Verursacht Cholesterin Erektionsstörungen?

Der Einfluss von Cholesterin auf die Erektionsfähigkeit

Cholesterin spielt eine wichtige Rolle im Körper, aber ein zu hoher Cholesterinspiegel kann weitreichende negative Auswirkungen auf die Gesundheit, einschließlich der sexuellen Gesundheit, haben. Erektile Dysfunktion, definiert als die Unfähigkeit, eine Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten, kann durch einen hohen Cholesterinspiegel begünstigt werden. Dieser Artikel beleuchtet, wie Cholesterin die Erektionsfähigkeit beeinflussen kann und warum es wichtig ist, den Cholesterinspiegel im Auge zu behalten, um nicht nur die Herzgesundheit, sondern auch die sexuelle Gesundheit zu schützen.

Das Bild zeigt einen Burger und Pommes, was auf eine Ursache für einen erhöhten Cholesterinspiegel hindeutet. | GoSpring
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Letzte Änderung:
14.11.24
Lesezeit: 5 min
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Das Wichtigste in Kürze

  • Cholesterin verursacht Ablagerungen in den Gefäßen, wodurch weniger Blut in den Penis einfließen kann.
  • Ein hoher LDL-Cholesterinspiegel kann den Hormonhaushalt negativ beeinflussen und sich auf die Produktion von Sexualhormonen auswirken.
  • Regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung, ärztliche Beratung und medikamentöse Unterstützung können dabei helfen, den LDL-Cholesterinspiegel zu verringern.

Was ist Cholesterin?

Cholesterin ist eine Fettsubstanz, die in einigen Nahrungsmitteln vorkommt und in den Körperzellen – vor allem in der Leber – gebildet wird. Es ist ein wichtiger Baustein der Zellmembranen und sorgt für deren Flexibilität. Cholesterin spielt auch eine wichtige Rolle bei der Produktion der Sexualhormone Östrogen und Testosteron. Außerdem unterstützt es die Synthese von Vitamin D (der Prozess, durch den der Körper Vitamin D produziert) und die Fettverdauung. Cholesterin ist also in erster Linie ein wichtiger Faktor für den allgemeinen Gesundheitszustand. 

Weshalb hat Cholesterin einen schlechten Ruf?

Trotz seiner vielen positiven Eigenschaften haftet dem Cholesterin ein negatives Image an. Das liegt daran, dass viele Menschen nicht wissen, dass es verschiedene Arten von Cholesterin gibt. Cholesterin bindet im Blut an Proteine. Dabei entstehen Lipoproteine. Davon gibt es zwei Arten: 

Information
Cholesterin: HDL und LDL
  • High-Density-Lipoprotein (HDL): Dieses sogenannte „gute“ Cholesterin gelangt mit dem Blut in die Leber und wird dort abgebaut. Ein hoher HDL-Spiegel kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall senken.
  • Low-Density-Lipoprotein (LDL): Diese Lipoproteine sorgen im ganzen Körper dafür, dass Schäden an den Zellmembranen vermieden oder repariert werden. Ein zu hoher LDL-Spiegel kann jedoch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle erhöhen. Daher wird dieses Cholesterin allgemein als „schlecht“ bezeichnet.
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Wie kann Cholesterin Erektionsstörungen verursachen?

Unter erektiler Dysfunktion versteht man die Unfähigkeit, eine Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten. Bei Symptomen, die mindestens 6 Monate andauern und in 70% der Fälle auftreten, handelt es sich um eine anerkannte Krankheit. Erektile Dysfunktion kann viele Ursachen haben – unter anderem kann ein zu hoher LDL-Cholesterinspiegel zu Erektionsproblemen führen: 

Information
  • Erhöhte LDL-Werte können zu Fettablagerungen in den Blutgefäßen führen. Dies wiederum kann die Arterien verengen und die Blutgefäße verhärten, was zu Arteriosklerosestrong> führt.
  • Für eine Erektion ist ein ungehinderter Blutfluss zu den Schwellkörpern des Penis notwendig. Lipidablagerungen verhindern, dass das Blut schnell genug und in ausreichender Menge in die Schwellkörper fließt.
  • Cholesterin ist auch ein wichtiger Faktor für einen ausgeglichenen Hormonhaushalt. Zu hohe LDL-Werte können durch Testosteronmangel zu Erektionsstörungen führen.

Was verursacht erhöhte LDL-Cholesterinwerte?

Werfen wir nun einen Blick auf die verschiedenen Ursachen für erhöhte LDL-Werte:

  • Genetische Faktoren spielen durchaus eine Rolle. Wenn in Deiner Familie Probleme mit erhöhten Cholesterinwerten aufgetreten sind, kann das ein Risikofaktor sein.
  • Rauchen kann den HDL-Cholesterinspiegel senken und gleichzeitig den LDL-Cholesterinspiegel erhöhen.
  • Auch das Geschlecht kann ein Risikofaktor sein. Männer sind im Allgemeinen stärker von unausgewogenen Cholesterinwerten betroffen.
  • Natürlich hat auch die Ernährung einen großen Einfluss auf den Cholesterinspiegel. Viele gesättigte Fettsäuren und Transfette können die Werte ungünstig verändern.
  • Ein weiteres Kriterium ist Übergewicht: Ein BMI (Body-Mass-Index) von über 25 erhöht das Risiko für erhöhte LDL-Werte.

Wie kann man Erektionsstörungen behandeln, die durch Cholesterin verursacht werden?

Wenn einer oder mehrere der oben genannten Risikofaktoren auf Dich zutreffen, kann ein erhöhter LDL-Cholesterinspiegel die Ursache für Erektionsstörungen sein. In diesem Fall ist es wichtig, eine Blutuntersuchung durchführen zu lassen. Dabei werden die LDL- und HDL-Werte bestimmt. 

Eine Senkung des LDL-Wertes kann helfen, die Beschwerden zu bessern. Bei Männern mit erhöhten LDL-Werten und erektiler Dysfunktion haben Studien1 gute Ergebnisse mit Atorvastatin gezeigt. Atorvastatin ist ein Wirkstoff, der den Cholesterinspiegel senkt. Ob Cholesterinsenker tatsächlich einen positiven Einfluss auf Erektionsstörungen haben, kann aufgrund der derzeitigen Studienlage nicht eindeutig beantwortet werden.

Die Symptome von Erektionsstörungen können auch mit Potenzmitteln behandelt werden. Nach ärztlicher Abklärung sind PDE-5-Hemmer wie Sildenafil oder Tadalafil auf Rezept erhältlich. 

Ein gesunder Lebensstil wirkt sich natürlich auch auf den Cholesterinspiegel aus: 

  • Ernähre Dich ausgewogen: Iss wenig gesättigte Fettsäuren (tierische Produkte, Fleisch, Wurst) und mehr ungesättigte Fettsäuren (z.B. pflanzliche Öle, Nüsse, fetter Fisch). Achte auf vitamin- und ballaststoffreiche Lebensmittel.  
  • Regelmäßige Bewegung regt den Stoffwechsel an, kann dabei unterstützen, das Gewicht zu reduzieren, die Blutwerte zu regulieren und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
  • Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Einschränkung des Rauchens, denn Rauchen beeinflusst das Gleichgewicht zwischen HDL- und LDL-Werten erheblich. 
Information
Organische Ursachen nicht vernachlässigen

Achtung! Erhöhte Cholesterinwerte können die Ursache für Erektionsstörungen sein. Sie können aber auch ein Frühwarnzeichen für ernsthafte Gefäßerkrankungen wie Arteriosklerose sein. Deshalb ist es immer sinnvoll, die zugrunde liegenden Ursachen einer Erektionsstörung ärztlich abklären zu lassen. Eine frühzeitige Behandlung kann entscheidend sein.

Zusammenfassung

Die Symptome einer erektilen Dysfunktion können verschiedene Ursachen haben. Auch ein unausgewogener Cholesterinspiegel (niedrige HDL- und hohe LDL-Werte) kann zu Erektionsstörungen beitragen. Bei Verdacht sollte eine Blutuntersuchung durchgeführt werden, um die verschiedenen Werte zu bestimmen. Medikamente wie Atorvastatin können erhöhte LDL-Werte senken. Rezeptpflichtige Potenzmittel, wie Viagra und Cialis können sich bei Erektionsstörungen positiv auswirken. Nicht zuletzt tragen eine gesunde und ausgewogene Ernährung, körperliche Bewegung, ein normales Körpergewicht und der Verzicht auf Tabakprodukte dazu bei, eine cholesterinbedingte erektile Dysfunktion positiv zu beeinflussen.

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Häufige Fragen
Wie beeinflusst ein hoher Cholesterinspiegel die Entstehung von Erektionsstörungen?

Zu hohe LDL-Werte können zu Arteriosklerose führen, die den Blutfluss zum Penis verringert. Dies wiederum beeinträchtigt die Erektionsfähigkeit. Außerdem kann sich ein erhöhter LDL-Spiegel negativ auf den Hormonhaushalt auswirken und den Testosteronspiegel senken.

Welche Maßnahmen zur Senkung des Cholesterinspiegels sind bei Erektionsstörungen am wirksamsten?

Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, Sport und Verzicht auf Rauchen können dazu beitragen, den Cholesterinspiegel im Gleichgewicht zu halten. Auch Medikamente, die den LDL-Spiegel senken, können hilfreich sein. Ihre Wirkung ist aber noch nicht ausreichend erforscht. Potenzmittel (PDE-5-Hemmer) können die Symptome der erektilen Dysfunktion positiv beeinflussen. 

Gibt es Unterschiede in der Behandlung von Erektionsstörungen bei Patienten mit hohem Cholesterinspiegel im Vergleich zu Patienten mit anderen Risikofaktoren?

Vor der Behandlung von Erektionsstörungen muss die Ursache ärztlich abgeklärt werden. Beispielsweise können körperliche Faktoren wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen Auslöser der erektilen Dysfunktion sein. Bei erhöhten LDL-Werten werden Maßnahmen ergriffen, um diese kontinuierlich zu senken. 

Quellenangaben
Links
  1. 1Seth Shay Martin, M.D., M.H.S. Cholesterol in the Blood. Aufgerufen am 16.05.2024. https://www.hopkinsmedicine.org/health/conditions-and-diseases/high-cholesterol/cholesterol-in-the-blood.
  2. Malena B. Rone, Jinjiang Fan, Vassilios Papadopoulos. (2009)                           Cholesterol transport in steroid biosynthesis: Role of protein-protein interactions and implications in disease states. Aufgerufen am 16.05.2024. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2757135/
  3. Risk Factors for High Cholesterol. Aufgerufen am 16.05.2024. https://www.cdc.gov/cholesterol/risk-factors/
  4. Quan Zhu, Yao Tan, Xuyan Zou, Liqing Lu. (2023)
    Association of high LDL concentrations with erectile dysfunction from a Mendelian randomization study. Aufgerufen am 16.05.2024. https://www.nature.com/articles/s41598-023-49771-1
  5. E.S. Waldkirch, A.J. Becker, C.G. Stief. (2014)
    Erektile Dysfunktion (ED). Aufgerufen am 16.05.2024. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-642-44942-0_52
  6. Srinivasa Rao Ch.,  Emmanuel Subash Y. (2013) The Effect of Chronic Tobacco Smoking and Chewing on the Lipid Profile. Aufgerufen am 16.05.2024. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3576744/                               
  7. What is high cholesterol? Aufgerufen am 16.05.2024. https://www.nhs.uk/conditions/high-cholesterol/.
  8. Erin A Saltzman,  Andre T Guay, Jerilynn Jacobson. (2004)
    Improvement in erectile function in men with organic erectile dysfunction by correction of elevated cholesterol levels: a clinical observation. Aufgerufen am 16.05.2024. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15201788/
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