So normal sind Erektionsprobleme ab 50

Ursachen und Perspektiven für betroffene Männer

Erektionsprobleme können bei Männern jeden Alters auftreten. Allerdings sind Männer ab 50 deutlich häufiger von Erektionsproblemen betroffen als jüngere Männer. Die Zeit bis zum Erreichen einer Erektion verlängert sich, die Steifheit der Erektion lässt nach und die Sensibilität nimmt ab. Das Risiko, ab 50 an Erektionsstörungen zu leiden, liegt bei 50 %. Lies weiter und erfahre mehr über die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Erektionsstörungen.

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Letzte Änderung:
27.11.2024
Lesezeit: 5 min
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Risiko einer Potenzstörung mit 50 Jahren liegt bei 50 % und ist Teil des natürlichen Alterungsprozesses des Körpers. 
  • Es gibt verschiedene Ursachen für Erektionsprobleme mit 50.
  • Medikamentöse, nicht-medikamentöse und psychologische Therapien können helfen.

Grundlegende Ursachen für Erektionsprobleme bei Männern um das 50. Lebensjahr

Eine Erektion ist ein komplexer Vorgang, der durch das Zusammenspiel physiologischer und psychologischer Faktoren gesteuert wird. Der mechanische Teil erfolgt in 2 Schritten: Im ersten Schritt kommt es zu einem erhöhten Blutfluss in den Schwellkörper des Penis. Dadurch wird das Glied größer und härter. Der zweite Schritt ist die Aufrechterhaltung der Erektion. Dieser Prozess hängt von der Fähigkeit des Körpers ab, das Blut in den Schwellkörpern zu halten, bis die sexuelle Aktivität beendet ist. 

Bei jüngeren Männern scheitert die erektile Dysfunktion häufiger an der zweiten Stufe, der Aufrechterhaltung der Erektion. Bei Männern ab 50 Jahren sind Erektionsprobleme häufiger auf eine unzureichende Durchblutung des Penis zurückzuführen. Das liegt unter anderem daran, dass in diesem Alter häufiger Krankheiten auftreten, die die Durchblutung im Körper stören, wie Diabetes, Bluthochdruck und andere chronische Erkrankungen. Unabhängig von Alter und Vorerkrankungen wird bei 67 % bis 75 % der Männer mit Erektionsstörungen eine verminderte Durchblutung festgestellt.

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Organische Ursachen für altersbedingte Potenzstörungen

Die altersbedingten Veränderungen beim Mann sind oft weitreichender. Die Hauptursache für Erektionsstörungen ab 50 sind Gefäßprobleme im Penis. Bei Erektionsstörungen ab 50 ist häufig die arterielle Durchblutung gestört. Die Folge ist eine Funktionsstörung oder ein Verlust der glatten Muskelzellen. 

Mit zunehmendem Alter können die Blutgefäße das Blut nicht mehr richtig zurückhalten. Man spricht dann von venösen Lecks. Solange das Blut in den Gefäßen bleibt und genügend Druck erzeugt, um die abführenden Venen zu verschließen, bleibt die Erektion erhalten. Wenn die Muskeln der Gefäßwände allerdings zu schnell ermüden oder nicht stark genug sind, tritt das Blut wieder aus und die Erektion lässt nach.

Erektionsstörungen um das 50. Lebensjahr sind zum Teil auf den programmierten Zelltod (Apoptose) zurückzuführen, der vor allem durch oxidativen Stress ausgelöst wird. Sind etwa 15 % der funktionellen glatten Muskelmasse betroffen, kann es zu symptomatischen Erektionsproblemen kommen. 

Oxidativer Stress entsteht, wenn zu viele freie Radikale die Zellen angreifen. Diese nehmen wir beispielsweise durch gebratene Lebensmittel, Umweltgifte, Rauchen oder Medikamente auf. Kann der Körper sie nicht mehr ausreichend mit Antioxidantien abwehren, kommt es zu einem Ungleichgewicht, das Zellschäden begünstigen kann. Das kann theoretisch in jedem Alter passieren, denn der Alterungsprozess ist genetisch bedingt und individuell verschieden. Die Wahrscheinlichkeit steigt jedoch mit zunehmendem Alter.

Auch der Hormonhaushalt spielt eine bedeutende Rolle. Veränderungen des Körpers, wie zum Beispiel die Veränderung des Verhältnisses von Muskelmasse zu Körperfett, können den Testosteronspiegel senken. Auch das kann beim Mann im besten Alter Potenzprobleme verursachen.

Potenzprobleme beim Mann ab 50 als Begleiterkrankung

Die Potenz des Mannes kann im Laufe des Lebens auch durch verschiedene andere Erkrankungen nachlassen. Auch diese Krankheitsbilder beeinträchtigen indirekt die Blutzufuhr zum Penis oder die psychischen und sensorischen Fähigkeiten, die für eine Erektion notwendig sind. Dazu gehören:

Potenzprobleme beim Mann ab 50 durch Medikamente

Viele Medikamente, die zur Behandlung verschiedener altersbedingter Gesundheitsprobleme eingesetzt werden, können ebenfalls zu Erektionsstörungen führen. Zu den häufigsten gehören:

  • Diuretika zur Behandlung von Bluthochdruck
  • Antidepressiva zur Regulierung von Stimmungsschwankungen
  • Antipsychotika, die bei psychischen Erkrankungen verschrieben werden
  • Betablocker zur Senkung des Blutdrucks und zur Behandlung von Herzproblemen
  • Opioide zur Behandlung von Schmerzen
  • Hormontherapien, insbesondere solche, die den Testosteronspiegel beeinflussen
  • Medikamente gegen Haarausfall wie Finasterid

Auftreten von Impotenz nach Altersgruppe

Das Alter ist eine Lebensphase, in der die sexuelle Aktivität auch unabhängig von Lebensstil und Gesundheitszustand abnimmt. Ein Nachlassen der Potenz und des sexuellen Verlangens bei Männern ist eine ganz normale Begleiterscheinung des Alterungsprozesses. Dies zeigen auch Untersuchungen aus Deutschland.

Reduzierte Libido

  • mit 40 zwischen 9,9 % und 18,4 %
  • mit 50 zwischen 11 % und 18,5 %
  • mit 55 zwischen 11,8 % und 20,9 %

Erektionsprobleme

  • mit 40 zwischen 7,2 % und 14,4 %
  • mit 50 zwischen 6,2 % und 13,4 %
  • mit 55 zwischen 16,2 % und 26,2 %
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Potenzschwäche ab 50: Behandlungsmöglichkeiten

Grundsätzlich sind die Therapien bei Erektionsproblemen älterer Männer mit denen jüngerer Männer vergleichbar. Es gibt medikamentöse, nicht medikamentöse und psychologische Behandlungsmöglichkeiten. 

Guanosinmonophosphat (cGMP) ist ein Botenstoff, der dafür sorgt, dass ausreichend Blut in den Penis gelangt. Für seinen Abbau ist das Enzym Phosphodiesterase Typ 5 verantwortlich. PDE-5-Inhibitoren greifen in diesen Prozess ein. Dadurch wird die Erektion bei sexueller Stimulation verstärkt und verlängert. 

Bei Erektionsproblemen mit 55 können PDE-5-Inhibitoren auch einen schützenden Effekt auf das Herz-Kreislauf-System haben. Studien haben gezeigt, dass PDE-5-Hemmer wie, Sildenafil und Tadalafil Potenzprobleme ab dem 50. Lebensjahr verringern und gleichzeitig das Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken können.

Selbstverständlich können auch psychische Ursachen die männliche Potenz ab 50 beeinflussen. Versuche bei Erektionsstörungen, übermäßigen Stress zu vermeiden und vertraue Dich gegebenenfalls einem Psychotherapeuten / einer Psychotherapeutin an. In vielen Fällen kann auch eine ausgewogene Ernährung und ein gesunder Lebensstil zu einer gesteigerten Erektionsfähigkeit beitragen. 

Wenn Du Probleme mit Deiner Potenz hast, zögere nicht, ärztliche Hilfe zu suchen.

Information
Mögliche positive Effekte von PDE-5-Hemmern

Achtung! Zahlreiche medizinische Studien haben ergeben, dass PDE-5-Inhibitoren einen schützenden Effekt auf verschiedene wichtige Organsysteme haben. Daher haben sie ein therapeutisches Potenzial bei Bluthochdruck, chronischen Nierenerkrankungen und Diabetes Mellitus. Eine Langzeitbehandlung mit PDE-5-Hemmern wird inzwischen auch mit einer Reduzierung der allgemeinen Sterblichkeit in Verbindung gebracht und wird weiter untersucht.

Zusammenfassung

Erektionsstörungen ab dem 50. Lebensjahr sind keine Seltenheit, sondern eine natürliche Alterserscheinung. Der Alterungsprozess des Körpers wirkt sich auf die Gesundheit der Zellen und Organe aus. Die Folge sind Probleme bei der Blutzufuhr sowie beim Abfluss des Blutes aus dem Penis. Darüber hinaus können Erektionsstörungen bei Männern ab 50 durch hormonelle Veränderungen, chronische Erkrankungen und Medikamente verursacht werden. Die Behandlung mit PDE-5-Inhibitoren zeigt deutliche Erfolge und kann sich auch positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken.

Häufige Fragen
Was sind die häufigsten Ursachen für Erektionsstörungen bei Männern über 50?

Die häufigsten Ursachen sind Gefäßprobleme, hormonelle Veränderungen, chronische Erkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck sowie bestimmte Medikamente.

Können Lebensstiländerungen Erektionsstörungen verbessern?

Ja, gesunde Ernährung, wenig Stress, regelmäßige Bewegung, Gewichtsreduktion, Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum können die Symptome bessern. In schweren Fällen reichen diese Maßnahmen jedoch nicht aus und eine medikamentöse Therapie ist erforderlich.

Welche Rolle spielt Testosteron bei Erektionsstörungen?

Testosteron ist für die Sexualfunktion und die Libido verantwortlich. Eine altersbedingte Abnahme des Testosteronspiegels kann zu einer Abnahme der sexuellen Aktivität und zu Erektionsproblemen führen.

Wirken PDE-5-Hemmer bei der Behandlung von Erektionsstörungen mit 50?

Ja, obwohl PDE-5-Hemmer wie Sildenafil und Tadalafil bei jüngeren Patienten oft besser wirken, weil mehr Muskelzellen im Penis intakt sind, führen sie auch bei Patienten über 50 Jahren zu einer deutlichen Besserung der Symptome.

Gibt es chirurgische Optionen zur Behandlung von Erektionsstörungen?

In sehr schweren Fällen können chirurgische Eingriffe wie Penisimplantate in Betracht gezogen werden, um die Blutversorgung des Penis zu verbessern und Erektionsstörungen zu behandeln.

Welche Rolle spielt die psychische Gesundheit bei Erektionsstörungen?

Psychische Faktoren wie Stress, Angst, Depressionen und Beziehungsprobleme können erheblich zu Erektionsstörungen beitragen und sowohl die Patienten als auch ihre Partner:innen psychisch belasten. Es ist wichtig, Erektionsprobleme offen mit dem Partner oder der Partnerin zu besprechen und bei Bedarf psychologische Hilfe von Fachleuten in Anspruch zu nehmen.

Quellenangaben
Links
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