Alles was Du zur schmerzhaften Dauererektion wissen solltest
Priapismus bezeichnet eine schmerzhafte Dauererektion des Penis. Die Dauererektion ist ein medizinischer Notfall, die einer sofortigen Behandlung bedarf, um dauerhafte Schäden zu vermeiden. Wie es zum Priapismus kommt, welche Warnhinweise es gibt und wie die Dauererektion behandelt werden kann, erfährst Du in diesem Artikel.
Von Priapismus spricht man, wenn es zu einer Dauererektion kommt, die ohne sexuelle Stimulation mehr als 2 Stunden anhält und sich nicht zurückbildet. Wird der Priapismus nicht sofort behandelt, können die Schwellkörper im Penis geschädigt werden. Als Folge droht eine dauerhafte Erektionsstörung, durch die die Fertilität und sexuelle Funktion beeinträchtigt werden können.
Beim Priapismus unterscheidet man zwischen zwei Typen.
Beim Low-Flow-Priapismus (ischämischer Priapismus) ist der Abfluss des Blutes aus den Schwellkörpern gestört und das Blut staut sich an. Der Penis bleibt mindestens zwei Stunden lang erigiert (ohne sexuelle Erregung oder Lustempfinden) und es kommt zu starken Schmerzen beim Mann. Bleibt dieser Zustand mehr als 4 Stunden bestehen, kann es zu einer Gewebeschädigung der Schwellkörper kommen. Diese Variante macht ungefähr 90% der Fälle von Dauererektionen aus.
Eine Sonderform des Low-Flow-Priapismus ist der stotternde oder intermittierende Priapismus. Er beschreibt eine wiederkehrende Erektion in Abständen von 3 bis 4 Stunden, die ohne Behandlung wieder erschlafft. Die Zeit zwischen den Erektionen kann zwischen Stunden und Wochen variieren.
Beim High-Flow-Priapismus (nicht-ischämischer Priapismus) fließt das Blut unkontrolliert aus den Arterien in die Schwellkörper. Diese Variante ist nicht schmerzhaft und der Penis bleibt eher weich und elastisch. Der High-Flow-Priapismus ist viel seltener und führt häufig zu einer erektilen Dysfunktion.
Bei etwa der Hälfte der Fälle von Low-Flow-Priapismus lässt sich keine klare Ursache erkennen. Bei der anderen Hälfte kann der Priapismus auf zahlreiche Erkrankungen oder auf Nebenwirkungen durch Medikamente zurückgeführt werden.
Der Priapismus ist ein medizinischer Notfall. Wenn er nicht umgehend behandelt wird, kann das Gewebe in Penis durch die eingeschränkte Durchblutung absterben und eine erektile Dysfunktion die Folge sein. Siehst Du bei Dir Anzeichen einer Dauererektion, solltest Du Dich sofort von einem Arzt oder einer Ärztin untersuchen lassen.
Im Zuge der Anamnese fragt der Arzt oder die Ärztin nach der durchschnittlichen Erektionsdauer, nach möglichen auslösenden Ursachen, der Stärke der Schmerzen, und ob dieses Problem schon mal aufgetreten ist. Darüber hinaus werden vorliegende Erkrankungen und die Einnahme von Drogen und Medikamenten, wie PDE-5-Hemmer, erfragt.
Neben der Anamnese führt der Arzt oder die Ärztin eine körperliche Untersuchung durch. Das Aussehen und die Empfindlichkeit des Penis werden begutachtet. Die Genitalregion wird auf Veränderungen und Verletzungen untersucht.
Ist die Ursache des Priapismus nicht eindeutig, werden Blut und Urin analysiert um, u.a. Erkrankungen des roten Blutstoffes auszuschließen.
Es sollte nicht versucht werden, den Priapismus selbst zu behandeln. Der Betroffene sollte umgehend in die Notaufnahme gebracht und von einem Urologen oder einer Urologin untersucht werden.
Im Zuge der Behandlung wird versucht, den Abfluss des Blutes aus den Schwellkörpern wiederherzustellen, so einer Schädigung des Gewebes vorzubeugen und eine dauerhafte Erektionsstörung zu vermeiden. Die genaue Behandlungsmethode hängt allerdings von der Art des Priapismus ab.
Bei akutem stotternden Priapismus erfolgt die Behandlung wie beim Low-Flow-Priapismus. Zur Prävention weiterer Episoden kann beispielsweise eine Therapie mit Substanzen, die die Testosteronwirkung blockieren, sinnvoll sein.
Bei dieser Variante ist eine ärztliche Behandlung nicht umgehend notwendig. In mehr als die Hälfte der Fälle schwillt die Erektion von selbst wieder ab.
Der Priapismus ist eine schmerzhafte Dauererektion, die umgehend medizinisch behandelt werden sollte. Die häufigste Form des Priapismus ist der Low-Flow-Typ, der etwa 90% der Fälle ausmacht. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die je nach Form und Schwere des Priapismus unterschiedlich ausfallen. Invasive Therapien können hierbei ggf. das Risiko für eine Erektionsstörung erhöhen. Bleibt der Priapismus unbehandelt, kann dauerhaft die sexuelle Funktion und Fertilität beeinträchtigt werden.
Ja, Priapismus ist ein medizinischer Notfall, der sofort behandelt werden sollte.
Bleibt Priapismus unbehandelt, kann es zu bleibenden Schäden der Schwellkörper kommen und zur dauerhaften erektilen Dysfunktion.
Priapismus ist unter anderem eine seltene Nebenwirkung von PDE-5-Hemmern.
Priapismus kann unbehandelt zu bleibenden Schäden der Schwellkörper im Penis führen. Dadurch kann die Fruchtbarkeit und die sexuelle Funktion beeinträchtigt werden.
Um Priapismus vorzubeugen, solltest Du den Penis beim Sport schützen und Medikamente nur gemäß der ärztlichen Empfehlung nehmen. Zudem sollten zugrundeliegenden Erkrankungen behandelt werden.
Ja, in manchen Fällen (z.B. bestimmte Krankheiten, Einnahme von Antidepressiva oder PDE-5-Hemmer) kann der Priapismus wiederkehren. Der wiederkehrende Priapismus wird auch stotternder Priapismus genannt.
Der Low-Flow-Priapismus, die häufigste Art des Priapismus, verursacht starke Schmerzen.
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