Ursachen und Behandlung von Libidoverlust beim Mann
Hormonumstellungen, Lebensstil, Krankheiten, aber auch die Geburt eines Kindes oder seelische Belastungen – viele Faktoren können dazu führen, dass das Verlangen nach Sex nachlässt. Hält die sexuelle Unlust länger an, solltest Du nach Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten für den Libidoverlust suchen.
Die menschliche Sexualität hat viele Facetten. Schwankungen in der Intensität unserer sexuellen Bedürfnisse sind dabei ganz normal. Nimmt das sexuelle Verlangen ab, spricht man auch von einer Verminderung der Libido oder Libidoverlust. Der Begriff „Libido“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Begehren“ oder „Begierde“. In der Medizin und Psychologie wird er verwendet, um das sexuelle Verlangen oder den sexuellen Trieb eines Menschen zu beschreiben.
Eine Verminderung der Libido zeigt sich dadurch, dass Betroffene weniger sexuelle Gedanken und Fantasien haben und das Interesse an Sex generell geringer ist als zuvor. Auch reagieren Männer mit sexueller Unlust weniger stark auf sexuelle Stimulation durch visuelle Reize, Worte oder Berührungen. Wie häufig die Störung auftritt, ist schwer zu sagen, da es keine genauen Untersuchungen dazu gibt. Eine Umfrage unter Männern in Deutschland aus dem Jahr 2022 kam zu dem Ergebnis, dass über das Jahr verteilt, rund 15 Prozent der Männer eine sexuelle Unlust (Hypoactive Sexual Desire) verspürten.1
Dass es dazu wenig wissenschaftliche Erkenntnisse gibt, ist nicht allzu verwunderlich. Denn eine verringerte Libido ist an sich keine behandlungsbedürftige Krankheit. Erfährt ein Mann Libidoverlust, kann sich das jedoch auf Dauer das Lebensgefühl und die Partnerschaft – und damit auch die Gesundheit – belasten. Dauert das verminderte sexuelle Interesse länger als 6 Monate an, sprechen Mediziner:innen auch von einer Appetenzstörung. Beobachtest Du bei Dir sexuelle Unlust also über einen längeren Zeitraum oder stellt die Situation für Dich persönlich oder die Partnerschaft eine Belastung dar, ist es sinnvoll, ärztliche Hilfe einzuholen.
Für eine sinnvolle Behandlung ist es wichtig, die konkreten Ursachen zu kennen, die zu einem Libidoverlust beim Mann führen können. Diese sind im Wesentlichen in zwei Bereichen oder einer Kombination aus beiden zu finden: Körper und Psyche.
Auf körperlicher Ebene können hormonelle Veränderungen, altersspezifische Faktoren und Krankheiten oder Medikamente eine Rolle spielen.
Psychische Faktoren spielen für die sexuelle Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit eine entscheidende Rolle. Gerät die Psyche aus der Balance, kann auch das Interesse am Sex darunter leiden.
Bei der Behandlung von Libidostörungen ist ein medizinischer Grundsatz besonders wichtig: Man muss die Ursachen behandeln, nicht die Symptome. Du solltest also immer gemeinsam mit Deinem Arzt / Deiner Ärztin zuerst herausfinden, welche Grunderkrankung die Libidostörung verursacht.
Sind körperliche Veränderungen, Krankheiten oder Nebenwirkungen von Medikamenten die Ursache, gibt es die Möglichkeit für:
Bei psychischen und sozialen Ursachen können hilfreich sein:
Schwankungen im sexuellen Verlangen sind normal und können bei Frauen und Männern vor allem auch während der Schwangerschaft und nach der Geburt vorkommen. Eine verminderte Libido (sexuelles Verlangen) ist nur behandlungsbedürftig, wenn sie sehr belastend für die Partnerschaft oder das eigene Lebensgefühl ist. Dauert die Libidostörung länger an, sprechen Mediziner von einer Appetenzstörung. Mögliche Ursachen für den Libidoverlust beim Mann sind Hormonstörungen (v. a. Testosteronmangel), Krankheiten (z. B. Leberzirrhose, Herz- und Gefäßkrankheiten, Diabetes), Medikamente (z. B. Haarwuchsmittel) oder psychische und soziale Faktoren. Erektionsstörungen können eine Ursache sein. Jedoch haben viele Männer mit Libidostörungen gesunde Sexualfunktionen. Die Behandlung einer Libidostörung sollte sich immer an der zugrundeliegenden Ursache orientieren und nur in Absprache mit der behandelnden Ärztin / dem behandelnden Arzt erfolgen.
Häufig taucht sexuelle Unlust während einer Schwangerschaft oder nach der Geburt eines Kindes auf. Medikamente, psychische Belastungen oder zugrundeliegende Krankheiten wie z. B. eine Erektionsstörung können auch eine Rolle spielen.
Generell lässt bei den meisten Männern das sexuelle Verlangen mit zunehmendem Alter nach. Das liegt auch daran, dass die Testosteronproduktion ab dem 20. Lebensjahr schleichend abnimmt. Der Testosteronspiegel und die Auswirkungen von Testosteronmangel können jedoch von Mann zu Mann sehr verschieden sein.
Stress und psychische Belastungen haben generell einen großen Einfluss auf die Sexualität und können auch dazu führen, dass das Interesse an Sex nachlässt.
Bei sexueller Unlust ist es wichtig, die zugrundeliegenden Ursachen (Krankheiten, Nebenwirkungen von Medikamenten, psychische Belastungen) zu behandeln. Grundsätzlich können regelmäßiger Sport, mentale Fitness und ein gesunder Lebensstil mit weitgehendem Verzicht auf Alkohol, Nikotin und Drogen sich positiv auf die sexuelle Lust auswirken.
Bei sexueller Unlust ist es wichtig, die zugrundeliegenden Ursachen herauszufinden und entsprechend zu behandeln. In einer Partnerschaft kann vor allem eine offene Kommunikation über Wünsche und Empfindungen der Partner helfen, das Problem zu lösen.
Ein niedriger Testosteronspiegel kann zu einer verminderten Libido führen. Mit zunehmendem Alter sinkt bei Männern der Testosteronspiegel und damit häufig auch das sexuelle Verlangen.
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