Erektionsstörungen bei Parkinson erkennen und behandeln

Hintergründe und ganzheitliche Therapieansätze

Erektionsstörungen sind eine häufige Begleiterscheinung der Parkinson-Krankheit und betreffen viele Männer. Diese Störungen können nicht nur die Lebensqualität beeinträchtigen, sondern auch die Beziehung zum Partner / zur Partnerin belasten. Ein besseres Verständnis der Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten kann Dir helfen, besser damit umzugehen. In diesem Artikel geben wir Dir einen Überblick über verschiedene Ansätze, die Deine Symptome verbessern können.

Das Bild zeigt eine leicht zitternde Hand, was auf Parkinson hindeutet, eine Erkrankung, die Erektionsstörungen verursacht hat. | GoSpring
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Letzte Änderung:
25.10.24
Lesezeit: 5 min
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Das Wichtigste in Kürze

  • 54 bis 79 % der Männer mit Morbus Parkinson leiden an erektiler Dysfunktion. 
  • Die Diagnose ist komplex, da neben der Parkinson-Krankheit auch Depressionen, Parkinson-Medikamente und psychischer Stress zu Erektionsstörungen beitragen können.
  • PDE-5-Hemmer wie Sildenafil und Tadalafil sind eine bewährte Behandlungsmöglichkeit für durch Parkinson bedingte Erektionsstörungen.

Was ist Parkinson?

Parkinson ist eine Erkrankung des Nervensystems, bei der Nervenzellen im Gehirn absterben. Diese Nervenzellen produzieren Dopamin, das für Bewegungen wichtig ist.  Fehlt Dopamin, kommt es zu Bewegungsarmut, Zittern und Gleichgewichtsstörungen.

Ursachen der sexuellen Dysfunktion bei Parkinson

Sexuelle Funktionsstörungen bei Parkinson können durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht oder verstärkt werden. Viele der Mechanismen sind von der medizinischen Forschung noch nicht vollständig entschlüsselt. 

Ein Mangel am Neurotransmitter Dopamin, einem Botenstoff zwischen den Nervenzellen, spielt eine Schlüsselrolle bei der Regulation motorischer Funktionen und ist auch für die Sexualfunktion von entscheidender Bedeutung. Bei der Parkinson-Krankheit ist die Dopaminproduktion im Gehirn reduziert, was sich direkt auf die sexuelle Gesundheit auswirken kann.

Die Parkinson-Krankheit wirkt sich auch auf das vegetative Nervensystem aus, das für die Sexualfunktion wichtig ist. Störungen in diesem System können sich in Erektionsproblemen äußern.

Psychische Faktoren wie Depression, Angst und Stress können Erektionsstörungen verstärken. Bis zu 45 % der Parkinson-Patienten leiden unter Depressionen, die sowohl die Lebensqualität als auch das sexuelle Verlangen und die sexuelle Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Antidepressiva, die häufig zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden, können ebenfalls zur erektilen Dysfunktion beitragen.

Auch Medikamente, die zur Behandlung der Parkinson-Krankheit eingesetzt werden, können Erektionsstörungen als Nebenwirkung haben. Gleiches gilt für Medikamente, die zur Behandlung von Begleiterkrankungen wie Herz-Kreislauf-, Nieren- oder Stoffwechselerkrankungen eingesetzt werden.

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Vielfältige Therapieansätze

Parkinsonbedingte Erektionsstörungen werden häufig durch eine Anpassung der Parkinson-Medikamente mit begleitender Psychotherapie behandelt. Die Diagnose der Erektionsstörung und die Anpassung der Medikamente sind komplex. Denn obwohl Medikamente zur Behandlung der Parkinson-Krankheit häufig zu einer Beeinträchtigung der Sexualfunktion und zu Erektionsstörungen führen, können Levodopa und Dopaminagonisten das sexuelle Wohlbefinden in manchen Fällen sogar verbessern. Dopaminagonisten sind Medikamente, die Dopamin nachahmen und häufig zur Behandlung der Parkinson-Krankheit eingesetzt werden.

Ein wichtiger Durchbruch in der Behandlung dieser spezifischen Probleme war der Einsatz von Sildenafil. Sildenafil hemmt das Enzym PDE-5 und führt zu einer Erweiterung der Gefäße und einer besseren Durchblutung. Die Fähigkeit, eine Erektion zu bekommen und aufrechtzuerhalten, sowie die Qualität des Sexuallebens werden deutlich verbessert. Neben Sildenafil gibt es weitere Therapieansätze wie die Gabe von Yohimbin und Apomorphin sowie die Injektion von Papaverin in den Schwellkörper oder die Verwendung von Penispumpen und Penisimplantaten.

Information
PDE-5-Hemmer nur nach ärztlicher Verordnung einnehmen

Die Einnahme von PDE-5-Hemmern sollte immer in Absprache mit einer Ärztin oder einem Arzt erfolgen. Ein offenes Gespräch über die Erektionsstörung ist wichtig, um gemeinsam eine Therapie zu finden, die mit anderen Medikamenten verträglich ist und die individuellen Bedürfnisse sowie mögliche Risikofaktoren berücksichtigt. Dieses Gespräch hilft, eine sichere und wirksame Behandlung zu gewährleisten, die auf die persönliche Gesundheitssituation abgestimmt ist.

Zusammenfassung

Eine Erektionsstörung ist eine häufige Begleiterscheinung der Parkinson-Krankheit und beeinträchtigt die Lebensqualität der Betroffenen erheblich. Die richtige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um das Wohlbefinden zu verbessern und intime Beziehungen zu stärken. Eine ganzheitliche Therapie verspricht in vielen Fällen die besten Aussichten auf Besserung. PDE-5-Hemmer haben sich ebenso bewährt wie eine Anpassung der Parkinson-Medikation unter fachkundiger Anleitung. Psychotherapeutische Unterstützung kann zusätzlich helfen, seelische Belastungen wie Depressionen und Stress zu bewältigen. Eine offene Kommunikation mit der Ärztin oder dem Arzt über die Symptome ist dabei unerlässlich.

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Häufige Fragen
Wie beeinflusst Parkinson die Entstehung von Erektionsstörungen?

Die Parkinson-Krankheit beeinflusst die Sexualfunktion auf verschiedenen Ebenen. Die direkte Schädigung der an der Erektion beteiligten neuronalen Bahnen, der mit der Parkinson-Krankheit verbundene Stress und die Angst sowie die Parkinson-Medikamente können eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Erektionsstörungen bei Parkinson-Patienten spielen.

Welche Rolle spielen Medikamente zur Behandlung von Parkinson bei der Entwicklung von Erektionsstörungen?

Einige Medikamente zur Behandlung der Parkinson-Krankheit, insbesondere dopaminerge Medikamente wie Levodopa, die auf Dopamin wirken, können als Nebenwirkung Erektionsstörungen hervorrufen. In Einzelfällen können diese Medikamente die Erektionsfähigkeit aber auch verbessern. Dies unterstreicht die Bedeutung einer genauen ärztlichen Diagnose und einer gezielten Therapie.

Gibt es bestimmte Faktoren, die mit einem erhöhten Risiko für Erektionsstörungen bei Parkinson einhergehen?

Ja, Lebensgewohnheiten wie Rauchen, Alkoholkonsum und Übergewicht, aber auch Vorerkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes können das Risiko für Erektionsstörungen erhöhen. Sie sind daher Teil der Diagnose und sollten nicht unterschätzt werden.

Wie kann die Kombination aus Parkinson und Erektionsstörungen die Lebensqualität der Patienten beeinflussen?

Sexuelle Funktionsstörungen können für Parkinson-Patienten sehr belastend sein und Depressionen und Ängste verstärken. Auch intime Beziehungen können durch diese unangenehmen Symptome beeinträchtigt werden. Die Behandlung von sexuellen Funktionsstörungen kann die Lebensqualität deutlich verbessern.

Quellenangaben
Links
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