Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
Jede Operation ist mit kleinen oder großen Risiken verbunden. Und selbst wenn die Operation an sich gut verlaufen ist, kann es danach – vorübergehend oder dauerhaft – zu Einschränkungen und Folgeerkrankungen kommen. Erektionsstörungen können vor allem nach Eingriffen an der Wirbelsäule und im Beckenbereich auftreten. Hier erfährst Du, wie medizinische Eingriffe zu Erektionsstörungen führen können und wie man diese behandeln kann.
Grundsätzlich birgt jede Operation ein Risiko für Folgeerkrankungen und vorübergehende oder dauerhafte Einschränkungen im Nachgang. Die Auslöser und Auswirkungen von Folgeerkrankungen nach Operationen sind vielfältig und individuell. Bei bestimmten Operationen besteht jedoch ein höheres Risiko für bestimmte Symptomatiken. So treten Erektionsstörungen insbesondere auf nach Operationen im Beckenbereich. Dazu gehören
Besonders häufig werden Erektionsstörungen nach radikalen Prostata-Operationen (Prostatektomie) beobachtet, bei denen die Drüse ganz oder zu großen Teilen entfernt wird. Experten1 schätzen, dass 85 Prozent dieser Patienten nach dem Eingriff an Erektionsstörungen leiden. Manche Ärztinnen und Ärzte fordern daher, dass Patienten nach einer solchen Operation standardmäßig eine Behandlung gegen Erektionsstörungen erhalten sollten.
Das Risiko lässt sich etwas verringern, wenn statt der klassischen Operation mit Bauchschnitt ein schonender, minimalinvasiver Eingriff vorgenommen wird. Also eine Operation, bei der nur eine kleine Einschnittstelle entsteht. Über die Einschnittstelle werden spezielle schlauchförmige Geräte, die mit medizinischen Instrumenten und einer Mini-Kamera ausgestattet sind (Endoskope) in das Körperinnere eingeführt. Durch den nur kleinen Schnitt kann sich der Körper nach der Operation schneller erholen.
Dass Operationen an der Wirbelsäule und im Bereich des Beckens häufiger Erektionsstörungen nach sich ziehen können, hat einen einfachen Grund: Hier befinden sich Nervenzentren, Nervenfasern und Blutgefäße, die eine wichtige Rolle für die Sexualität und Erektionsfähigkeit spielen.
Dieses Risiko ist den Chirurginnen und Chirurgen natürlich bewusst und es wird mit größter Sorgfalt gearbeitet, um Verletzungen zu vermeiden. Je nach Schwere und Art der Operation kann ein gewisses Risiko für Verletzungen jedoch nicht ausgeschlossen werden. Für Operationen an der Prostata wie die Teilentfernung bei gutartiger Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie) oder einer radikalen Prostataentfernung (Prostatektomie) bei Prostatakrebs (Prostatakarzinom) gibt es zum Beispiel verschiedene Operationstechniken, die unterschiedliche Risiken für die Entstehung einer Erektionsstörung mit sich bringen.
In jedem Fall ist es daher wichtig, sich im Vorfeld einer Operation am Rückenmark und im Beckenbereich ausführlich über mögliche Risiken und eventuell alternative Operationsmethoden beraten zu lassen.
Vor allem nach umfangreicheren Prostata-Operationen erleben die meisten Patienten erektile Dysfunktionen. Oftmals ist die Störung jedoch vorübergehend. Laut Aussagen der Johns Hopkins University2 erlangen 40 bis 50 Prozent der Patienten innerhalb von 12 Monaten dieselbe Erektionsfähigkeit wie vor der Operation zurück. Innerhalb von drei Jahren sind es bis zu 60 Prozent.
Ob Erektionsstörungen nach einer OP wieder vorübergehen, ist zum Teil abhängig vom Alter und der allgemeinen Gesundheit des Patienten, aber auch davon, wie „nervenschonend“ die Operation durchgeführt werden konnte. In manchen Fällen bleiben die Erektionsstörungen dauerhaft bestehen. Wenn zum Beispiel Nerven oder Blutgefäße irreparabel beschädigt wurden.
Sexuelle Funktionsstörungen nach Operationen können vor allem bei Eingriffen am Rückenmark oder im Beckenbereich auftreten. Hier befinden sich wichtige Nervenstränge und Blutgefäße, die für die Erektionsfähigkeit entscheidend sind. Je nach Schwere und Art der Operation besteht das Risiko, dass Nerven und Blutgefäße beschädigt werden und dadurch vorübergehende oder dauerhafte Erektionsstörungen entstehen. Vor allem nach Prostataentfernungen (Prostataektomie) sind Erektionsstörungen sehr häufig. 40 bis 50 Prozent der Patienten erlangen jedoch innerhalb von 12 Monaten nach der Operation ihre bisherige Erektionsfähigkeit wieder. Nach 3 Jahren sind es bis zu 60 Prozent. Erektile Dysfunktion nach einer Operation kann man mit Potenzmitteln (Sildenafil, Tadalafil), mechanischen Hilfsmitteln (Penisring, Penispumpe) und gegebenenfalls einer psychotherapeutischen Begleitung behandeln. Vor einer anstehenden Operation an der Wirbelsäule oder im Beckenbereich solltest Du Dich umfassend beraten lassen und Dir von Deiner Ärztin / Deinem Arzt die möglichen Risiken und eventuelle Behandlungsalternativen erklären lassen.
Operationen an der Wirbelsäule und im Bereich des Beckens bergen das Risiko, dass für die Erektion wichtiges Nervengewebe oder Blutgefäße beschädigt werden und so Erektionsstörungen entstehen. Dazu gehören zum Beispiel Prostataentfernung (Prostatektomie), Blasenoperationen, Darmoperationen oder Operationen an den Bandscheiben.
Ja, das Risiko variiert mit Art und Schwere der Operation. Bei Prostataoperationen zum Beispiel wird besonders nah an wichtigen Nerven und Gefäßen operiert, was das Risiko für Verletzungen erhöht. Schonende Eingriffe (z. B. minimalinvasive Chirurgie), die zudem weiter von zentralen Nerven und Gefäßen entfernt sind, haben in der Regel ein geringeres Risiko. Jedoch spielen immer auch individuelle Faktoren eine Rolle. Du solltest Dich daher vor einem Eingriff ausführlich zu Risiken und alternativen Operationstechniken beraten lassen.
Ob nach einer Operation Erektionsstörungen entstehen, hängt von vielen Faktoren ab. Das Risiko kann sich erhöhen, wenn bereits vor der Operation Erektionsstörungen bestanden oder bei einem ausgeprägt ungesunden Lebensstil (z. B. hoher Tabak- oder Alkoholkonsum). Auch das Alter und bestehende psychische Erkrankungen können eine Rolle spielen.
Neben der Stärkung der Allgemeingesundheit, kann insbesondere ein aktives Training der betroffenen Bereiche, durch Beckenbodentraining oder Physiotherapie sowie die frühzeitige Behandlung bestehender Gefäßerkrankungen oder Erektionsstörungen helfen, das Risiko von ernster erektiler Dysfunktion zu verringern.
Zur Behandlung der Erektionsstörungen kommen medikamentöse Therapien (PDE-5-Hemmer) oder mechanische Hilfsmittel (Penisring oder -pumpe) infrage. Auch eine psychotherapeutische Begleittherapie kann sinnvoll sein. Wichtig ist eine eingehende ärztliche Beratung, um für die individuelle Situation die bestmögliche Therapie zu finden.
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