra® sind nur Mittel, die die gleiche Wirkung auf den Organismus haben. Dazu zählen Viagra® Generika, andere PDE-5-Hemmer und bis zu einem gewissen Grad hormonelle Therapien.
2013 lief das von Pfizer gehaltene Patent für Viagra® aus. Seitdem können auch andere Hersteller den Wirkstoff zu einem Medikament verarbeiten. Diese nennt man Generika. Diese unterscheiden sich vom Originalpräparat meist nur in den verwendeten Hilfsmitteln (z. B. Farb- und Bindemittel) oder dem Herstellungsprozess. Wirkung und Anwendung sind genau gleich wie bei Viagra®. Da die anderen Hersteller keine Entwicklungskosten hatten, sind Viagra® Generika in der Regel deutlich günstiger als Viagra®. Viagra® Generika gibt es von zahlreichen Herstellern wie z. B. Hexal, Ratiopharm, 1A Pharma, Aristo, Teva Pharmaceuticals, Sandoz oder STADA.
Der in Viagra® enthaltene Wirkstoff Sildenafil gehört zu einer Wirkstoffgruppe, den sogenannten PDE-5-Hemmern. In dieser Gruppe gibt es weitere Wirkstoffe, die Viagra® ersetzen können. Alle PDE-5-Hemmer sind rezeptpflichtig und wirken auf dieselbe Weise wie Viagra®, aber unterscheiden sich in der Wirkungsdauer, der Zeit, bis die Wirkung einsetzt, und in der empfohlenen Dosierung.
Alternative PDE-5-Hemmer zu Viagra® (Wirkstoff Sildenafil):
*Bei gelegentlichem Gebrauch. Für die tägliche Anwendung wird eine Dosis von 5 mg empfohlen
**Dosisanpassung bei Nieren- und / oder Leberfunktionsstörungen erforderlich. Erlaubte maximale Dosis bei eingeschränkter Funktion in Klammern angegeben.
Hinweis: Alle PDE-5-Hemmer sind in Deutschland verschreibungspflichtig. Sie wirken nur bei sexueller Stimulation.
Bei Alprostadil handelt es sich um eine künstlich hergestellte Variante des Hormons Prostaglandins E1 (PGE1). Dieses kommt auch in natürlicher Form im Körper vor. In der Wirkung ist das künstliche Hormon Viagra® ähnlich. Es erweitert die Gefäße, macht das Blut flüssiger und verbessert hierdurch die Durchblutung, vor allem in den kleineren Gefäßen. So kann mehr Blut in die Schwellkörper des Penis fließen.
In der Anwendung unterscheidet sich Alprostadil aber deutlich von Viagra®. Es wird nicht einfach als Tablette geschluckt, sondern als Gel, Creme oder Injektion angewandt.
Die SKAT-Therapie soll effektiver sein als die M.U.S.E und wird daher bei Therapieversagen als Alternative zu oralen Potenzmitteln oder der M.U.S.E-Methode verwendet.10
Da vor allem SKAT und M.U.S.E in der Anwendung unangenehm sein können, sind sie für viele keine echte Alternative zu Viagra®. Anwendungen mit Alprostadil bieten sich vor allem bei Patienten an, bei denen PDE-5-Hemmer nicht wirken. Beispielsweise weil sie aufgrund von Nervenschädigungen10, 11 oder psychischer Ursachen entstanden sind.
Wer Potenzmittel nicht verträgt oder sein Risiko für Nebenwirkungen minimieren möchte, kann auf mechanische Potenzmittel zur Behandlung von Erektionsstörungen zurückgreifen. Am bekanntesten sind die Penispumpe und der Penisring.
Die Penispumpe wird vor dem Geschlechtsverkehr oder auch einfach zum Training über den Penis gestülpt. Diese Vakuumpumpe erzeugt einen Unterdruck und fördert hierdurch eine härtere Erektion. Die Nachwirkungen der Penispumpe halten ca. 30 Minuten an.
Häufig reicht bei Erektionsstörungen die Verwendung einer Penispumpe nicht aus, um eine volle Erektion zu erreichen.6 Daher wird diese häufig in Kombination mit Konstriktionsringen (wie Penisringen) oder der Einnahme von PDE-5-Hemmern verwendet. Bei der Nutzung eines Penisrings wird vor der Entfernung der Pumpe der Penisring über den Ansatz des Penis gestülpt, um die Erektion weiterhin aufrechtzuerhalten.
Vorteilhaft, im Gegensatz zu einer medikamentösen Therapie, sind die geringen bis nicht vorhandenen Nebenwirkungen sowie die ausbleibenden Langzeitfolgen bei korrekter Nutzung des Hilfsmittels. Zusätzlich ist die Pumpe auf Dauer preislich wesentlich günstiger als Viagra® oder alternative PDE-5-Hemmer.
Zu bedenken ist allerdings, dass mit einer Penispumpe allein ein Orgasmus schwieriger zu erreichen ist und eine Ejakulation ggf. sogar blockiert werden kann. Außerdem kann eine Erektion nicht spontan durch sexuelle Erregung erreicht werden und dementsprechend ist die Penispumpe schwer spontan in das Liebesleben zu integrieren.6, 16
Der Penisring wird um den Penis oder hinter die Hoden angelegt und übt hierdurch Druck auf den Penis aus, wodurch wiederum der Blutfluss im erigierten Penis verlangsamt wird. Es entstehen längere und härtere Erektionen. Bei Männern mit erektiler Dysfunktion kann die alleinige Anwendung ggf. nicht ausreichen. Auch hier kann die gemeinsame Verwendung von Penisring und PDE-5 Hemmer, alternativ weiteren mechanischen Hilfsmitteln, Erfolg versprechend sein.
Die Penisprothese ist Mittel der letzten Wahl und wird in Betracht gezogen, wenn die anderen Behandlungsversuche nicht anschlagen oder keine ausreichende Wirkung erzielen. Bei der Prothese wird nicht der gesamte Penis ersetzt, sondern lediglich die Schwellkörper des Penis, in denen sich das Blut staut und zu einer Erektion führt. Am gängigsten und angenehmsten ist die hydraulische Prothese, da die Erektion damit nicht, wie bei der sogenannten rigiden und semirigiden Prothese, dauerhaft besteht.12
Besonders bei jüngeren Patienten sind häufig nicht körperliche, sondern psychologische Ursachen Grund für die erektile Dysfunktion. Ein erstes Indiz dafür kann sein, dass die Probleme nur beim Geschlechtsverkehr auftreten, nicht aber bei der Masturbation. In diesen und anderen Fällen, die psychologisch bedingt sind, wird die Problematik nicht mit Potenzmitteln behandelt, sondern alternativ mit einer psychologischen oder psychosomatischen Behandlung.13
Pflanzliche Potenzmittel, häufig auch als „natürliche Potenzmittel“ bezeichnet, umfassen pflanzliche Substanzen und bestimmte Lebensmittel, denen eine potenzsteigernde Wirkung nachgesagt wird. Sie werden meist als Phytopharmaka (pflanzliche Medikamente), Nahrungsergänzungsmittel angeboten oder es wird – im Fall der Lebensmittel – empfohlen, diese besonders häufig auf den Speiseplan zu setzen. Häufig enthalten sie Nährstoffe, denen eine Wirkung auf die Durchblutung und eine positive Wirkung auf die sexuelle Funktion nachgesagt wird.
Diese Wirkung ist jedoch bei all diesen Mitteln nicht medizinisch nachgewiesen. In manchen Fällen können sie eine sinnvolle Ergänzung zu einer medikamentösen Therapie sein oder bei sehr leichten Erektionsstörungen einen positiven Effekt haben.
Als pflanzliche Alternativen zu Viagra® werden unter anderem Yohimbin, Ginseng, Maca oder Canthairidin genannt.
Dunkle Schokolade, grünes Blattgemüse, Nüsse und Samen sowie Fisch: Eine Gemeinsamkeit dieser Lebensmittel ist, dass ihnen eine durchblutungsfördernde und Herz-Kreislauf-stärkende Wirkung zugeschrieben wird. Da die Durchblutung und das Herz-Kreislauf-System auch für die Erektionsfähigkeit eine wichtige Rolle spielen, können diese Lebensmittel eine sinnvolle Ergänzung im Speiseplan sein, um die Gesamtgesundheit zu verbessern – mehr nicht. Die Mayo-Klink19, eine der führenden Kliniken weltweit, empfiehlt zum Beispiel, mindestens 2-mal wöchentlich Fisch zu essen, um die Herzgesundheit zu stärken.
Rezeptfrei sind alle unter „Pflanzenstoffe und Lebensmittel als Alternativen zu Viagra®“ genannten Phytopharmaka und Nahrungsergänzungsmittel. Im Gegensatz zu den rezeptpflichtigen Mitteln ist ihre Wirkung jedoch nicht nachgewiesen. Wenn Du sie bei sehr leichten Erektionsstörungen oder als Ergänzung zu einer anderen Therapie einnehmen möchtest, solltest Du darauf achten, auch rezeptfreie Mittel nur in registrierten Apotheken zu kaufen. Nur so erhältst Du ein geprüftes und sicheres Produkt. Denn es kann immer wieder, wie von der Verbraucherzentrale berichtet18, vorkommen, dass in diesen Mitteln nicht deklarierte Substanzen wie PDE-5-Hemmer enthalten sind, um den Nutzern eine Wirkung der Pflanzenstoffe vorzutäuschen. Pillen zu schlucken, deren Inhalt man nicht kennt, ist mit einem hohen gesundheitlichen Risiko verbunden!
Es gibt zahlreiche Viagra® Alternativen, zwischen denen man wählen kann. Viagra® bzw. der Wirkstoff Sildenafil ist als Originalpräparat und in Form günstiger Generika erhältlich. Zudem gibt es weitere PDE-5-Hemmer, die sich je nach individuellen Bedürfnissen eignen können. Zu den nichtmedikamentösen Therapien zählen mechanische Behandlungen, z. B. mit Penispumpen und Penisringen, sowie pflanzliche Alternativen wie Yohimbin und Ginseng. Jüngere Männer mit Erektionsstörungen können vor allem von einer Psychotherapie profitieren, da Erektionsprobleme im jungen Alter häufig psychisch bedingt sind.
Generika enthalten den gleichen Wirkstoff (Sildenafil) wie Viagra® und entfalten die gleiche Wirkung. Andere PDE-5-Hemmer (Avanafil, Vardenafil, Tadalafil) fördern ebenfalls eine länger anhaltende und härtere Erektion und unterscheiden sich u. a. in ihrer Wirkungsdauer und Dosierungsempfehlung.
Mechanische Potenzmittel wie Penisringe oder Penispumpen lassen sich ohne Rezept kaufen. Achte auf die richtige Anwendung (z. B. richtige Größe, Tragezeit), um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden. Häufig zeigt sich allerdings die optimale Wirkung, wenn mechanische Potenzmittel mit verschreibungspflichtigen PDE-5-Hemmern kombiniert werden.
Ein gutes Potenzmittel sollte sicher und klinisch geprüft sein und nur nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden. Das ist vor allem bei medikamentösen Therapien, wie PDE-5-Hemmern, der Fall. Gemeinsam mit Deinem Arzt / Deiner Ärztin kannst Du besprechen, welche Potenzmittel gut für Dich geeignet sind.
In der Regel sind PDE-5 Hemmer nachweislich gute Mittel gegen Erektionsstörungen. Welches Mittel für Dich am besten geeignet ist, wird nach ausführlicher ärztlicher Beratung entschieden.
Es gibt kein “bestes Potenzmittel” für Männer. In der Regel sind alle PDE-5 Hemmer gute Potenzmittel. Welches konkrete Präparat am Ende am besten für Dich geeignet ist, hängt von Deiner Krankheitsgeschichte und Deinen Bedürfnissen ab. Die Entscheidung für ein passendes Präparat kannst Du gemeinsam mit Deinem behandelnden Arzt / Deiner behandelnden Ärztin treffen.
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