Von der Diagnose bis zur Behandlung: Was Du über den urologischen Ansatz bei Erektionsproblemen wissen musst!
Erektionsstörungen sind eine relativ häufig vorkommende Erkrankung, die die Lebensqualität von Betroffenen und ihrem Umfeld stark beeinträchtigen kann - Studien zufolge wird unter anderem das Selbstbewusstsein negativ beeinflusst. Wann Du medizinische Hilfe in Anspruch nehmen solltest, wie die Urologie Erektionsstörungen angeht und wie Du qualifizierte Hilfsangebote findest, erfährst Du in diesem Beitrag.
Nicht immer handelt es sich bei Erektionsstörungen um Symptome mit Krankheitswert. Treten die Probleme nur gelegentlich oder vorübergehend auf, ist dies nicht unbedingt ein Grund zur Sorge. Vielmehr ist es ganz normal, dass eine Erektion nicht immer mit der gleichen Zuverlässigkeit erreicht werden kann. Dies ist jedoch nicht Teil des gesellschaftlichen Diskurs, was zur Folge hat, dass sich viele Männer mit ihren Symptomen alleingelassen fühlen. Besonders in herausfordernden und stressigen Lebensphasen treten häufiger Probleme mit dem Erreichen und Aufrechterhalten einer Erektion auf. Auch mit zunehmendem Alter lässt die Erektionsfähigkeit häufig nach: Studien zufolge trifft dies insbesondere auf Männer über 40 zu.
Eine Erektile Dysfunktion ist eine offiziell vergebene Diagnose, für die bestimmte Kriterien erfüllt sein müssen. Sie definiert sich dadurch, dass ein Mann nicht in der Lage ist, eine Erektion zu erreichen bzw. aufrechtzuerhalten. Dies erschwert befriedigenden Geschlechtsverkehr oder macht ihn sogar unmöglich. Für die Diagnose Erektile Dysfunktion müssen diese Symptome mindestens sechs Monate lang anhalten.
Viele Männer scheuen den Gang zum Urologen oder zur Urologin. Dies ist unter anderem darin begründet, dass Erektionsstörungen auch heute noch sehr schambehaftet sind: Bis zu 70% der Männer mit entsprechenden Symptomen nehmen keine medizinische Hilfe in Anspruch. Dabei ist es bei fortwährenden Erektionsproblemen sehr wichtig, die Symptome ärztlich abklären zu lassen. Letztere können unter anderem durch zugrundeliegenden Krankheiten, wie etwa Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, verursacht werden. Um möglicherweise schwerwiegende gesundheitliche Folgen zu vermeiden, sollten solch zugrundeliegenden Krankheitsbilder unbedingt behandelt werden.
Die Behandlung von Erektionsstörungen stellt einen wichtigen Bereich der Tätigkeit von Urologen und Urologinnen dar. Zentral sind hierbei eine ausführliche Diagnostik sowie eine individuell angepasste Behandlung.
Bevor die Behandlung der Symptomatik begonnen werden kann, sollte eine ausführliche Diagnostik stattfinden. In diesem Rahmen wird abgeklärt, wie sich die Erektionsprobleme gestalten, seit wann sie vorliegen und welche Behandlungsoption für den Patienten am besten geeignet ist.
Die Untersuchungen, die eine Urologin oder ein Urologe bei Erektionsstörungen durchführen kann, sind vielfältig. Dies ist dadurch bedingt, dass die Symptomatik viele verschiedene Ursachen haben kann. Eine ausführliche Diagnostik ist somit unerlässlich für eine bestmögliche Behandlung.
In einem persönlichen Gespräch findet der Arzt oder die Ärztin heraus, welche Symptome aktuell vorliegen und welche Faktoren das Krankheitsbild eventuell begünstigen. Hierzu zählen zum Beispiel psychische Vorerkrankungen oder das Auftreten von ähnlichen Symptomen im familiären Umfeld. Auch weitere Risikofaktoren, wie Tabakkonsum oder Schlafstörungen, werden häufig besprochen.
Es folgt eine Aufklärung über die möglichen Behandlungsoptionen. Hierbei wird dem Patienten dargelegt, welche Möglichkeiten bestehen und welche Heilungschancen sie jeweils bieten. Die Entscheidung für eine Behandlung erfolgt dann nach einer gründlichen Abwägung der Risiken und des möglichen Nutzen der Behandlung.
Zur Behandlung von Erektionsstörungen stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Im Folgenden geben wir Dir einen Überblick über mechanische Hilfsmittel, medikamentöse Therapien sowie operative Eingriffe.
Hat eine Urologin oder ein Urologe Erektionsprobleme festgestellt, können mechanische Hilfsmittel in einigen Fällen Abhilfe schaffen. Hierbei handelt es sich um Geräte, die kurzfristig dabei helfen können, eine Erektion zu erreichen. Häufig genutzt werden dabei zum Beispiel:
Während eine Penispumpe von jedem Mann angewandt werden kann, ist eine Voraussetzung für die Nutzung des Penisrings, dass grundsätzlich die Fähigkeit besteht, eine Erektion zu erreichen, diese jedoch nicht ausreichend lange anhält oder zu schwach ausgeprägt ist.
Vielen Männern kann durch den Einsatz von Medikamenten geholfen werden, die für die Behandlung von Erektionsstörungen zugelassen sind. Für diesen Zweck stehen verschiedene Mittel zur Verfügung, wie zum Beispiel:
Die hier aufgeführten Mittel fallen in die Gruppe der sogenannten PDE-5-Hemmer. Diese wirken, indem sie einen Botenstoff namens Phosphodiesterase-5 blockieren, was dazu führt, dass sich die glatte Muskulatur der Blutgefäße im Penis entspannt. Hierbei kann mehr Blut in das Glied einfließen, wodurch das Zustandekommen einer Erektion erleichtert wird. PDE-5-Hemmer wirken jedoch nur, wenn Du gleichzeitig sexuell erregt bist.
Neben PDE-5-Hemmern gibt es weitere medikamentöse Ansätze. Einige davon nutzen zum Beispiel Injektionen, die direkt in den Penis gespritzt werden. Behandlungsformen dieser Art sind jedoch deutlich weniger weit verbreitet, da die Einnahme in Tablettenform anwendungsfreundlicher ist.
Diagnostiziert eine Urologin oder ein Urologe Potenzprobleme, die organisch bedingt sind, bietet sich in einigen Fällen eine Operation als Behandlung an. Erektionsstörungen dieser Art können zum Beispiel durch Arterienverengungen im Penis oder körperliche Fehlbildungen verursacht werden.
Mit welcher Behandlungsmethode eine Erektile Dysfunktion im Einzelfall am effektivsten behandelt werden kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zentral sind zum Beispiel:
Diese und weitere Faktoren kommen in der Entscheidung für eine Behandlungsmethode zusammen, um das bestmögliche Ergebnis für den Patienten sicherzustellen.
Planst Du, bei Erektionsstörungen zum Urologen zu gehen, gestaltet sich die Suche nach einer qualifizierten Anlaufstelle nicht immer einfach. Zu groß ist die Nachfrage und zu gering die Kapazitäten von qualifizierten Ärzten und Ärztinnen. Für Deine Suche kannst Du zum Beispiel die folgenden Quellen nutzen:
Eine Option sind zudem online-basierte Angebote, bei denen das Arztgespräch digital stattfindet.
Urologen und Urologinnen sind eine geeignete Anlaufstelle für Männer, die unter Erektionsstörungen leiden. Dies gilt vor allem dann, wenn die Erektionsstörungen bereits seit längerer Zeit bestehen. In diesen Fällen ist eine Abklärung der Symptomatik unbedingt ratsam.
Betroffenen stehen verschiedene Behandlungsoptionen zur Verfügung, darunter medikamentöse, mechanische und operative Ansätze. Welche Behandlungsart sich im Einzelfall am besten eignet, hängt von den individuellen Symptomen und Umständen ab.
Für einige Fachärzt:innen wird bei einem erstmaligen Besuch eine Überweisung benötigt. Dies wird jedoch von verschiedenen Praxen unterschiedlich gehandhabt. Wir empfehlen Dir deshalb, Dich im Einzelfall vor Ort zu informieren, ob eine Überweisung notwendig ist.
Eine Erektile Dysfunktion ist ein Krankheitsbild, bei dem verschiedene Punkte erfüllt sind: Betroffene haben seit mindestens sechs Monaten Probleme dabei, eine Erektion zu erreichen oder ausreichend lange aufrechtzuerhalten. Ein Urologe oder eine Urologin wird im Rahmen der Diagnostik dementsprechend Fragen stellen, die auf diese Punkte abzielen. Zur Orientierung kann zum Beispiel der sogenannte IIEF genutzt werden. Hierbei handelt es sich um den “International Index of Erectile Dysfunction”, der für die Diagnose von Erektiler Dysfunktion genutzt wird.
Erektionsstörungen werden in vielen Fällen durch psychische Faktoren wie Stress und Leistungsdruck ausgelöst. In der Regel ist ein Urologe oder eine Urologin nicht darin ausgebildet, die zugrundeliegende psychische Ursache zu therapieren. Vielmehr wird bei Bedarf die Empfehlung ausgesprochen, einen psychologischen Psychotherapeuten oder eine psychologische Psychotherapeutin aufzusuchen und eine qualifizierte Behandlung wahrzunehmen. Häufig hilft jedoch bereits ein offenes Gespräch über die Symptomatik und ein Bewusstsein für mögliche psychische Ursachen.
Ob operative Verfahren für die Behandlung einer Erektilen Dysfunktion geeignet sind, hängt von der Ursache der Beschwerden ab. Werden die Erektionsstörungen zum Beispiel durch verengte Arterien im Penis verursacht, kann eine sogenannte Stentbehandlung in Betracht gezogen werden. Diese ist minimalinvasiv und hält mithilfe einer kleinen “Prothese” die Arterie offen. Bei anderen Ursachen, wie etwa psychischen Faktoren, finden Operationen keine Anwendung.
Erektionsstörungen sind ein relativ häufig vorkommendes Phänomen. In Deutschland gibt es deshalb diverse urologische Kliniken, die sich auf die Behandlung dieses Krankheitsbilds spezialisiert haben.
In einigen Fällen kann ein hormonelles Ungleichgewicht an der Entstehung von Erektionsstörungen beteiligt sein. Dies ist jedoch nicht immer der Fall - auch andere Ursachen, wie etwa psychische Faktoren oder körperliche Fehlbildungen, können Auslöser sein - Hormone spielen in der Behandlung von Erektionsstörungen eine Rolle, wenn sie an der Entstehung der Erkrankung beteiligt sind.
Ein Urologe oder eine Urologin wird beim Vorliegen von Erektionssproblemen zunächst eine ausführliche Diagnostik vornehmen. Hierdurch können zum Beispiel zugrundeliegende Krankheiten ausgeschlossen werden, die die Symptomatik verursachen. Die Behandlung wird dann auf die individuellen Bedürfnisse und Voraussetzungen des Patienten abgestimmt.
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