Generika – was steckt hinter dem Begriff?

Definition Generikum: Was sind Generika?

Ein Generikum (Plural: Generika) ist ein Nachahmerprodukt eines Arzneistoffes, dessen Patentschutz für den darin enthaltenen Wirkstoff abgelaufen ist.

Es enthält also denselben Wirkstoff wie das Originalpräparat und hat somit dieselbe Wirkung. Jedoch kann es sich in der Zusammensetzung der restlichen Inhaltsstoffe unterscheiden und eine andere Pharmakokinetik oder leicht abweichende Bioäquivalenz aufweisen. Das Nachahmerprodukt ist qualitativ gleichwertig und muss für die Zulassung gesetzlich festgelegte Tests durchlaufen.

Beispiel: Viagra® ist das Originalpräparat, der darin enthaltene Wirkstoff ist Sildenafil. Seit dem Jahr 2013 ist der Patentschutz ausgelaufen, und andere Anbieter können seither den Wirkstoff als Generikum unter einem anderen Medikamentennamen, z. B. Sildaristo®, verkaufen.

Warum sind Generika oft günstiger als Markenmedikamente?

Der Patentschutz ermöglicht es Pharmaunternehmen, die exklusiven Vermarktungsrechte für einen neu erforschten und entwickelten Wirkstoff zu besitzen. Dieser Schutz besteht in der Regel für 20 Jahre und erlaubt es den Unternehmen, die hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung zu amortisieren. Dies fördert nicht nur den Schutz der Interessen der Unternehmen und der Allgemeinheit, sondern auch Innovation und weitere Forschung im pharmazeutischen Bereich.

Nach Ablauf des Patentschutzes dürfen andere Hersteller das Medikament als Generikum produzieren und verkaufen. Diese Hersteller sind verpflichtet, die Bioäquivalenz ihrer Produkte mit dem Originalpräparat nachzuweisen, was bedeutet, dass sie eine vergleichbare Bioverfügbarkeit garantieren müssen. Da sie jedoch keine eigenen umfangreichen Forschungs- und Entwicklungskosten tragen, können sie das Generikum zu einem deutlich niedrigeren Preis anbieten. Die Zunahme von Herstellern führt zu mehr Wettbewerb auf dem Markt, was wiederum den Preis für den Wirkstoff senkt.

Wie erkennt man, ob es sich um ein Generikum handelt?

Ein Generikum lässt sich an zwei Merkmalen erkennen: dem Namen und dem Preis.

Der Preis für Generika ist deutlich günstiger, da Kosten für Forschung, Entwicklung und Marketing entfallen. Der Name eines Generikums ergibt sich meist aus einer Kombination des Wirkstoffs, des Pharmaunternehmens und manchmal der Dosierung. 

Beispiel: TadaHEXAL® ist eine Kombination aus dem Wirkstoff Tadalafil und dem Namen des Pharmaherstellers Hexal AG. Der Wirkstoffname ist dabei oft international standardisiert, was die Identifizierung über Ländergrenzen hinweg erleichtert.

Beispiele für Generika Potenzmittel: Eine Liste

Zu sehen ist eine Liste der häufigsten Potenzmittel, dem jeweiligen Wirkstoff, dem Originalpräparat, Generika und den durchschnittlichen Preisen.

Original: Viagra® Wirkstoff: Sildenafil

^{*Die tatsächlichen Preise können von den Angaben abweichen. Hier angegeben sind die Preise für die niedrigste Dosierung oder das günstigste Preis-Leistungs-Verhältnis.}

Original: Cilais® Wirkstoff: Tadalafil

^{*Die tatsächlichen Preise können von den Angaben abweichen. Hier angegeben sind die Preise für die niedrigste Dosierung oder das günstigste Preis-Leistungs-Verhältnis.}

Original: Levitra® Wirkstoff: Vardenafil

^{*Die tatsächlichen Preise können von den Angaben abweichen. Hier angegeben sind die Preise für die niedrigste Dosierung oder das günstigste Preis-Leistungs-Verhältnis.}

Wann werden Generika eingesetzt?

Generika finden breite Anwendung bei einer Vielzahl von Krankheiten, für die auch das Originalpräparat indiziert ist. Sie sind besonders wertvoll in der Behandlung chronischer Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes und Herzkrankheiten, welche eine langfristige Medikation erfordern. 

Ebenso werden sie bei der Behandlung akuter Beschwerden eingesetzt, einschließlich der Verwendung von Schmerzmitteln und Antibiotika, um effektive und kostengünstige Therapieoptionen zu bieten.

Können Originale immer durch Generika ersetzt werden?

Generika sind oft eine direkte Alternative zu Originalmedikamenten und werden meist problemlos verschrieben.  Jedoch ist es wichtig zu wissen, dass nicht alle Generika für jeden Patienten / jede Patientin geeignet sind. 

Es gibt jedoch Ausnahmen, bei denen Generika nicht für jeden Patienten geeignet sind. In einigen Fällen kann der Arzt / die Ärztin ausdrücklich das Originalpräparat empfehlen, besonders wenn das Generikum Inhaltsstoffe wie Lactose enthält, die im Original fehlen und bei Intoleranzen unverträglich sind.  

Wichtig zu wissen: Unverträglichkeiten gegenüber Zusatzstoffen und Medikamente, bei denen Bioverfügbarkeit und Dosisfindung entscheidend sind (z. B. Antiepileptika), zu beachten. Diese Faktoren können einen Wechsel zu oder zwischen Generika problematisch machen.

Generika Apotheke: Ist die Akzeptanz von Generika verpflichtend?

Wenn ein Arzt / eine Ärztin ein Medikament verschreibt, sind der Wirkstoff, die Dosierung und die Darreichungsform entscheidend, nicht jedoch die Marke. Die Aut-idem-Regelung (lateinisch für „oder das Gleiche“) ermöglicht es Apotheken, ein Präparat mit dem identischen Wirkstoff auszuhändigen.

Apothekerinnen und Apotheker müssen zudem jene Medikamente aushändigen, die in den Rabattverträgen der jeweiligen Krankenkassen gelistet sind. Sollte ein Patient oder eine Patientin dennoch ein spezifisches Markenmedikament bevorzugen, besteht die Option, die Preisunterschiede selbst zu begleichen.

Vergleich: Generikum vs. Originalpräparat

^{Tabelle: Vergleich zwischen Original und Generika}