Vorsorgeuntersuchungen für Männer: Frühzeitige Erkennung und Prävention

Warum Männer auf regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen setzen sollten: Krebsfrüherkennung, Hautgesundheit, Prostatauntersuchung und mehr.

Viele Männer sind Vorsorgemuffel und nehmen selbst die von der Krankenkasse bezahlten Vorsorgeuntersuchungen nicht in Anspruch. Dabei kann die Früherkennung von Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen und Co. Leben retten. Wir geben einen Überblick, welche Vorsorgeuntersuchungen für den Mann am wichtigsten sind.

Medizinisch geprüft durch
unser internes Medical Team
Letzte Änderung:
28.09.2024
Lesezeit: 10 min

Was ist eine Vorsorgeuntersuchung?

Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und der Verzicht und Alkohol und Nikotin tragen zwar zu einem gesunden Lebensstil bei, komplettieren jedoch nicht Deine Gesundheitsvorsorge - denn dazu gehört auch der regelmäßige Gang zum Arzt und die Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen.

Vorsorgeuntersuchungen dienen der frühzeitigen Entdeckung von Krankheiten, bevor sich diese bemerkbar machen. Denn eine Reihe von Erkrankungen breiten sich schleichend im Körper aus und werden von den Betroffenen erst dann wahrgenommen, wenn es bereits zu spät ist. Dazu gehören bestimmte Krebsarten, Herz-Kreislauferkrankungen oder Diabetes. Werden solche Erkrankungen frühzeitig diagnostiziert, kann ihnen sofort entgegengesteuert werden und sie haben eine deutlich bessere Prognose. Also: Früherkennung kann Leben retten!

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Männer sind Vorsorgemuffel

    Männer haben nicht grundlos eine kürzere Lebenserwartung als Frauen: Sie rauchen mehr, trinken mehr, ernähren sich ungesünder und… sind Vorsorgemuffel. So zeigt eine Erhebung des Robert-Koch-Instituts, dass nur 40% der Männer die empfohlenen Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung regelmäßig in Anspruch nehmen. Bei den Frauen sind es fast 30% mehr (67,2%)¹. Gründe dafür können veraltete Geschlechterrollen und die damit verbundenen Erwartungen an das “starke Geschlecht” sein.

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    Welche Vorsorgeuntersuchungen gibt es für Männer?

    Viele Männer nehmen Vorsorgeuntersuchungen nur sporadisch oder gar nicht wahr. Dabei ist die Früherkennung von Krankheiten maßgebend für eine erfolgreiche Behandlung. Im Fokus steht dabei nicht nur Krebs (Hautkrebs, Prostatakrebs, Darmkrebs), sondern auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes, welche im sogenannten Gesundheits Check-up erkannt werden können.

    Krebsvorsorge Männer

    Männern wird die Früherkennungsuntersuchung auf Hautkrebs, Prostatakrebs und Darmkrebs empfohlen. Obwohl die Früherkennung von Krebs entscheidend für die Heilungschancen ist, nimmt gerade einmal jeder Zehnte Mann das Angebot zur Krebsvorsorge wahr - und das, obwohl Krebs die zweithäufigste Todesursache ist².

    Hautkrebs

    Eine empfohlene Vorsorgeuntersuchung für Männer ist das Hautkrebs-Screening. Das Screening dient der Früherkennung des malignen Melanoms (schwarzer Hautkrebs), des Basalzellkarzinoms (weißer Hautkrebs) und des spinozellulären Karzinoms (weißer Hautkrebs).

    Prostatakrebs

    Vorsorgeuntersuchungen beim Urologen auf Prostatakrebs können lebensrettend sein. Prostatakrebs ist ein bösartiger Tumor der Vorsteherdrüse des Mannes und stellt die dritthäufigste Todesursache durch Krebs bei Männern dar. In einem frühen Stadium ist das Prostatakarzinom jedoch gut heilbar. Deshalb wird Männern ab einem bestimmten Alter die regelmäßige Genitaluntersuchung auf Prostatakrebs angeboten. Dabei werden die äußeren und inneren Geschlechtsorgane abgetastet und untersucht. Bei Auffälligkeiten wird zusätzlich ein PSA-Test durchgeführt.

    Hautkrebs

    Eine empfohlene Vorsorgeuntersuchung für Männer ist das Hautkrebs-Screening. Das Screening dient der Früherkennung des malignen Melanoms (schwarzer Hautkrebs), des Basalzellkarzinoms (weißer Hautkrebs) und des spinozellulären Karzinoms (weißer Hautkrebs).

    Prostatakrebs

    Vorsorgeuntersuchungen beim Urologen auf Prostatakrebs können lebensrettend sein. Prostatakrebs ist ein bösartiger Tumor der Vorsteherdrüse des Mannes und stellt die dritthäufigste Todesursache durch Krebs bei Männern dar³. In einem frühen Stadium ist das Prostatakarzinom jedoch gut heilbar. Deshalb wird Männern ab einem bestimmten Alter die regelmäßige Genitaluntersuchung auf Prostatakrebs angeboten. Dabei werden die äußeren und inneren Geschlechtsorgane abgetastet und untersucht. Bei Auffälligkeiten wird zusätzlich ein PSA-Test durchgeführt.

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    Deine Hoden liegen in Deiner Verantwortung!

      Hodenkrebs ist recht selten und tritt meist zwischen dem 20. und 35. Lebensjahr auf. Unbehandelt kann Hodenkrebs tödlich enden, jedoch gilt hier (wie bei den meisten Erkrankungen): Je früher der Krebs entdeckt wird, desto besser die Prognose. Da es für Hodenkrebs keine spezielle Vorsorgeuntersuchung gibt, liegt die Verantwortung bei dir. Ein regelmäßiges Abtasten der Hoden auf Verhärtungen oder Vergrößerungen, die auf Krebs hindeuten könnten, ist dabei ein Muss. Bei Auffälligkeiten ist ein Urologe / eine Urologin der/die richtige Ansprechpartner/in.

      Darmkrebs

      Darmkrebs ist die dritthäufigste Krebserkrankung bei Männern. Entsprechend haben Männer - wie Frauen - ab einem bestimmten Alter Anspruch auf Vorsorgeuntersuchung auf Darmkrebs. Darmkrebs lässt sich früh erkennen, da dieser fast immer aus Wucherungen der Darmwand, die in den Darm hineinragen (sogennanten Darmpolypen), entsteht. Diese Darmpolypen lassen sich bei einer Darmspiegelung feststellen und entfernen, bevor sie sich zu Darmkrebs entwickeln können. Seit der Einführung der Darmspiegelung zur Früherkennung erkranken und sterben weniger Menschen an Darmkrebs. Neben der Darmspiegelung bietet auch der Stuhltest eine wichtige Vorsorgeuntersuchung beim Mann.⁴

      Gesundheitscheck Männer

      Erkrankungen wie Typ 2-Diabetes, Nierenerkrankungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen können bei frühzeitiger Diagnose effektiv bekämpft werden. Im sogenannten Gesundheits-Check-up wird man(n) auf gesundheitliche Risiken, Vorbelastungen und Erkrankungen abgefragt und untersucht. Das Ziel ist, Erkrankungen möglichst früh zu erkennen und zu bekämpfen.

      Auf einen Gesundheitscheck des Mannes folgen meist eine ausführliche Beratung und - bei medizinischer Notwendigkeit - Empfehlungen, wie der Entstehung bestimmter Erkrankungen vorgebeugt werden kann (z.B. durch Kurse zur Bewegung, Ernährung, Stressbewältigung usw.).

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      New in: Früherkennung des Bauchaortenaneurysmas

        Seit Januar 2018 kommt Männern eine weitere Vorsorgeuntersuchung zugute: Die Ultraschalluntersuchung zur Früherkennung eines Bauchaortenaneurysmas, also einer Erweiterung der Bauchschlagader. Dieser Check-up wird nur Männern angeboten, da diese wesentlich häufiger von einem Bauchaortenaneurysma betroffen sind als Frauen und die Ultraschall-Früherkennungsuntersuchung nur beim Mann nachweislich einen Nutzen bringt.

        Zahnärztliche Kontrolle

        Jeder Mann sollte regelmäßig Zähne und Zahnfleisch untersuchen lassen. Diese Empfehlung richtet sich bereits an Kleinkinder mit Milchzähnen und zieht sich bis ins Erwachsenenalter. Bei der zahnärztlichen Kontrolle werden die Zähne nicht nur auf Schäden untersucht, sondern es wird außerdem Zahnstein entfernt. Dabei profitieren nicht nur die Zähne, sondern der ganze Körper: Denn Entzündungen im Mundbereich können anderen Organen, wie etwa dem Herzen, schaden.

        Vorsorgeuntersuchung - Welcher Arzt?

        Es gibt nicht den einen Arzt für Vorsorgeuntersuchungen - der zuständige Fachbereich variiert je nach Untersuchungsart und Erkrankung. Während Du beim Gesundheitscheck zwischen Hausarzt und Internisten wählen kannst, wirst Du für die anderen Vorsorgeuntersuchungen meist zu einem Facharzt überwiesen:

        ✔ Der Hautarzt / die Hautärztin oder ein Arzt / eine Ärztin, der / die an einer zertifizierten Fortbildung teilgenommen hat, beim Hautkrebs-Screening
        ✔ Der Urologe / die Urologin bei der Vorsorgeuntersuchung auf Prostatakrebs
        ✔ Der Hausarzt / die Hausärztin oder der Urologe / die Urologin beim Stuhltest auf Darmkrebs
        ✔ Der Internist / die Internistin (meist aus der Gastroenterologie) bei der Darmspiegelung
        ✔ Der Zahnarzt / die Zahnärztin bei der zahnärztlichen Kontrolle

        Übrigens: Du musst die ab einem bestimmten Alter vorgesehenen Vorsorgeuntersuchungen nicht bei der Krankenkasse beantragen, sondern kannst die Untersuchungen einfach bei Deinem behandelnden Arzt anfordern.

        Was wird bei der Vorsorgeuntersuchung beim Mann gemacht?

        Viele Männer haben Angst vor Vorsorgeuntersuchungen und befürchten unangenehme Untersuchungen und Fragen. Dabei sind die Untersuchungen sehr routiniert und laufen je nach Fachbereich ganz unterschiedlich ab. Eines haben sie jedoch gemeinsam: Im Fokus steht ein vertrauensvoller Austausch zwischen Arzt und Patient, bei dem die Vorgeschichte (z.B. Vorerkrankungen), Risikofaktoren (z.B. Familiengeschichte) und Empfehlungen für den Alltag besprochen werden können. Ziel ist dabei, Deinen Gesundheitszustand zu verbessern oder aufrechtzuerhalten. Auf auffällige Befunde folgt meist eine ausführliche Beratung und gegebenenfalls eine Überweisung zu einem Facharzt.

        Hautkrebs-Screening bei Männern

        Das Hautkrebs-Screening kann gegebenenfalls in Verbindung mit dem Gesundheits-Check-up durchgeführt werden und umfasst:

        • Gezielte Anamnese mit Fragen nach der Familiengeschichte und Vorerkrankungen sowie nach Veränderungen und Beschwerden
        • mit bloßem Auge oder mit einer Lampe und einem Mikroskop durchgeführte Inspektion der Haut des gesamten Körpers (einschließlich des behaarten Kopfes und aller Hautfalten) auf Verfärbungen, Verhärtungen und auffällige Muttermale

        Bei einem verdächtigen Befund werden Gewebeproben ins Labor geschickt und je nach Ergebnis ein Facharzt oder eine Fachärztin für Dermatologie konsultiert.

        Urologische Vorsorgeuntersuchung bei Männern

        Mithilfe der Vorsorgeuntersuchung beim Urologen kann Prostatakrebs sowie Krebs der äußeren Genitalien in einem frühen Stadium erkannt und entsprechend behandelt werden. Dabei verursacht der von vielen Männern gefürchtete “Finger im Po” bei der Prostatauntersuchung keine Schmerzen - Angst und Scham von der Untersuchung sind also völlig unbegründet. Die Screening-Untersuchung beim Urologen umfasst⁵:

        • Gezielte Anamnese mit Fragen nach der Familiengeschichte und Vorerkrankungen sowie nach Veränderungen und Beschwerden
        • Inspektion und Abtasten des äußeren Genitales
        • eine Tastuntersuchung der Prostata vom Enddarm aus (digital-rektale Untersuchung)
        • Tastuntersuchung der Lymphknoten in dieser Körperregion

        Bei einer auffälligen Tastuntersuchung und dem Verdacht auf Prostatakrebs wird meist zur weiteren Abklärung die Konzentration des prostataspezifischen Antigens im Blutserum bestimmt (PSA-Test). Zusätzlich kann eine Gewebeprobe entnommen und untersucht werden. Wenn sich der Verdacht auf Krebs bestätigt, bestimmt der Urologe / die Urologin mit verschiedenen bildgebenden und endoskopischen Verfahren das Stadium der Erkrankung.

        Darmkrebsfrüherkennung bei Männern

        Die meisten gesetzlichen Krankenkassen schicken den Versicherten ab einem gewissen Alter alle 5 Jahre eine persönliche Einladung zur Darmkrebsfrüherkennung. Dabei werden verschiedene Arten der Vorsorgeuntersuchung auf Darmkrebs angeboten: So kann man(n) entweder jährlich oder alle zwei Jahre den Stuhl auf Blut testen lassen (iFOBT) oder zweimal im Abstand von mindestens 10 Jahren eine Früherkennungs-Darmspiegelung in Anspruch nehmen. Diese Vorsorgeuntersuchungen folgen auf eine einmalige gezielte Beratung über die Darmkrebsfrüherkennung durch eine Arzt.

        Stuhltest bei Männern

        Beim Stuhltest im Rahmen der Darmkrebsfrüherkennung wird eine Stuhlprobe auf nicht sichtbare Blutspuren untersucht, welche auf Darmpolypen oder Darmkrebs hinweisen können. Der Ablauf sieht dabei meist so aus⁶:

        • Vorgespräch mit einem/r Arzt/Ärztin
        • Mitnahme der Testpackung für die Stuhlentnahme zu Hause (spezielles Papier für die Toilette, kleiner Stab zur Stuhlentnahme, luftdichtes Röhrchen)
        • Abgabe der Stuhlprobe in der Arztpraxis
        • Auswertung der Stuhlprobe im Labor

        Ist eine Stuhlprobe auffällig, wird eine Darmspiegelung empfohlen. Du solltest also, auch wenn Du Dich für den Stuhltest entscheidest, bereit sein, bei einem auffälligen Ergebnis eine Darmspiegelung durchführen zu lassen. Blut im Stuhl muss jedoch nicht unbedingt Darmkrebs bedeuten: Die Blutspuren können auch anderen Ursachen, etwa einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis), zugrunde liegen.

        Darmspiegelung bei Männern

        Bei der Darmspiegelung wird der gesamte, circa 1,5 m lange Dickdarm mit einem Koloskop untersucht. Ein Koloskop ist ein langer, flexibler Schlauch mit einer Lichtquelle und einer Videokamera an der Spitze.

        Vor der Darmspiegelung sollte der Darm des Patienten vollständig entleert sein. Um das zu erreichen, muss man(n) je nach Termin einige Stunden auf feste Kost verzichten und am Abend vor oder am Morgen der Untersuchung ein Abführmittel trinken. Die Darmspiegelung läuft dann - nach einem Vorgespräch mit dem Arzt - folgendermaßen ab⁷:

        • ggf. Verabreichung eines Beruhigungs- oder Narkosemittels
        • Einführung des Koloskops durch den After bis zum Übergang zwischen Dick- und Dünndarm
        • Weitung des Darms mit Luft
        • Betrachtung der Darmwand bei Herausziehen des Koloskops

        Werden bei der Darmspiegelung Polypen oder verdächtigen Schleimhautstellen entdeckt, können diese direkt entfernt und an ein Labor geschickt werden. Dort wird das Gewebe auf Krebszellen untersucht. Bei auffälligen oder größeren Polypen wird eine erneute Darmspiegelung in den nächsten Jahren empfohlen.

        Ablauf des Gesundheits-Check-ups

        Beim Gesundheitscheck, auch „Check-up 35” genannt, wird man(n) auf verschiedene Erkrankungen untersucht. Dabei kommen folgende Untersuchungsmethoden zum Einsatz:

        • ausführliches Anamnesegespräch zur Krankengeschichte, zu familiär gehäuft auftretenden Krankheiten und zum Gesundheitsverhalten (Ernährung, Bewegung, Suchtmittel wie Alkohol und Nikotin)
        • körperliche Untersuchung der Organe, des Bewegungsapparates, des Nervensystems und der Sinnesorgane
        • Überprüfung des Impfstatus
        • Blutdruckmessung, da Bluthochdruck einer der Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z.B. Herzinfarkt) ist
        • Untersuchung bestimmter Blutwerte (z.B. Gesamtcholesterin) und des Nüchternblutzuckers
        • Urinprobe (Bestimmung von Eiweiß, Glukose, roten und weißen Blutkörperchen,  Nitrit)

        Bei auffälligen Ergebnissen, etwa erhöhtem Blutdruck, folgt ein ausführliches Gespräch über die eigenen Lebensgewohnheiten. Dabei kann der Arzt / die Ärztin Empfehlungen für einen gesünderen Lebensstil aussprechen.

        Vorsorgeuntersuchung beim Mann - Ab wann und wie oft?

        Jetzt wo Du weißt, wie wichtig Vorsorgeuntersuchungen sind, willst Du wahrscheinlich sofort einen Termin zur Früherkennung machen… Doch nicht so schnell! Die Kosten der empfohlenen Früherkennungsuntersuchungen tragen zwar die gesetzlichen Krankenkassen (GKV), allerdings erst ab einem bestimmten Alter. Wieso? Das Risiko für die meisten Erkrankung steigt mit zunehmendem Alter - entsprechend ist die Vorsorgeuntersuchung auch erst ab einem bestimmten Alter sinnvoll.

        Vorsorgeuntersuchung: Männer ab 18

        Da bösartige Hodentumore vor allem bei jungen Männern zwischen 20 und 35 Jahren auftreten, sollte der Mann ab dem 18. Lebensjahr einmal im Monat selbstständig die Hoden auf Veränderungen wie Knoten, Vergrößerungen oder Verkleinerungen untersuchen.

        Zusätzlich zu dieser selbstständigen Vorsorgeuntersuchungen sollte man ab 18 zweimal im Jahr eine zahnärztliche Kontrolle durchführen lassen.

        Dabei kann einmal im Jahr Zahnstein entfernt werden.Männer zwischen 18 und 35 können einmal einen Gesundheitscheck durchführen lassen.

        Vorsorgeuntersuchung: Männer ab 30

        Ab dem 35. Lebensjahr hat jeder Versicherte alle zwei Jahre Anspruch auf ein Hautkrebs-Screening.

        Außerdem kann der Gesundheitscheck bei Männern ab 35 alle 2 Jahre durchgeführt werden.

        Vorsorgeuntersuchung: Männer ab 40

        Jeder Mann sollte ab dem 45. Lebensjahrjährlich die Prostata und die äußeren Genitalorgane beim Urologen untersuchen lassen.

        Vorsorgeuntersuchung: Männer ab 50

        Ab 50 Jahren sollten Männer eine Vorsorgeuntersuchung auf Darmkrebs durchführen lassen. Dabei kann man je nach Alter zwischen verschiedenen Untersuchungsformen wählen:

        ab 50 Jahre: Früherkennungs-Darmspiegelung, die frühestens nach 10 Jahren einmal wiederholt werden kann
        50 bis 54 Jahre: jährlicher Test auf verborgenes Blut im Stuhl
        ✔ ab 55 Jahre
        : Solange noch keine Früherkennungs-Darmspiegelung wahrgenommen wurde, alle zwei Jahre Anspruch auf einen Stuhlbluttest (alternativ zur Darmspiegelung)

        Wenn sich bei den Früherkennungsuntersuchungen auffällige Befunde ergeben (z.B. große Polypen) oder man unter chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (z.B. Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn) leidet, sollte frühzeitiger eine Darmspiegelung durchgeführt werden.

        Vorsorgeuntersuchung: Männer ab 60

        Männer ab 65 sollten einmalig eine Ultraschalluntersuchung zur Früherkennung eines Bauchaortenaneurysmas durchführen lassen.

        Was kosten Vorsorgeuntersuchungen?

        Jeder gesetzlich Krankenversicherte hat in Deutschland Anspruch auf bestimmte Vorsorgeuntersuchungen, denn: Alle vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) in seinen Richtlinien empfohlenen Früherkennungsuntersuchungen sind für den Versicherten zuzahlungsfreie Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen (GKV). Unter diese kostenfreien Leistungen fallen:

        Ab wann wird diese Vorsorgeuntersuchung von der GKV übernommen? Wie oft wird diese Vorsorgeuntersuchung von der GKV übernommen?
        Zahnärztliche Kontrolluntersuchung ab 18 Kontrolluntersuchung: zweimal pro Jahr

        Zahnsteinentfernung: einmal pro Jahr

        Parodontitis-Früherkennung: alle 2 Jahre

        Gesundheitscheck 18 bis 34 Jahre

        ab 35

        einmalig

        alle 3 Jahre

        Hautkrebs-Screening ab 35 Jahre alle 2 Jahre
        Prostatakrebs-Früherkennung* ab 45 Jahre jährlich
        Darmkrebs-Früherkennung ab 50 Jahre

        50 bis 54 Jahre

        ab 55 Jahre

        ab 50 Jahre: Früherkennungs-Darmspiegelung, die frühestens nach 10 Jahren einmal wiederholt werden kann

        50 bis 54 Jahre: jährlicher Test auf verborgenes Blut im Stuhl

        ab 55 Jahre: Solange noch keine Früherkennungs-Darmspiegelung wahrgenommen wurde, alle zwei Jahre Anspruch auf einen Stuhlbluttest (alternativ zur Darmspiegelung)

        Früherkennung eines Bauchaortenaneurysmas ab 65 Jahre einmalig
        * Für die reine Früherkennung (ohne auffälligen Befund bei der urologischen Untersuchung) gibt es den PSA-Test nur als IGeL, welche die Patienten selber zahlen müssen.

        Tabelle: Kostenübernahme der Krankenkasse.

        Unterschiede der Vorsorgeuntersuchung: Private vs. gesetzliche Krankenversicherung

        Grundsätzlich können Männer, die privat versichert sind, die gleichen Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen, die auch gesetzlich Versicherten zustehen. Grundlage sind hier die Richtlinien, welche der G-BA aufgestellt hat.

        Die meisten privaten Krankenversicherungen gehen je nach Tarif bei der Kostenerstattung von Vorsorgeuntersuchungen über die Vorgaben hinaus. Welche zusätzlichen Vorsorgeuntersuchung für Männer von privaten Krankenversicherungen übernommen werden, ist dabei sehr variabel. Am besten schaust Du, wenn Du privat krankenversichert bist, in den Leistungen Deines Tarifs nach oder fragst direkt bei Deiner Krankenkasse.

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        Nicht al­le Vorsorgeunter­suchungen sind gleich sinn­voll. So können auf der einen Seite Untersuchungen, die vermehrt “falsch-positive” Ergebnisse liefern (also fälsch­li­cher­wei­se Erkrankungen an­zei­gen, die gar nicht bestehen), große Verunsicherung bei den Betroffenen auslösen. Auf der anderen Seite kön­nen Vorsorgeuntersuchungen, die häufig “falsch-negative” Ergebnisse anzeigen, (also keine Erkrankung, obwohl sie besteht), Betroffenen ein falsches Si­cher­heitsgefühl geben und die Chance auf eine rechtzeitige Behandlung verringern.

          Welche Krankenkasse zahlt welche Vorsorgeuntersuchung?

          Alle in den Richtlinien des G-BA empfohlenen Früherkennungsuntersuchungen sind Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen und sind entsprechend zuzahlungsfrei. Darüber hinaus erstatten oder bezuschussen einige GKV weitere Untersuchungen. Darunter fallen etwa Vorsorgeuntersuchungen bei Versicherten, die unter der vom G-BA empfohlenen Altersgrenze liegen. Hier einige Beispiele:

          Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) Zusatzleistungen in der Früherkennung
          AOK ➜ Darmkrebsvorsorge 10 Jahre früher als gesetzlich vorgesehen

          ▪ ärztliche Beratung und jährliche Stuhlblutuntersuchung (iFOBT) ab dem 40. Lebensjahr

          ▪ Darmspiegelung (Koloskopie) für Männer ab dem 40. Lebensjahr

          Barmer ➜ ein kostenfreier Haut-Check für Versicherte unter 35 Jahren
          DAK ➜ Check-Up 17: alle 2 Jahren Zuschuss von max. 40€ zum Gesundheitscheck für Versicherte zwischen 17 und 34

          ➜ alle 2 Jahre Zuschuss von 60€ zum Hautkrebsscreening für Versicherte zwischen 17 und 34

          IKK ➜ alle zwei Jahre Zuschuss zum Hautkrebs-Screening für Versicherte unter 35 Jahren, bei denen Risikofaktoren bestehen (z.B. familiäre Vorbelastung für Hautkrebserkrankungen, heller Hauttyp)
          SBK ➜ jährlicher Zuschuss von max. 25 € zum Hautkrebsscreening für Versicherte unter 35 Jahren

          ➜ jährliche Tastuntersuchung des Enddarms auf Darmkrebs beim Hausarzt für Versicherte ab 50 Jahren

          TK ➜ alle zwei jahre Erstattung des Hautkrebs-Screenings bei Hautärzten, die mit der Techniker einen speziellen Vertrag abgeschlossen haben, bei Versicherten zwischen 20 bis 34 Jahren

          ➜ alle drei Jahre Gesundheits-Check bei Versicherten zwischen 18 und 35 Jahren, bei denen Risikofaktoren bestehen (z.B. Übergewicht, Bluthochdruck)

          KKH ➜ alle 2 Jahre Zuschuss von max. 30 € zum Hautkrebsscreening für Versicherte unter 35 Jahren

          ➜ einmaliger kostenfreier Gesundheitscheck beim Psychotherapeuten zur Früherkennung bestehender Funktionsdefizite des Bewegungssystems

          HEK ➜ alle zwei Jahre kostenfreies Hautkrebsscreening für Versicherte über 18 Jahren

          ➜ Zuschuss von 70% (max. 100€) zum Gesundheitscheck für Versicherte unter 35 Jahren, bei denen Risikofaktoren bestehen (z.B. Übergewicht, Stress)

          ➜ Altersunabhängiger Zuschuss von 70% (max. 100€) zur Darmkrebsvorsorge für Versicherte, bei denen Risikofaktoren bestehen

          BKK ➜ einmalige Krebsvorsorge im Bereich der äußeren Genitalien für Versicherte unter 45 Jahren

          ➜ jährliche erweiterte Hautkrebsvorsorge für Versicherte unter 18 Jahren (ab 35 jährlicher Wechsel zwischen gesetzlicher und erweiterter Vorsorge)

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          Bonus!

            Wenn Versicherte regelmäßig an Früherkennungsuntersuchungen teilnehmen, kann ihre Krankenkasse ihnen dafür einen Bonus gewähren. Dieser Bonus wird meist in Form einer Geldprämie, die sich nach der Art oder der Häufigkeit der Teilnahme richtet, ausgezahlt. Neben der Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen können auch sportliche Betätigungen, Normalgewicht, der Verzicht auf Nikotin oder eine regelmäßige Zahnvorsorge Bonuskriterien sein.

            Quellenangaben
            Links

            ¹https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Krebsgeschehen/Frueherkennung/Kapitel6_Frueherkennung.pdf?__blob=publicationFile

            ²https://www.aerzteblatt.de/archiv/165691/Maenner-scheuen-die-Krebsvorsorge

            ³Müller-Lisse, U. L., & Hofstetter, A. (2003). Urologische Diagnostik des Prostatakarzinoms. Der Radiologe, 43(6), 432-440.

            ⁴https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/D/Darmkrebs/2019-02-20_G-BA_Versicherteninformation_Darmkrebsfrueherkennung_Maenner.pdf

            ⁵https://www.g-ba.de/downloads/62-492-2002/KFE-RL_2019-12-05_iK-2020-01-01.pdf

            ⁶https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/D/Darmkrebs/2019-02-20_G-BA_Versicherteninformation_Darmkrebsfrueherkennung_Maenner.pdf

            ⁷https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/D/Darmkrebs/2019-02-20_G-BA_Versicherteninformation_Darmkrebsfrueherkennung_Maenner.pdf

            ⁸https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/krankenversicherung/online-ratgeber-krankenversicherung/medizinische-versorgung-und-leistungen-der-krankenversicherung/frueherkennung.html

            Hinweis

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