Ein Leitfaden zu Wirkstoffen, Dosierung und Umgang
Erektionsstörungen können von einer Vielzahl zugrunde liegender Ursachen ausgelöst werden. Die Behandlung organischer und psychischer Faktoren kann bereits zu einer Verbesserung oder zur Heilung der Symptome führen. Ist dies nicht erfolgreich, gibt es verschiedene Medikamente gegen Erektionsstörungen. Wir erklären, welche Medikamente wann zum Einsatz kommen und worauf Du achten solltest, wenn Du Erektionsstörungen mit Medikamenten behandeln möchtest.
PDE-5-Hemmer sind die Standardbehandlung für Erektionsstörungen, ergänzt durch spezielle Alternativen bei Bedarf. Doch wie ist der Wirkmechanismus? Das Enzym Phosphodiesterase Typ 5 baut den Botenstoff ab, der den Blutfluss in den Penis erleichtert. PDE-5-Hemmer wie Tadalafil und Sildenafil verhindern diesen Abbau. Auf diese Weise wird das Blut länger in den Schwellkörpern gehalten und kann die Entstehung und Aufrechterhaltung der Erektion verbessern.
Führt die Behandlung der Grunderkrankung nicht zu einer Besserung der erektilen Dysfunktion, können spezifische Medikamente zur Behandlung eingesetzt werden. Voraussetzung ist, dass keine Kontraindikationen (Umstände, die gegen eine therapeutische Maßnahme sprechen) oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bestehen. Daher ist es wichtig, dass Du die Einnahme von potenzsteigernden Medikamenten und alle Änderungen in Deiner Dosierung und Art der Medikamente immer zuvor mit Deiner Ärztin oder Deinem Arzt besprichst.
Die Potenzmittel Sildenafil und Vardenafil gehören zu den meist verwendeten Wirkstoffen gegen Erektionsprobleme. Als Tablette eingenommen, setzt der Effekt innerhalb von 30 - 60 Minuten ein. Die Wirkdauer liegt laut Produktinformation bei etwa 4 Stunden. Allerdings haben kontrollierte Studien ergeben, dass beide dieser Impotenz-Medikamente sogar eine Wirkdauer von bis zu 8 Stunden haben können.
Ein weiteres Medikament gegen Erektionsstörungen ist Tadalafil. Die Wirkung setzt nach circa 30 Minuten ein und kann bis zu 36 Stunden anhalten. Das bedeutet, wenn du täglich 5mg Tadalafil einnimmst, kannst du spontanere Erektionen bekommen, auch ohne die Tablette zu einem bestimmten Zeitpunkt vor dem Sex einzunehmen.
Avanafil ist das Medikament gegen Erektionsschwäche, das am schnellsten einsetzt. In Studien zeigte es bereits 15 Minuten nach Einnahme eine signifikante Wirkung. Die Wirkdauer liegt bei 6 Stunden.
Die nachfolgende Tabelle vergleicht verschiedene PDE-5-Hemmer, die als Medikamente für Potenzstörungen eingesetzt werden:
Die Wirksamkeit von Medikamenten bei Erektionsproblemen wird anhand des Sexual Encounter Profile (SEP-3) der behandelten Personen gemessen. Der SEP-3 Fragebogen fragt nach dem Erfolg des ersten Geschlechtsverkehrs nach der Behandlung. Entscheidend ist, ob die Erektion lange genug anhielt, um den Geschlechtsverkehr erfolgreich zu vollziehen.
Alle oben genannten Medikamente gegen Impotenz zeigen eine vergleichbare Wirkung. Die SEP-3-Raten liegen zwischen 60 % und 70 %. Abweichungen gibt es bei Diabetikern – hier betragen die Raten nur zwischen 40 % und 50 %. Noch geringere SEP-3-Raten zeigen sich bei Patienten mit Prostataerkrankungen.
Vor der Behandlung mit Potenzmitteln ist in jedem Fall eine ärztliche Beratung notwendig, da bei diesen Medikamenten Nebenwirkungen sowie Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten können. Wenn Du Sie planst, Medikamente gegen Erektionsstörungen einzunehmen, benötigst Du außerdem ein Rezept. Medikamente wie PDE-5-Hemmer sind in Deutschland nämlich nicht rezeptfrei erhältlich.
Die am häufigsten in klinischen Studien festgestellten Nebenwirkungen der Medikamente gegen erektile Dysfunktion sind:
Zu den absoluten Kontraindikationen gehört die gleichzeitige Einnahme von Nitraten, da PDE-5-Hemmer die blutdrucksenkende Wirkung dieser Medikamente verstärken. Ebenfalls kontraindiziert ist die gleichzeitige Einnahme von Alphablockern.
Auf keinen Fall sollten bei einer erektilen Dysfunktion Medikamente wie PDE-5-Hemmer verwendet werden, wenn der Patient unter schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen leidet. Auch bei Leber- oder Niereninsuffizienz wird von der Behandlung mit diesen Medikamenten abgeraten.
Auch Medikamente, die auf das zentrale Nervensystem wirken, können eine erektionsfördernde Wirkung haben. Allerdings ist die Zuverlässigkeit im Vergleich zu PDE-5-Hemmern deutlich geringer. Daher werden sie bei der Behandlung von Erektionsproblemen nur noch selten eingesetzt. Dazu gehört beispielsweise das Parkinson-Medikament Apomorphin. Es kommt dem Hormon Dopamin nahe, was eine Verbesserung der Erektionsfähigkeit zur Folge haben kann.
Zu den Mitteln gegen Erektionsstörungen, die ohne Rezept erhältlich sind, zählt das pflanzliche Extrakt Yohimbin. Es hat nicht nur Auswirkungen auf die Blutgefäße des Penis, sondern enthält zusätzlich psychoaktive Substanzen. Yohimbin wirkt als Alpha-2-Antagonist, der bestimmte Botenstoffe im Körper blockiert. Es wird jedoch nur noch vereinzelt als Dauermedikation eingesetzt. Studien deuten darauf hin, dass die Wirksamkeit nicht signifikant besser ist als die von Placebos.
Liegen Kontraindikationen für PDE-5-Hemmer vor oder wenn Medikamente wie Tadalafil oder Sildenafil nicht wirken, können auch lokal wirkende Medikamente gegen Erektionsstörungen eingesetzt werden. In schweren Fällen können orale und lokale Therapien kombiniert werden.
Erektionsprobleme können durch verschiedene Erkrankungen verursacht werden. Wenn trotz Behandlung der zugrunde liegenden Ursachen und Verbesserung der Lebensgewohnheiten keine Besserung eintritt, können verschreibungspflichtige Medikamente wie PDE-5-Hemmer helfen. Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil und Avanafil sind bekannte PDE-5-Hemmer, die die Durchblutung verbessern und die Erektionsfähigkeit unterstützen. Für spezielle Fälle gibt es auch Alternativen wie Alprostadil, und Apomorphin. Es ist jedoch wichtig, Kontraindikationen und mögliche Nebenwirkungen mit anderen Medikamenten zu beachten und ärztliche Hilfe zu suchen, um das richtige Medikament gegen Erektionsstörungen zu finden.
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