Behandlungsansätze für eine außergewöhnlich kurze oder lange Erektionsdauer
Ist von der “normalen Erektionsdauer” die Rede, geht es meist darum, wie sich die Erektionsdauer erhöhen lässt. Gleichzeitig wissen viele Männer nicht, wie lang eine “normale” Erektionsdauer aussieht. Auch in der Wissenschaft besteht hierüber kein Konsens: Denn die Erektionsdauer variiert individuell und wird von diversen Faktoren beeinflusst. In diesem Ratgeber erfährst Du, ab wann eine Erektionsdauer medizinisch gesehen zu kurz oder lang ist und welche Behandlungsoptionen es jeweils gibt.
Eine Erektion kann durch unterschiedliche Reize ausgelöst werden. Diese können physischer Natur sein, wie zum Beispiel bei der Masturbation oder während des Geschlechtsverkehrs. Auch psychische Erregung kann zu einer Versteifung des Penis führen. Dies passiert zum Beispiel bei visuellen Reizen. Auch spontane Erektionen ohne offensichtlichen Auslöser sind normal - häufig kommt dies nach dem Aufwachen vor.
Einige generelle Faktoren haben einen Einfluss darauf, ob eine Erektion zustande kommt:
Auch der Lebensstil hat einen entscheidenden Einfluss auf die Erektionsfähigkeit und -dauer: Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung können dazu beitragen, die Erektionsdauer zu optimieren.
Die durchschnittliche Erektionsdauer zu untersuchen, ist mit einigen Schwierigkeiten verbunden. Dies liegt unter anderem daran, dass die Erektionsfähigkeit meist vom Lebensalter abhängt: Männer in späteren Lebensphasen haben häufig deutlich kürzer anhaltende Erektionen als Heranwachsende während der Pubertät. Zudem können Erkrankungen die Erektionsdauer beeinträchtigen: Männer, die von einer Ejakulationsstörung betroffen sind, können zum Beispiel eine sehr kurze Erektionsdauer erreichen.
Studien haben in der Vergangenheit verschiedene Erektionslängen von wenigen Minuten bis zu einer halben Stunde gefunden. Eine Studie aus 2005, die penetrativen Sex bei 500 heterosexuellen Paaren untersucht hat, fand zum Beispiel eine Durchschnittsdauer von gut fünfeinhalb Minuten (2). Auch hier gab es jedoch starke individuelle Unterschiede in der maximalen Erektionsdauer.
Eine verkürzte Erektionsdauer kann für betroffene Personen und ihre Partnerin oder ihren Partner eine starke Belastung darstellen. Betroffene Männer sind deshalb verständlicherweise auf der Suche nach einem Ausweg aus ihrer Situation.
Bei einer langfristig verkürzten Erektionsdauer handelt es sich häufig um eine Erektile Dysfunktion. Diese liegt vor, wenn innerhalb von 6 Monaten mindestens 70% der Versuche, Geschlechtsverkehr zu haben, erfolglos bleiben.
Die Erektile Dysfunktion ist eine weit verbreitete Erkrankung - aktuellen Studien zufolge leidet weltweit etwa einer von vier Männern unter der Symptomatik (1). Gleichzeitig ist es wichtig zu betonen, dass eine schwankende Erektionsfähigkeit meistens normal ist. Diese sollte vor allem dann Anlass zur Sorge geben, wenn die mangelnde Erektionsfähigkeit durch die betroffene Person als Belastung wahrgenommen wird.
Bestehen die Probleme über einen längeren Zeitraum, oder ist das Erreichen einer Erektion mit Schmerzen verbunden, gibt es Handlungsbedarf: Eine Ärztin oder ein Arzt kann die Symptome abklären, möglicherweise zugrundeliegende Ursachen finden und bei Bedarf eine Behandlung empfehlen.
Viele Männer, die von Erektiler Dysfunktion betroffen sind, möchten ihre Erektionsdauer verlängern. Häufig wird jedoch der Gang zum Arzt oder zur Ärztin gescheut - auch heute noch ist das Thema Erektile Dysfunktion schambehaftet. Dabei bietet die moderne Medizin heute viele Möglichkeiten, Erektionsstörungen wirksam zu behandeln.
Besonders häufig werden die sogenannten PDE-5-Hemmer genutzt. Das wohl bekannteste Mittel dieser Kategorie ist Viagra. Dessen Wirkstoff Sildenafil kann die Erektionsdauer deutlich verlängern und wird von den meisten Anwendern gut vertragen.
Neben medikamentösen Behandlungsoptionen können auch mechanische Hilfsmittel Entlastung bringen - darunter zum Beispiel ein Penisring, eine Penispumpe oder gezielte Übungen, die die Beckenmuskulatur stärken.
Deutlich weniger als eine verkürzte Erektionsdauer wird eine ungewöhnlich lange Erektionsdauer diskutiert - dabei ist letztere auch deutlich seltener. Hält eine Erektion über vier Stunden an, gibt es dringenden Handlungsbedarf: Bei einer solchen “Dauererektion” handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen sogenannten Priapismus, welcher meist sehr schmerzhaft ist und nicht von Gefühlen von sexueller Erregung begleitet wird.
Ein Priapismus hängt oft mit dem Konsum illegaler Substanzen zusammen, kann jedoch auch von verschreibungspflichtigen Medikamenten, wie etwa Blutverdünnern und Antidepressiva, ausgelöst werden.
Bei einem Priapismus handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der sofort behandelt werden sollte. Erfolgt dies nicht, kann das Penisgewebe durch eine mangelnde Versorgung mit Sauerstoff dauerhaften Schaden nehmen. Dies kann auch die Erektionsfähigkeit langfristig beeinträchtigen. Die Behandlung von Priapismus besteht deshalb darin, das Blut aus dem Penis abzulassen. Auch Adrenalin kann injiziert werden, was den Abfluss des Blutes fördert und den Druck in den Schwellkörpern reduziert.
Eine “normale” Erektionsdauer lässt sich nicht pauschal festlegen. Vielmehr haben verschiedene Faktoren einen Einfluss darauf, wie lange eine Erektion anhält. In den Bereich offiziell anerkannter Krankheiten fällt eine Erektionsdauer, wenn eine Erektile Dysfunktion oder ein Priapismus vorliegt. Bei beiden sollte medizinischer Rat herangezogen werden - unter dieser Voraussetzung sind sie in vielen Fällen gut behandelbar.
Im medizinischen Sinn liegt eine Erektile Dysfunktion dann vor, wenn Geschlechtsverkehr während der letzten 6 Monate in über 70% der Fälle an einer nicht vorhandenen oder zu schwach ausgeprägten Erektion gescheitert ist.
Die normale Erektionsdauer variiert von Person zu Person. Ist die Erektionsdauer jedoch so kurz, dass kein befriedigender Geschlechtsverkehr möglich ist oder hält die Erektion außergewöhnlich lange an, sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.
Die Erektionsdauer wird von diversen Faktoren beeinflusst. Entscheidend sind zum Beispiel die körperliche und psychische Gesundheit und die Einnahme von Medikamenten.
Die Erektionsdauer nimmt bei der überwiegenden Mehrheit der Männer mit dem Alter ab. Es ist also normal, dass eine Erektion bei älteren Personen deutlich kürzer anhält.
Die Erektionsdauer steigern können Männer, die an einer Erektilen Dysfunktion erkrankt sind, mithilfe von Potenzmitteln und mechanischen Hilfsmitteln, wie etwa der Penispumpe.
Medien vermitteln einen stark verzerrten Eindruck von einer normalen Erektionsdauer. Häufig wird diese deutlich länger dargestellt, als sie für die Mehrheit der Männer ist.
Bei einem Priapismus handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der sofort behandelt werden sollte. Erfolgt dies nicht, drohen bleibende Schäden am Gewebe, die die Erektionsfähigkeit dauerhaft negativ beeinträchtigen können.
Ist die Erektionsdauer für mehrere Monate sehr kurz, sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn Betroffene durch ihre Symptomatik belastet sind. Bei einer länger als vier Stunden anhaltenden Erektion handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der unverzüglich behandelt werden muss.
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