Erst die Schläfen, dann Geheimratsecken und später eine Glatze am Hinterkopf - erblich bedingter Haarausfall folgt in der Regel einem bestimmten Muster. Das Norwood-Hamilton-Schema visualisiert typische Verläufe von Haarausfall.
Bei circa 80 % der von Haarausfall betroffenen Männern folgt der Haarverlust einem bestimmten Muster
Das Norwood-Hamilton-Schema klassifiziert diesen typischen Verlauf des erblich bedingten Haarausfalls
Das Schema beinhaltet 7 klassische Stufen bzw. Typen und unterteilt diese zusätzlich in die Erscheinungstypen A und V
Die Doktoren Norwood und Hamilton entwarfen 1951 auf Basis von Beobachtungen erstmalig ein Klassifikationssystem des männlichen Haarausfalls. Die Skala unterteilt den typischen Verlauf des erblich bedingten (auch: androgenetischen) Haarausfalls in mehrere Stadien und Erscheinungstypen. Sie beschreibt bei circa 80 % aller betroffenen Männer sehr exakt den Verlauf der Glatzenbildung. Damit ist eine standardisierte, medizinische Dokumentation des Haarverlusts möglich.
Nach dem Norwood-Hamilton-Schema fängt der androgenetische Haarausfall an den Schläfen und im Bereich der Stirn an und führt mit der Zeit zu den gefürchteten Geheimratsecken. Zusätzlich wird das Haar im Bereich des Hinterkopfs zunehmend dünner. Die immer kahler werdenden Stellen breiten sich schließlich über den Oberkopf und den Hinterkopf aus - übrig bleibt ein charakteristischer Haarkranz, der sich von den Ohren bis zum Hinterkopf zieht.
Aufbau der Norwood-Hamilton-Skala
Der gesamte Ablauf des Haarausfalls wird in der Norwood-Hamilton-Skala durch 7 Stufen beschrieben. Zusätzlich unterteilte Norwood den Verlauf in zwei weitere Ebenen:
Wie schnell der Haarausfall verläuft, was das letzte Stadium der Norwood-Skala ist und wann dieses erreicht wird, ist von Mann zu Mann unterschiedlich. Auch hier werden Verlaufstypen kategorisiert:
Früher Steppenbrand:
Die eher seltene Form, bei der bereits vor dem 30. Lebensjahr eine hohe Stufe der Norwood-Hamilton-Skala erreicht wird.
Früher Schwelbrand:
Bei dieser häufigen Variante beginnt der Haarausfall erst nach dem 30. Lebensjahr und entwickelt sich langsam.
Später Ausbruch:
Hier setzt der Haarausfall erst nach dem 40. Lebensjahr ein. Der Haarverlust schreitet dann meist nur sehr langsam voran.
Das Hamilton-Norwood-Schema kann Dir dabei helfen, den Fortschritt Deines Haarausfalls sehr präzise einzuschätzen. Deshalb beschreiben wir Dir im folgenden kurz und knapp die Charakteristiken der einzelnen Stufen bzw. Typen des androgenetischen Haarausfalls. Viel Erfolg!
Zusätzlich zu den klassischen Typen des Haarverlusts hat Norwood den Verlauf in die A- und in die V-Variante unterteilt. Bei den A-Typen schreitet der Haarausfall geradlinig frontal voran.
Typ I (A): Es besteht - ohne jeglichen Ansatzschwund - ein sehr hoher Haaransatz auf der Stirn.
Typ II (A): Der Haarverlust findet geradlinig im gesamten Stirnbereich statt.
Typ III (A): Das Haar an der Stirngrenze weicht stärker zurück als an anderen Kopfbereichen.
Typ IV (A): Das Zurückweichen der Haare findet über die Mitte der Kopfhaut hinweg statt.
Typ V (A): Der Haarausfall erstreckt sich deutlich in Richtung der Kopfkrone.
Beim V-Typ schwindet zusätzlich zum A-Typ das Haar zusätzlich im Bereich des oberen Hinterkopfs (Vertex).
Typ III (V): Der frontale Haarverlust bewegt sich zwischen Stadium I und III; dabei ist der Haarausfall im Scheitelbereich (vor allem im Bereich der Krone) besonders stark ausgeprägt.
Typ IV (V): Der Haarausfall breitet sich bis zur Mitte der Kopfhaut aus. Dabei nimmt die Dichte des mittleren „Haarbands“ merklich ab.
Wie das Norwood-Hamilton Schema bei Haarimplantationen eingesetzt wird
Die Skala kann als Grundlage für eine Haarimplantation dienen. Über die Einstufung in ein bestimmtes Stadium des Haarverlusts können die Spezialisten präzise einschätzen, wie viele “Grafts” (Transplantate) verpflanzt werden müssen. Dabei gilt: Je höher die Typ-Einstufung, desto mehr Grafts müssen verpflanzt werden. Dementsprechend können natürlich auch die bevorstehenden Kosten eingeschätzt werden.