Keiner sollte seine Erektionsprobleme auf die leichte Schulter nehmen. Nicht nur, weil Sex unglaublich Spaß macht, sondern auch, weil die Erektile Dysfunktion schwere Folgen mit sich bringen kann.
"Erektionsstörungen belasten nicht nur die Psyche. Kann über einen längeren Zeitraum gar keine Versteifung des Penis erreicht werden, wie es zum Beispiel nach einer Prostata-Operation möglich ist, kann sich das Penisgewebe verändern. Dem entgegenwirkend zeigt sich die regelmäßige Einnahme niedrig dosierter PDE-5-Hemmer wie Tadalafil 5mg."
Unsere Gesellschaft erwartet einen starken, potenten und erfolgreichen Mann - auch im Schlafzimmer. Ein schlaffer Penis und Impotenz passen dabei gar nicht ins Bild. Kein Wunder also, dass Erektionsstörungen schnell am Selbstbewusstsein nagen.
Bereits eine einmalige Flaute ruft bei vielen Männern Versagensängste hervor. Betroffene setzen sich mit Glaubenssätzen wie “Jetzt muss es klappen, sonst bin ich der totale Versager” unter Druck. Damit bewegen sie sich in eine Abwärtsspirale: Leistungsdruck im Bett verursacht Stress, Stresshormone wiederum erschweren den Blutfluss in den Penis und die Erektionsprobleme häufen sich.
In der Folge dieser Abwärtsspirale schwindet das Selbstwertgefühl. Man(n) zieht sich zunehmend zurück und vermeidet sexuelle Kontakte - denn alles ist besser, als wieder keinen hoch zu bekommen. Dadurch ist die Korrektur der negativen Glaubenssätze durch positive sexuelle Erlebnisse kaum möglich und die Selbstzweifel bleiben bestehen. Folgen des sozialen Rückzugs können berufliche und private Probleme sowie psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen sein.¹²
Abbildung: Abwärtsspirale der Erektilen Dysfunktion
Verschiedene Studien konnten eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität bei Männern mit erektiler Dysfunktion feststellen. So zeigten ED-Betroffene einen Mangel an Intimität und Partnerverbundenheit sowie verstärkten sozialen Rückzug. Doch es gibt Hoffnung: Mit der richtigen Behandlung lässt sich neben der Erektion auch die Lebensqualität wieder aufbauen.³⁴⁵
Abbildung: Unterschied zwischen Männern mit Erektionsstörung und Männern ohne Erektionsprobleme
Eine gesunde Sexualität ist nicht nur für das Individuum wichtig, sondern ist auch untrennbar mit Partnerschaft, Paarbindung und Paardynamik verstrickt.⁷ Entsprechend belastend sind wiederkehrende Erektionsstörungen für sexuelle und romantische Beziehungen.
Verantwortlich für die Auswirkungen der ED auf die Partnerschaft sind meist beide Parteien:
Der ED-Betroffene ist über seine eigenen Potenzprobleme beschämt. Er hat Angst, seinen Partner bzw. seine Partnerin zu verletzen und ihn oder sie nicht befriedigen zu können. In der Folge zieht er sich zunehmend zurück und vermeidet jegliche sexuellen Kontakte.
Viele Partner bzw. Partnerinnen fühlen sich durch die fehlende Erektion in ihrem Stolz verletzt. So können Gedanken wie “Findet er mich nicht hübsch genug?” oder “Hat er vielleicht eine Affäre?” kontraproduktive Reaktionen wie Wut oder Traurigkeit hervorrufen. Diese Reaktionen wiederum lösen Scham und Schuldgefühle bei dem ED-Betroffenen aus, woraufhin sich dieser weiter zurückzieht und die Erektionsprobleme verstärkt werden.
Kommunikation: Das A und O bei ED-bedingten Partnerschaftsproblemen. Eine sehr einfache, jedoch meist vernachlässigte Lösung bei Partnerschaftsproblemen ist die offene Kommunikation. Durch das Teilen der eigenen Ängste und Wünsche können Missverständnisse aus dem Weg geschafft und Platz für neue sexuelle Erfahrungen geschaffen werden. Dabei ist ein respektvoller und vorwurfsfreier Umgang essentiell.
"Die meisten negativen Auswirkungen einer Erektilen Dysfunktion sind reversibel. Potenzmittel wie Viagra können helfen, den Druck, der auf den meisten Betroffenen lastet, abzubauen und sich stattdessen tiefliegenden Problemen, etwa einem niedrigen Selbstwert oder Kommunikationsproblemen innerhalb einer Beziehung, zu widmen."
Die Erektionsfähigkeit steht und fällt mit den Schwellkörpern des Penis. Diese Gefäßgeflechte füllen sich bei sexueller Stimulation mit Blut und lassen den Penis lang und hart werden. Ausschlaggebend ist dabei das elastische Gewebe innerhalb der Schwellkörper, welches während einer Erektion mit Sauerstoff versorgt und somit erhalten und gefördert wird.
Treten nun bei einer Erektilen Dysfunktion kaum noch Erektionen auf, werden die elastischen Muskelzellen der Schwellkörper zu selten mit Sauerstoff versorgt. Die Folge: Das dehnbare Gewebe der Schwellkörper weicht zunehmend starrem Bindegewebe, welches nicht genug Blut halten kann und eine starke und anhaltende Versteifung des Penis verhindert.
Schwellkörpertraining als Lösungsansatz
PDE-5-Hemmer wie Sildenafil eignen sich sehr gut um die Schwellkörper des Penis zu trainieren. Dabei wird regelmäßig eine niedrige Dosis des Potenzmittels eingenommen. In der Folge werden die Penisschwellkörper besser mit Sauerstoff versorgt, vermehrt glattes Gewebe aufgebaut, mehr Blut in den Schwellkörpern gehalten und schließlich einer Impotenz entgegengewirkt.
Zur Behandlung von Erektionsstörungen werden häufig Medikamente wie Viagra (Sildenafil), Cialis (Tadalafil) und andere PDE-5-Inhibitoren eingesetzt, die den Blutfluss zum Penis verbessern und eine Erektion unterstützen. Diese Medikamente sind effektiv für viele Männer und sollten nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden. Es ist wichtig, sich über mögliche Nebenwirkungen und die richtige Anwendung zu informieren, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
¹https://www.aerzteblatt.de/archiv/21680/Serie-Sexuelle-Funktionsstoerungen-Psychosomatische-Aspekte-bei-Erektionsstoerungen
²Beier, K. M., Hartmann, U., & Bosinski, H. A. G. (2000). Bedarfsanalyse zur sexualmedizinischen Versorgung. SEXUOLOGIE-STUTTGART-, 7(2/3), 63-95.
³Fugl-Meyer, A. R., Lodnert, G., Bränholm, I. B., & Fugl-Meyer, K. S. (1997). On life satisfaction in male erectile dysfunction. International journal of impotence research, 9(3), 141-148.
⁴McCabe, M. P. (1997). Intimacy and quality of life am
⁵Litwin, M. S., Nied, R. J., & Dhanani, N. (1998). Health‐related quality of life in men with erectile dysfunction. Journal of General Internal Medicine, 13(3), 159-166.
⁶Günzler, C., Kriston, L., Agyemang, A., Riemann, D., & Berner, M. M. (2010). Sexuelle Funktionsstörungen bei Herzkranken und die Folgen. Herz, 35(6), 410-419.
⁷Beier, K. M., Bosinski, H., Hartmann, U., & Loewit, K. (2001). Lehrbuch der Sexualmedizin. Grundlagen und Praxis. München: Urban und Fischer.
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