Auswirkung von Covid auf Erektionsstörungen und Therapieansätze
Gibt es einen Zusammenhang zwischen einer Corona-Erkrankung und Erektionsproblemen? Mehrere Studien haben dies untersucht. Dabei ist bei Männern, die mit Covid infiziert waren, ein erhöhtes Risiko festgestellt worden. Wir erklären Dir, wie Du bei Erektionsstörungen, die sich nach einer Corona-Infektion verschlimmern oder erstmals symptomatisch werden, gemeinsam mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin die richtigen Therapieansätze finden kannst, um die Symptome zu verbessern.
Mit dieser Frage beschäftigt sich eine Studie1, die im März 2023 veröffentlicht wurde. Untersucht wurden die langfristigen Auswirkungen auf die sexuelle Gesundheit von Männern, die sich zwischen Januar 2020 und 2021 mit Covid-19 infiziert hatten. Die Ergebnisse zeigen ein signifikant häufigeres Auftreten von Erektionsstörungen innerhalb von 6,5 Monaten nach einer Covid-19-Infektion. Zum Vergleich wurde eine Gruppe von Männern ohne Covid-19-Erkrankung herangezogen. Die Studie zeigte, dass eine Corona-Infektion das Risiko einer neu diagnostizierten erektilen Dysfunktion erhöht:
Eine weitere Studie2 untersuchte 3.098 Männer nach der Genesung von Covid-19 und stellte fest, dass sie 3,68-mal häufiger an erektiler Dysfunktion litten als die Vergleichsgruppe ohne Corona-Erkrankung.
Eine mögliche Ursache für Erektionsprobleme nach einer Coronavirus-Infektion ist eine minimale Schädigung der Blutgefäße durch das Virus. Dadurch können sich mikroskopisch kleine Blutgerinnsel in verschiedenen Organen bilden. Die Folge können Herz-Kreislauf-Probleme, Durchblutungsstörungen und damit eine erektile Dysfunktion sein.
Obwohl das Risiko einer erektilen Dysfunktion durch eine Corona-Erkrankung erhöht wird, wurde festgestellt, dass eine Corona-Impfung das Risiko nicht erhöht.
In einer Studie3 aus dem Jahr 2023 füllten 465 Männer einen Fragebogen mit 15 Fragen aus. Die Ergebnisse waren:
Außerdem wurde untersucht, ob das Alter der Teilnehmer und die Zeit seit der Impfung einen Einfluss hatten. Die Ergebnisse zeigten, dass die Covid-19-Impfung die männliche Sexualfunktion nicht beeinflusst. Die Impfung führt weder zu erektiler Dysfunktion noch zu verminderter Orgasmusfähigkeit, Libidostörung oder unbefriedigendem Geschlechtsverkehr.
Eine weitere Studie4 wurde in Vietnam mit 264 männlichen Patienten durchgeführt. Das Durchschnittsalter der Männer lag bei 29,17 Jahren.
Auch diese Analyse ergab kein erhöhtes Risiko für eine erektile Dysfunktion nach einer Corona-Impfung.
Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Corona-Impfung Erektionsstörungen begünstigt. Solltest Du dennoch Probleme haben, wende Dich an Deinen Arzt oder Deine Ärztin.
Potenzmittel wie PDE-5-Hemmer (wie Sildenafil und Tadalafil) werden daher auch zur Behandlung von Erektionsproblemen infolge einer Covid-19-Infektion eingesetzt. Für eine genaue Diagnose und die richtige Behandlung ist natürlich eine Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin erforderlich. Denn es muss vorher ausgeschlossen werden, dass eine bestehende Erkrankung oder andere Medikamente gegen eine Behandlung mit PDE-5-Hemmern sprechen.
Auch der Lebensstil spielt eine entscheidende Rolle: Ausreichend Bewegung, Gewichtsabnahme bei Übergewicht, eine ausgewogene Ernährung und gegebenenfalls psychologische Beratung können bei der Behandlung von Erektionsproblemen helfen.
Mehrere Studien haben den Zusammenhang zwischen Covid-19 und Erektionsstörungen untersucht. Forscher fanden heraus, dass Männer, die mit dem Virus infiziert sind, ein erhöhtes Risiko für sexuelle Funktionsstörungen haben. Aufgrund der langen Dauer der Symptome sprechen Medizinerinnen und Mediziner manchmal von einer „Long Covid“ Erektionsstörung. Studien zeigen aber auch, dass die Corona-Impfung die Wahrscheinlichkeit einer erektilen Dysfunktion nicht erhöht. Nach einer ärztlichen Untersuchung kann eine Corona-bedingte Erektionsstörung mit PDE-5-Hemmern oder anderen Medikamenten behandelt werden. Zusätzlich können eine Änderung des Lebensstils und psychologische Beratung helfen, die Erektionsfähigkeit wiederzuerlangen.
Wenn Du nach einer COVID-19-Infektion Erektionsprobleme bemerkst, ist es wichtig, zeitnah Rücksprache mit Deinem behandelnden Arzt / Deiner behandelnden Ärztin zu halten. Es gibt verschiedene Therapieansätze, die infrage kommen könnten, darunter medikamentöse Behandlungen, psychotherapeutische Unterstützung oder Anpassungen des Lebensstils. Dein Arzt oder Deine Ärztin können Dich über die für Dich geeigneten Optionen beraten und eine individuelle Therapie empfehlen.
Ja, Erektionsstörungen können eine Langzeitfolge von COVID-19 sein. Studien haben gezeigt, dass Männer, die sich von einer COVID-19-Infektion erholt haben, häufiger von Erektionsproblemen berichten, selbst Monate nach der akuten Phase der Erkrankung. Die genaue Ursache kann vielfältig sein, und eine ärztliche Abklärung ist daher entscheidend.
Studien legen nahe, dass das Risiko, in den ersten 6,5 Monaten nach einer COVID-19-Infektion an einer erektilen Dysfunktion zu leiden, erhöht ist. Faktoren wie der allgemeine Gesundheitszustand und die Schwere der Infektion spielen dabei eine Rolle. Um die genauen Ursachen und mögliche Behandlungswege zu klären, solltest Du Dich an Deinen Arzt oder Deine Ärztin wenden.
Derzeit gibt es keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass die Corona-Impfung Erektionsstörungen verursacht (Stand: Mai 2024). Im Gegenteil, die Impfung schützt vor einer COVID-19-Infektion und kann damit möglicherweise auch das Risiko einer erektilen Dysfunktion, als Folge einer Infektion, reduzieren. Für eine persönliche Einschätzung sprich bitte mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin.
Erektionsprobleme im Zusammenhang mit einer COVID-19-Infektion können wieder verschwinden, insbesondere wenn die Infektion mild verlaufen ist und der Betroffene zuvor gesund war. Eine frühzeitige und umfassende Behandlung durch einen Arzt oder eine Ärztin kann die Erholung unterstützen und die Regeneration beschleunigen.
Zur Behandlung der erektilen Dysfunktion kommen häufig PDE-5-Hemmer wie Sildenafil oder Avanafil zum Einsatz. Diese Medikamente können die Durchblutung des Penis verbessern und sind in der Regel gut verträglich. Die Anwendung solcher Medikamente sollte jedoch immer in Absprache mit Deinem behandelnden Arzt / Deiner behandelnden Ärztin erfolgen, um eine sichere und wirksame Behandlung zu gewährleisten.
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