Die Funktion von Testosteron im männlichen Körper
Testosteron ist das wichtigste männliche Geschlechtshormon und hat eine umfangreiche sowie vielfältige Wirkung auf den männlichen Körper. Das Hormon ist für die Entwicklung der Geschlechtsmerkmale verantwortlich und spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation der Spermienproduktion.
Es gibt eine Vielzahl von Aufgaben, die das Hormon Testosteron übernimmt.
Testosteron fördert das Wachstum der Hoden und Nebenhoden. Es ist auch für die Entwicklung des Penis und der Samenbläschen sowie für die Ausbildung der Prostata und der männlichen Harnröhre notwendig. Darüber hinaus wirkt sich Testosteron auf das Wachstum der Körperbehaarung und auf die Stimme aus. So löst das Hormon in der Pubertät den Stimmbruch aus und fördert eine tiefere Stimme.
Hat Mann einen besonders ausgeprägten Sexualtrieb (Libido), kann dies an einem hohen Testosteronspiegel liegen. Denn das Hormon spielt bei der Steigerung des sexuellen Verlangens und bei der Regulierung der Erektionen eine entscheidende Rolle. Auch die Spermienproduktion und damit die Fruchtbarkeit des Mannes werden beeinflusst.
Allerdings führt im Umkehrschluss ein erhöhter Testosteronspiegel nicht automatisch zu einer Steigerung der sexuellen Funktionen. Denn für eine gesunde Sexualität gilt es auch weitere Faktoren zu berücksichtigen.
Obwohl Testosteron das wichtigste männliche Sexualhormon ist, weist es im menschlichen Körper auch geschlechtsunspezifische Wirkungen auf.
Da es die Produktion von roten Blutkörperchen erhöht und körpereigene Entzündungsreaktionen reduziert, kann es auf diese Weise das Immunsystem stärken. Auch einige kognitive Fähigkeiten wie etwa die räumliche Wahrnehmung, das mathematische Vorstellungsvermögen sowie das Gedächtnis scheinen teilweise vom Testosteronspiegel abhängig zu sein[1].
Auch in Bezug auf Wachstum und Entwicklung von Muskelzellen spielt das Hormon eine wichtige Rolle und bewirkt eine Steigerung der Muskelmasse und -kraft. Des Weiteren fördert es die Knochenbildung und hemmt gleichzeitig den Knochenabbau. Damit kann Testosteron helfen, das Risiko von Knochenbrüchen und Osteoporose zu reduzieren.
Bei einem ausgeglichenen Hormonhaushalt beeinflusst Testosteron den Stoffwechsel von Fetten und Kohlenhydraten im Körper und fördert so die Fettverbrennung. Somit kann es zur Reduktion von Körperfett und zur Erhöhung des Muskelanteils beitragen. Das Risiko, an Stoffwechselstörungen wie Diabetes und Fettleibigkeit zu erkranken, ist bei einem hohen bzw. ausgeglichenen Testosteronspiegel niedriger[2].
Liegt eine Störung des Hormonsystems vor, kann es zu einer Abnahme oder Erhöhung der Testosteronproduktion kommen. Die Folge ist ein Testosteronmangel bzw. -überschuss.
Der genaue Wert des Testosteronspiegels lässt sich über das Blut ermitteln.
Die Testosteronkonzentration liegt im Blutserum eines erwachsenen Mannes zwischen 2,41 und 8,27 µg/l. Wobei diese Werte für eine Blutentnahme zwischen acht und zehn Uhr morgens gelten.³
Testosteron ist überwiegend an Proteine gebunden. Nur ein kleiner Teil kreist damit frei im Blut. Zur besseren Beurteilung, ob eine Störung des Testosteronspiegels vorliegt, wird oft auch der Testosteron-Quotient herangezogen, der das biologisch wirksame, freie Testosteron abbildet.
Dieser liegt, abhängig vom Alter, bei Männern zwischen 7 bis 100 Prozent.[3]
Wenn Betroffene zu wenig des männlichen Sexualhormons im Körper haben, wird von einem Testosteronmangel gesprochen. Diese Störung des Hormonhaushalts wird auch Hypogonadismus genannt.
Die Ursachen sowie die Symptome können sehr vielseitig sein. Die wichtigsten und am häufigsten vorkommenden sind im Folgenden aufgelistet:
Ein Testosteronüberschuss tritt sehr selten auf. Sollte eine solche Störung vorliegen, ist es wichtig, die mögliche Ursache dafür herauszufinden, um ernst zu nehmende medizinische Probleme ausschließen zu können.
Abhängig von der zugrunde liegenden Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung kann ein Testosteronmangel auf verschiedene Arten behandelt werden. Als mögliche Behandlungsoptionen können eine Hormonersatztherapie, die Einnahme von Medikamenten sowie chirurgische Maßnahmen in Betracht gezogen werden.
Eine Hormonersatztherapie erfolgt über die Verwendung von Gelen, durch Injektionen oder mithilfe von Pflastern. Welche Darreichungsform am besten geeignet ist, wird dabei von der Ärztin /dem Arzt individuell und gemeinsam mit dem Patienten definiert.
Auch eine erfolgreiche Behandlung in Form von Tabletten ist möglich. Dazu müssen die Medikamente jedoch mehrmals am Tag eingenommen werden. Weil sie in einigen Fällen trotzdem nicht zum gewünschten Erfolg führen, wird diese Behandlungsoption heutzutage eher selten eingesetzt.
Bluthochdruck kann durch geschädigte Blutgefäße und eine gestörte Durchblutung die Potenz und das Entstehen einer Erektion beeinträchtigen. Insbesondere kann leichter Bluthochdruck bereits durch die Anpassung des Lebensstils gesenkt und somit die Erektionsstörung gelöst werden. Bei Männern mit Bluthochdruck können auch PDE-5-Hemmer helfen, Erektionsstörungen zu behandeln. Bei der Einnahme sollte allerdings auf Wechselwirkungen mit bestimmten Blutdrucksenkern und vorliegende Herz-Kreislauf-Erkrankungen geachtet werden.
Männliche Sexualhormone werden als Androgene bezeichnet. Das wichtigste Androgen ist Testosteron, das hauptsächlich im Hoden produziert wird.
Testosteron ist vor allem für die Entwicklung und Erhaltung der männlichen Geschlechtsmerkmale sowie für die Regulierung der Spermienproduktion verantwortlich. Darüber hinaus gibt es noch weitere Aufgaben, die das Geschlechtshormon Testosteron übernimmt.
Wenn ein Mann zu viel Testosteron hat, kann dies zu unerwünschten Symptomen führen, wie z.B. Akne, übermäßigem Haarwuchs, erhöhtem Aggressionsverhalten und Stimmungsschwankungen.
Auch ein Testosteronmangel kann verschiedene Symptome mit sich ziehen, beispielsweise eine verringerte Libido, Müdigkeit, Depressionen und Muskelabbau. Darüber hinaus kann ein Testosteronmangel auch das Risiko für Knochenschwund und Osteoporose erhöhen.
Bei einem nachgewiesenen Testosterondefizit kann eine Hormonbehandlung helfen, das Wohlbefinden des Betroffenen zu verbessern. Eine US-amerikanische Studie konnte zudem nachweisen, dass durch die Normalisierung der Testosteronwerte das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle gesenkt wurde. [6] Die Präparate sind in verschiedenen Formen erhältlich und verschreibungspflichtig.
Ja, die Testosteronproduktion kann ab einem gewissen Alter nachlassen. Dieser Prozess wird als Andropause bezeichnet und ist von Mann zu Mann unterschiedlich stark ausgeprägt. Anders als bei der Frau, gibt es beim Mann allerdings kein abruptes Erlöschen der Hormonproduktion. Die Andropause ist daher nicht mit den Wechseljahren vergleichbar.
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