Wenn Du unter Erektionsstörungen leidest, ist es höchste Zeit Deinen Lebensstil zu überdenken. Denn ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht schaden der Potenz - ein gesunder Lebensstil hingegen schützt Dein bestes Stück davor, schlapp zu machen.
"Der Einfluss unserer Lebensgewohnheiten wird häufig unterschätzt. Jedoch sind es gerade diese kleinen Veränderungen, sei es eine halbe Stunde lockeres Joggen am Tag oder das Austauschen der TK-Pizza mit einer Gemüsepfanne, mit denen ED-Betroffene ihre Potenz auf natürliche Weise beeinflussen können."
Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit) sind Volkskrankheiten. In Deutschland sind laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts 61.6% der Männer übergewichtig oder adipös. Erschreckende Zahlen, denn Übergewicht bringt viele Risiken und Folgeerkrankungen mit sich - unter anderem die Erektile Dysfunktion.²
Der Aufbau einer Erektion ist ein komplexer Prozess, welcher durch Faktoren wie Übergewicht behindert werden kann. Grund für die Erektionsprobleme bei übergewichtigen Männern kann die Fettleibigkeit selbst oder aber eine der Begleiterscheinungen und Folgeerkrankungen von Übergewicht sein. Hier ein paar Beispiele:
Bewegungsmangel
Bewegungsmangel und Fettleibigkeit gehen meist Hand in Hand. Zu wenig Bewegung kann neben einem geschwächten Herz-Kreislauf-System eine verminderte Muskulatur nach sich ziehen, welche insbesondere im Beckenboden wichtig für die Erektion wäre.
Folgeerkrankungen
Folgeerkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Gefäßerkrankungen können die Potenz erheblich einschränken. Bei der Arteriosklerose zum Beispiel verstopfen die Blutgefäße, sodass nicht mehr genug Blut in den Penis fließen kann und eine Erektile Dysfunktion entsteht.
Psychische Folgen
Psychische Folgen von starkem Übergewicht, etwa ein verringertes Selbstbewusstsein, können Erektionsprobleme nach sich ziehen. Hinzu kommt, dass das beste Stück bei viel Bauchfett quasi „geschluckt“ wird und der Penis optisch kleiner wirkt.
Nun die gute Nachricht: Wenn Du Deinen Lebensstil früh genug umstellst und Dein Körperfett reduzierst, kommt meist auch die Erektionsfähigkeit zurück. So konnten in in einer Studie über 30 % der Männer, die Diät gehalten und Ihr Körpergewicht reduziert haben, wieder ein normales Sexualleben führen und ihre Erektionsstörung überwinden.⁴
Wer seine Leistungsfähigkeit steigern möchte, sollte auf Weißbrot, Fast Food und Süßkram verzichten. Dass diese Regel auch im Schlafzimmer gilt, ist vielen Männern nicht bewusst, könnte jedoch ein guter Antrieb sein, die Ernährung umzustellen. So können Krankheiten, die Erektionsstörungen und Impotenz verursachen, etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes, durch eine ausgewogene Ernährung vorgebeugt und behandelt werden.⁵
Bei einer erektilen Dysfunktion sollte eine vollwertige Ernährung mit Vollkornprodukten, Obst, Gemüse und ausreichend Flüssigkeit auf dem Plan stehen. Damit die Motivation nicht sofort verfliegt, ist es ratsam, die Ernährung schrittweise umzustellen und bereits kleine Veränderungen zu feiern.
Zusätzlich zu der allgemeinen Ernährungsumstellung können hier und da potenzsteigernde Lebensmittel wie Fisch, Nüsse und Co. in den Alltag eingebaut werden. So kann bereits der regelmäßige Konsum von Erdbeeren oder Zitrusfrüchte das Risiko, an einer erektilen Dysfunktion oder Impotenz zu erkranken, verringern.⁶
Diese Lebensmittel helfen bei Erektionsstörungen
Das in diesen Lebensmitteln enthaltene Arginin macht die Penisgefäße geschmeidiger und sorgt für eine bessere Durchblutung der Schwellkörper.
Fisch ist das Superfood für Deine Erektion. Neben Arginin enthält es Omega-3-Fettsäuren, welche die Zirkulation des Blutes und somit die Erektion stärken.
Bei der Wassermelone solltest Du in keinem Fall die Kerne und den weißen Rand verschmähen, denn hier ist die Aminosäure Citrullin konzentriert. Diese erweitert die Blutgefäße und hält den Arginin-Spiegel oben.
Gute Nachrichten für alle Koffeinjunkies: Der regelmäßige Konsum von Kaffee kann das Risiko, an einer erektilen Dysfunktion zu erkranken, um fast 40% senken.⁷
Die Banane macht ihrer Form alle Ehre: Die Vitamine und Mineralstoffe der Frucht regulieren den Blutdruck, fördern die Durchblutung und sorgen für eine bessere Erektion.
Ein trainierter Körper lässt viele Herzen höher schlagen. Nicht nur, weil Bizeps und Co. gut aussehen, sondern auch, weil körperliche Fitness mit besserem Sex assoziiert ist. Eine tägliche Fitness-Session von 30 Minuten, sei es nun Muskeltraining oder Joggen, kann bereits die Wahrscheinlichkeit einer Erektionsstörung drastisch reduzieren. Der Grund: Regelmäßige Bewegung steigert die Durchblutung, wovon neben dem Herz-Kreislauf-System auch die Schwellkörper des männlichen Gliedes und somit die Erektionsfähigkeit profitieren.⁸
Sixpack war gestern. Was für guten Sex wirklich zählt, ist der Potenzmuskel. Dieser Muskel ist im Beckenboden verankert und sorgt dafür, dass Blut in den Penis gepumpt und dort gehalten wird.⁹ Ergo: Ein starker Beckenboden erhöht die Durchblutung des Penis und die Erektion kann verstärkt und verlängert werden.¹⁰
Das Beckenbodentraining bringt noch weitere Vorteile mit sich:
Während des Beckenbodentrainings wird der Ejakulationsreflex unterdrückt. Dadurch lernt man(n), den Samenerguss zu unterdrücken und beim Sex länger durchzuhalten.
Ein starker Beckenboden verbessert nicht nur die Erektion, sondern auch die Intensität des Geschlechtsverkehrs.¹¹
3 Sets mit je 20 Wiederholungen:
Schritt 1: Ausgestreckt auf den Rücken legen
Schritt 2: Arme seitlich, parallel zum Körper, ausstrecken
Schritt 3: Beine anwinkeln, Fersen sind am Boden
Schritt 4: Becken/Gesäß nach oben drücken, anspannen und wieder senken
Zur Behandlung von Erektionsstörungen werden häufig Medikamente wie Viagra (Sildenafil), Cialis (Tadalafil) und andere PDE-5-Inhibitoren eingesetzt, die den Blutfluss zum Penis verbessern und eine Erektion unterstützen. Diese Medikamente sind effektiv für viele Männer und sollten nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden. Es ist wichtig, sich über mögliche Nebenwirkungen und die richtige Anwendung zu informieren, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
¹https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/FactSheets/JoHM_2017_02_Uebergewicht_Adipositas_Erwachsene.pdf?__blob=publicationFile
²Garimella, P. S., Paudel, M. L., Ensrud, K. E., Marshall, L. M., Taylor, B. C., Fink, H. A., & Osteoporotic Fractures in Men (MrOS) Research Group. (2013). Association between body size and composition and erectile dysfunction in older men: osteoporotic fractures in men study. Journal of the American Geriatrics Society, 61(1), 46-54.
³Fui, M. N. T., Dupuis, P., & Grossmann, M. (2014). Lowered testosterone in male obesity: mechanisms, morbidity and management. Asian journal of andrology, 16(2), 223.
⁴Evans, M. F. (2005). Lose weight to lose erectile dysfunction. Canadian family physician, 51(1), 47.
⁵Esposito, K., Giugliano, F., Di Palo, C., Giugliano, G., Marfella, R., D'Andrea, F., ... & Giugliano, D. (2004). Effect of lifestyle changes on erectile dysfunction in obese men: a randomized controlled trial. Jama, 291(24), 2978-2984.
⁶https://www.medicalnewstoday.com/articles/305046
⁷Lopez, D. S., Liu, L., Rimm, E. B., Tsilidis, K. K., de Oliveira Otto, M., Wang, R., ... & Giovannucci, E. (2018). Coffee intake and incidence of erectile dysfunction. American journal of epidemiology, 187(5), 951-959.
⁸Belardinelli, R., Lacalaprice, F., Faccenda, E., Purcaro, A., & Perna, G. (2005). Effects of short-term moderate exercise training on sexual function in male patients with chronic stable heart failure. International journal of cardiology, 101(1), 83-90.
⁹Dorey, G., Speakman, M., Feneley, R., Swinkels, A., Dunn, C., & Ewings, P. (2004). Randomised controlled trial of pelvic floor muscle exercises a
¹⁰Dorey, G., Speakman, M. J., Feneley, R. C., Swinkels, A., & Dunn, C. D. (2005). Pelvic floor exercises for erectile dysfunction. BJU international, 96(4), 595-597.
¹¹Tillmann, B. (2009). Beckenbodenmuskeln. In Muskeltrainer (pp. 38-39). Springer, Berlin, Heidelberg.
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