Kommen auch Männer in die Wechseljahre?

Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Testosteronabfall im Alter

Erst die Midlife-Crisis und nun auch noch Wechseljahre? Eines ist sicher: Mit dem Älterwerden verändert sich auch der Hormonhaushalt im männlichen Körper. Wenn der Körper im Alter weniger Testosteron produziert, spricht man in der Medizin häufig von Altershypogonadismus oder etwas umgangssprachlicher von Andropause. Typische Symptome: Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Libidoverlust und Erektionsstörungen, vermehrtes Schwitzen. Ein Vergleich mit den Wechseljahren der Frau hinkt jedoch. Warum erfahrt ihr hier.

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Letzte Änderung:
09.12.2024
Lesezeit: 7 min
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der männliche Körper produziert im Alter (in der Regel ab ca. dem 40. Lebensjahr)  langsam, aber kontinuierlich weniger Testosteron. 
  • Der Testosteronabfall kann Beschwerden wie Libidoverlust, Konzentrationsschwäche oder vermehrtes Schwitzen verursachen, wovon aber nur wenige Männer betroffen sind. 
  • Ein Vergleich mit den weiblichen Wechseljahren ist irreführend, da der Hormonabfall bei Männern deutlich anders verläuft und zum Teil – anders als bei Frauen – umkehrbar ist.

 „Wechseljahre“ beim Mann: Bitte nichts verwechseln

Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme. Wenn Männer mittleren Alters aufgrund von Hormonveränderungen diese Symptome zeigen, drängt sich ein Vergleich zu den weiblichen Wechseljahren natürlich schnell auf. Aber es handelt sich dabei um ein schiefes Bild. Zwar können diese Beschwerden durch einen Abfall der Testosteron-Produktion verursacht sein, die Art der Hormonveränderungen ist jedoch grundlegend verschieden:

  • Der Testosteronabfall bei Männern beginnt schleichend und schreitet nur langsam fort. Die Menopause bei Frauen ist eine drastische Hormonumstellung, die einem klaren Zeitpunkt (letzte Regelblutung) zugeordnet werden kann.
  • Hormonumstellungen im Alter betreffen – im Gegensatz zu den Frauen – nur wenige Männer. Laut Aussagen der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie1 weisen nur rund 3 bis 5 Prozent der über 60-Jährigen einen echten Testosteronmangel auf. Eventuelle Beschwerden haben also oft andere Ursachen. 
  • Die Wechseljahre der Frau markieren mit der letzten Regelblutung einen endgültigen Wendepunkt und das Ende der Gebärfähigkeit. Hormonveränderungen bei Männern sind nicht zwingend unumkehrbar. Je nach Ursache kann sich der Testosteronspiegel bei älteren Männern durch entsprechende Behandlung und Lebensweise wieder erhöhen oder gar normalisieren. Die meisten Männer sind auch im hohen Alter noch zeugungsfähig. 
  • Eine wahre „Andropause“ in Analogie zur Menopause der Frau, bei der die Produktion der Sexualhormone in den Keimdrüsen (Eierstöcke) mehr oder weniger komplett eingestellt wird, gibt es beim Mann nur im Falle einer chemischen oder chirurgischen Kastration (z. B. im Rahmen einer Krebserkrankung). 
  • Auch gibt es keine klaren Richtwerte zu Alter oder Höhe des Testosteronspiegels, um die Diagnose „Wechseljahre beim Mann“ von anderen Krankheitsbildern abzugrenzen.  

ADAM, Andropause, Altershypogonadismus – viele Bezeichnungen für ein undefiniertes „Krankheitsbild“

Mit zunehmendem Alter produziert der männliche Körper langsam und allmählich immer weniger Testosteron. Dieser Vorgang ist Teil des natürlichen Alterungsprozesses. In Fachkreisen ist man sich uneinig, ob es sich dabei tatsächlich um ein klares Krankheitsbild handelt, für das ein spezieller Begriff erforderlich ist. Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Bezeichnungen eingeführt. 

Von den eher umstrittenen Bezeichnungen 

  • Klimakterium Virile (männliche Wechseljahre) oder 
  • Andropause

hin zu 

  • ADAM (androgen decline in the aging male, zu Deutsch: Androgen-Defizit des alternden Mannes), 
  • PADAM (partial androgen decline in the agonist male, zu Deutsch: partielles Androgen-Defizit des alternden Mannes) und 
  • LOH (late onset male hypogonadism, zu Deutsch: Altershypogonadismus).

Mediziner:innen (und wir) nutzen heute meist den zuletzt genannten Begriff LOH (Altershypogonadismus), da er einer Beschreibung dessen, was Laien unter „Wechseljahre beim Mann“ verstehen, am nächsten kommt

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Hypogonadismus: Wenn die Testosteron-Produktion gestört ist

Hypogonadismus wird definiert als eine Unterfunktion (Hypo-) der Keimdrüsen (Gonaden), beim Mann also der Hoden. Damit verbunden sind typische Symptome wie Leistungsabfall, Erektionsstörungen, Libidoverlust, Verlust an Muskelmasse. 

Diese Unterfunktion kann sich in zwei Funktionsstörungen zeigen:

  • Verringerte Produktion von Testosteron
  • Störung der Spermienproduktion

Unterschieden wird beim Hypogonadismus auch zwischen: 

  • Primärem Hypogonadismus: eine Funktionsstörung der Hoden (Gonaden). Die Ursache liegt also in den Hoden selbst.  
  • Sekundärem Hypogonadismus: eine Funktionsstörung der für die Testosteron-Produktion zuständigen Hirnregion. Dadurch kommt es zu einer mangelnden Stimulation der Hoden

Der primäre Hypogonadismus entsteht durch eine Schädigung oder ein Fehlen der Leydig-Zellen. Diese sind die wichtigsten Zellen im Hoden und maßgeblich an der Testosteron-Synthese beteiligt. Die Schädigung der Leydig-Zellen kann genetisch bedingt sein oder durch Verletzungen oder Entzündungen (Orchitis) hervorgerufen werden. In der Regel ist die Schädigung und damit der Hypogonadismus irreversibel, also nicht heilbar. 

Im Gegensatz dazu entsteht der sekundäre Hypogonadismus durch Beeinträchtigungen des sogenannten Hypothalamus- Hypophysen-Systems, einer Gehirnregion, die für die Hormonsteuerung und Regulierung von Körperfunktionen zuständig ist. Gutartige Tumoren, Entzündungen oder Gewebeveränderungen der Hypophyse können eine Ursache dafür sein. Beim sekundären Hypogonadismus besteht die Chance auf eine Verbesserung durch Behandlung relevanter Vorerkrankungen oder Lebensstilveränderungen.

Altershypogonadismus: Warum lässt die Testosteron-Produktion nach?

Typischerweise steigt bei Männern der Testosteronspiegel bis etwa zum 30. Lebensjahr kontinuierlich an. Im 5. Lebensjahrzehnt, ab etwa 40 Jahren, nimmt sie langsam aber ständig wieder ab. Durchschnittlich um 1 bis 1,2 Prozent pro Jahr. Gleichzeitig steigt der Spiegel des Sexualhormon-bindenden Globulins (SHBG) an, was dem Körper die Verwertung von Testosteron zusätzlich erschwert. Altersbedingte Gesundheitsprobleme oder chronische Erkrankungen können die Testosteron-Produktion zusätzlich negativ beeinflussen. 

Wie schnell der Testosteronspiegel sinkt, ist individuell sehr verschieden. Ebenso gibt es keinen festen Zusammenhang zwischen Testosteronspiegel und auftretenden Symptomen. Während manche Männer bereits bei einem nur leicht reduzierten Testosteronspiegel erhebliche Beschwerden haben, sind andere Männer auch bei deutlich reduzierten Testosteronwerten weiterhin beschwerdefrei. 

Treten Beschwerden durch Testosteronmangel auf, sprechen Mediziner:innen meist von Altershypogonadismus (Late Onset Male Hypogonadism, LOH). Dabei kann es sich um einen primären Hypogonadismus (Unterfunktion der Hoden) oder einen sekundären Hypogonadismus (Schädigungen des Hypophyse-Hypothalamus-Systems) oder eine Mischform handeln.

Information
Die Entwicklung eines Altershypogonadismus wird durch verschiedene Faktoren begünstigt. Dazu gehören:
  • Lebensstil (Alkohol, Nikotin, Schlafmangel)
  • Starkes Übergewicht (Adipositas)
  • Vorerkrankungen (chronische Krankheiten, Adipositas)
  • Medikamente (v. a. Ethanol, Kortikosteroide)

Starkes Übergewicht, aber auch psychische Traumata wie der Verlust des Partners / der Partnerin können den Testosteronabfall noch weiter beschleunigen. Wie ein Forscherteam in einer Beobachtungsstudie2 unter 1.667 Männern zwischen 40 und 70 Jahren zeigte, können Adipositas oder der Verlust der Lebenspartnerschaft zu einem ähnlichen Testosteronabfall führen, wie er normalerweise innerhalb von 10 Jahren zu beobachten ist. 

Eine interessante Beobachtung machte auch ein italienisches Forscherteam, das in einer systematischen Analyse3 von 26 Studien der Frage nachging, wie sich die Bedingungen am Arbeitsplatz auf den Testosteronspiegel auswirken. Aus den Daten ließ sich herauslesen, dass 

  • Schichtarbeit und hohe körperliche / seelische Arbeitsbelastung einen hohen Risikofaktor für Testosteronmangel und die damit verbundenen Symptome darstellen.
  • Bestimmte hoch qualifizierte Berufsgruppen, wie z. B. Ärzte oder Manager, scheinen einen schützenden Effekt zu haben. Hier weisen Männer höhere Testosteronspiegel auf und berichten seltener von psychischen und sexuellen Symptomen. Möglicherweise hängt dies mit besseren Arbeitsbedingungen und Gesundheitsressourcen zusammen.

Auch wenn die Ergebnisse aufgrund der sehr unterschiedlichen Datensätze der analysierten Studien nur vorsichtig interpretiert werden sollten, könnten sie doch einen Hinweis geben auf bisher weniger beachtete Einflussfaktoren für LOH.

Launisch, verschwitzt, unausgeschlafen – Symptome von Altershypogonadismus

Die Symptome des Altershypogonadismus ähneln den Beschwerden von Frauen in der Menopause, weshalb auch gern von den „Wechseljahren des Mannes“ gesprochen wird. Im Unterschied zu den weiblichen Wechseljahren setzen die Symptome jedoch nicht plötzlich ein, sondern entwickeln sich allmählich über Monate und Jahre hinweg.

Körperliche Symptome:

  • Abnahme der Muskelmasse 
  • Zunahme des Bauchumfangs
  • Verkleinerung der Hoden (Schrumpfhoden, Hodenatrophie) 
  • Nachlassende Knochendichte (Osteoporose)
  • Vergrößerung der Brustdrüsen (Gynäkomastie)
  • Spärliche Körperbehaarung
  • Vermehrtes Schwitzen (bis hin zu Hitzewallungen)
  • Erektionsstörungen

Psychische / geistige Symptome 

  • Verminderte Libido
  • Abnahme kognitiver Fähigkeiten wie der räumlichen Wahrnehmungsfähigkeit
  • Schlafstörungen  
  • Stimmungsschwankungen wie Depression oder Wutausbrüche
Information
BNicht immer ist Testosteronmangel schuld

Achtung! Alle oben genannten Symptome können auch andere Ursachen haben und sind nicht zwangsläufig auf einen Testosteronmangel zurückzuführen. Laut Aussagen der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie weist nur ein sehr geringer Teil (3 bis 5 Prozent) der über 60-Jährigen einen echten Testosteronmangel auf. Häufig sind die Symptome auf andere Erkrankungen wie Durchblutungsstörungen, Depressionen oder Veränderungen der Schilddrüse zurückzuführen. Du solltest Testosteron also nur ersetzen, wenn eine gründliche ärztliche Untersuchung erfolgt ist und Dir Testosteron-Präparate verschrieben werden.

Diagnose von Altershypogonadismus 

Für eine klare Diagnose und um andere Ursachen auszuschließen ist es nötig, den Testosteronspiegel gründlich – an mehreren Tagen morgens und abends – zu messen, da der Testosteronwert stark schwanken kann. Zusätzlich werden weitere Hormonwerte gemessen. Darunter vor allem: 

  • Die LH-Konzentration. LH steht für luteinisierendes Hormon. Dieses wird in der Hypophyse ausgeschüttet und stimuliert die Testosteron-Synthese in den Leydig-Zellen der Hoden. Ist die LH-Konzentration normal, kann dies helfen, einen sekundären Hypogonadismus auszuschließen
  • Die FSH-Konzentration. FSH steht für follikelstrímulierendes Hormon. Es wird ebenfalls in der Hypophyse produziert und wirkt in der Testosteron-Produktion mit. 

Zur Unterscheidung zwischen einem primären und einem sekundären Hypogonadismus und um etwaige Gewebeveränderungen der Hypophyse zu erkennen, sind evtl. weitere bildgebende Untersuchungen (Computertomografie, Magnetresonanztherapie) erforderlich.

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Therapie: Es muss nicht immer Testosteron sein

Die therapeutischen Ansätze richten sich nach der festgestellten Art des Hypogonadismus. Dabei muss nicht zwangsläufig eine Hormonersatztherapie erfolgen, da vor allem Beschwerden durch den sekundären Hypogonadismus auch ohne Testosterongaben erfolgreich behandelt werden können. 

Beschwerden, die durch einen primären Hypogonadismus mit bestätigtem Testosteronmangel verursacht werden, werden in der Regel mit einer Testosteron-Ersatztherapie behandelt.

Beim sekundären Hypogonadismus gilt es zunächst, die zugrundeliegenden Erkrankungen zu diagnostizieren und die Behandlung darauf abzustimmen. 

Information
Hilfreich können hier sein:
  • Lebensstiländerungen (Alkohol, Nikotin, Schlafqualität)
  • Gewichtsverlust
  • Behandlung von Vorerkrankungen (gutartige Tumore, Entzündungen, Erkrankungen der Hypophyse)
  • Absetzen / Umstellung von Medikamenten, die die Hypothalamus-Hypophysen-Hoden-Achse beeinträchtigen (z. B. Kortikosteroide wie Cortison oder Aldosteron)

Bestehen die Symptome nach diesen Anpassungen weiter, kann auch hier eine Testosteron-Ersatztherapie erfolgen. Es sollte jedoch beachtet werden, dass die Testosteron-Ersatztherapie eine negative Auswirkung auf die Spermienreife haben kann. Besteht ein Kinderwunsch, solltest Du dies mit der behandelnden Ärztin / dem behandelnden Arzt besprechen. 

Testosteron-Ersatztherapie: Welche Formen gibt es?

Testosteron kann dem Körper auf verschiedene Weise zugeführt werden. Zu den Darreichungsformen gehören:

  • Testosteron-Gel zum Auftragen auf die Haut
  • Testosteron-Lösung zum Auftragen in den Achselhöhlen
  • Testosteron-Lutschtabletten (Aufnahme des Wirkstoffs über die Wangenschleimhaut)
  • Testosteron-Pflaster 
  • Testosteron-Nasenspray 
  • Testosteron-Implantate 
  • Injektionen mit Testosteronenanthat oder -cypionat 
  • Tabletten zum Einnehmen (Testosteronundecanoat)

Welches Präparat für Dich und Deine Situation am besten geeignet ist, solltest Du mit Deiner Ärztin / Deinem Arzt besprechen. Während Testosteron-Gel den Testosteronspiegel meist besser auf einem konstanten Niveau hält, sind Pflaster oder Implantate häufig günstiger. Tabletten zum Schlucken oder Lutschpastillen sind einfach in der Anwendung, werden aber vom Körper unterschiedlich aufgenommen, d. h. ihr Wirkungsgrad ist nicht immer genau vorherzusehen. 

Mögliche unerwünschte Wirkungen von Testosteron und Testosteron-Präparaten

Grundsätzlich sollten zunächst immer Gegenanzeigen ausgeschlossen werden. Zum Beispiel darf bei bestehendem oder Verdacht auf Prostatakrebs keine Testosteron-Ersatztherapie gemacht werden!

Zu möglichen Nebenwirkungen und Risiken gehören:

  • Polyglobuli (Erythrozytose): ein Anstieg der roten Blutkörperchen, der zu Durchblutungsstörungen führen kann. Dies kann vermehrt bei Männern auftreten, die Testosteron als Injektion erhalten. 
  • Venöse Thromboembolie: ein potenziell lebensbedrohlicher Verschluss in den Venen durch Blutgerinnsel.
  • Akne
  • Gynäkomastie: Vergrößerung der männlichen Brust
  • Verschlechterung der Spermienqualität (niedrige Spermienzahl)
  • Sehr selten: Prostatavergrößerung

So kannst Du den „Wechseljahren“ vorbeugen

Vor allem wenn die Beschwerden durch einen sekundären Hypogonadismus verursacht werden, kannst Du aktiv vorbeugen. Dazu können folgende Maßnahmen beitragen:

  • Vermeidung von übermäßigem Alkoholkonsum
  • Gewichtsreduktion bei Übergewicht
  • Ausgewogene Ernährung
  • Regelmäßige körperliche Aktivität
  • Rauchentwöhnung

Damit beugst Du auch generell Erektionsstörungen vor, die durch Durchblutungsstörungen verursacht werden.

Zusammenfassung

Auch bei Männern verändert sich meist im 5. Lebensjahrzehnt der Hormonhaushalt, und die Testosteronproduktion lässt nach. Ein Vergleich mit den weiblichen Wechseljahren ist jedoch irreführend, da bei Männern die Veränderungen sehr schleichend und zum Teil umkehrbar sind. In Fachkreisen spricht man eher von LOH (Late Onset Male Hypogonadism) oder Altershypogonadismus (primärer oder sekundärer Hypogonadismus). Typische Beschwerden sind Libidoverlust, Stimmungsschwankungen oder vermehrtes Schwitzen. Abhängig von der Form des Hypogonadismus reichen die Behandlungsoptionen von Testosteron-Ersatztherapie bis hin zu Lebensstiländerungen. In den meisten Fällen steckt hinter den Symptomen jedoch kein echter Testosteronmangel, sondern andere Erkrankungen wie Durchblutungsstörungen, Depression oder Schilddrüsenerkrankungen. Es ist daher äußerst wichtig, vor einer Behandlung die Ursachen durch eine gründliche Untersuchung und Messung des Testosteronspiegels zu klären.

Häufige Fragen
Haben Männer Wechseljahre?

Auch bei Männern verändert sich mit dem Alter der Hormonhaushalt, und es wird allmählich weniger Testosteron produziert. Das kann – muss aber nicht – mit Symptomen wie Libidoverlust, Erektionsstörungen und psychischen Verstimmungen einhergehen. Ein Vergleich mit den weiblichen Wechseljahren ist etwas irreführend, da die Vorgänge im Körper sehr verschieden sind.

Wann kommen Männer in die Wechseljahre?

Bei den meisten Männern beginnt ab dem 40. Lebensjahr eine allmähliche Verringerung der Testosteronproduktion. Von Wechseljahren zu sprechen ist jedoch ein schiefes Bild, da die altersbedingten Hormonveränderungen im männlichen Körper sehr anders verlaufen als die Wechseljahre der Frau.

Können Männer in den Wechseljahren Hitzewallungen bekommen?

Ja, der verringerte Testosteronspiegel kann unter anderem auch zu vermehrtem Schwitzen und Hitzewallungen führen.

Beeinflussen die Wechseljahre bei Männern die Libido?

Ja, der altersbedingte Abfall des Testosteronspiegels kann sich unter anderem auch auf die Libido auswirken. Häufig stecken jedoch andere Erkrankungen, wie z.B. Durchblutungsstörungen, hinter den Symptomen. Vor allem bei Erektionsstörungen solltest Du Dich ärztlich untersuchen lassen, da diese auch ein Vorzeichen für ernsthafte Gefäßerkrankungen sein können.

Sinkt der Testosteronspiegel bei Männern in den Wechseljahren?

Ja, in der Regel steigt der Hormonspiegel bis zum 30. Lebensjahr und fällt ab dem 40. Lebensjahr langsam aber stetig ab.

Quellenangaben
Links
  1. Wechseljahre des Mannes gibt es nicht: Altersbedingter Testosteronmangel betrifft nur wenige - www.endokrinologie.net. (2001, April 22). https://www.endokrinologie.net/pressemitteilungen-archiv/150316.phpTravison, T. G., Araujo, A. B., Kupelian, V., O’Donnell, A. B., & McKinlay, J. B. (2006). The relative contributions of aging, health, and lifestyle factors to serum testosterone decline in men. The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, 92(2), 549–555. https://doi.org/10.1210/jc.2006-1859
  2. Martelli, M., Zingaretti, L., Salvio, G., Bracci, M., & Santarelli, L. (2021). Influence of Work on Andropause and Menopause: A Systematic review. International Journal of Environmental Research and Public Health, 18(19), 10074. https://doi.org/10.3390/ijerph181910074
  3. Müller, I., & Felchner, C. (2023, May 11). Hitzewallungen beim Mann – mögliche Ursachen. netDoktor. https://www.netdoktor.de/symptome/hitzewallungen/beim-mann/<2. Quelle>
  4. DocCheck, M. B. (n.d.). Andropause - DocCheck Flexikon. DocCheck Flexikon. https://flexikon.doccheck.com/de/Klimakterium_virile
  5. DocCheck, M. B. (n.d.). Hypogonadismus - DocCheck Flexikon. DocCheck Flexikon. https://flexikon.doccheck.com/de/Hypogonadismus
  6. Anawalt, B. D., & Matsumoto, A. M. (2022). Aging and androgens: Physiology and clinical implications. Reviews in Endocrine and Metabolic Disorders, 23(6), 1123–1137. https://doi.org/10.1007/s11154-022-09765-2
  7. Singh, P. (2013). Andropause: Current concepts. Indian Journal of Endocrinology and Metabolism, 17(9), 621. https://doi.org/10.4103/2230-8210.123552
  8. Dimopoulou, C., Ceausu, I., Depypere, H., Lambrinoudaki, I., Mueck, A., Pérez-López, F. R., Rees, M., Van Der Schouw, Y. T., Senturk, L. M., Simonsini, T., Stevenson, J. C., Stute, P., & Goulis, D. G. (2015). EMAS position statement: Testosterone replacement therapy in the aging male‏. Maturitas, 84, 94–99. https://doi.org/10.1016/j.maturitas.2015.11.003
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